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Die Krupps: II - The Final Option + The Final Option Remixed (Re-Release) (Review)
Artist: | Die Krupps |
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Album: | II - The Final Option + The Final Option Remixed (Re-Release) |
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Medium: | CD | |
Stil: | Electro Rock / Industrial Metal |
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Label: | SPV / Synthetic Symphony | |
Spieldauer: | 92:13 | |
Erschienen: | 25.02.2011 | |
Website: | [Link] |
Fast 20 Jahre ist es schon her, dass Jürgen Engler für eine kleine Sensation in der Musikszene gesorgt hat. Nachdem er mit seiner Band DIE KRUPPS mit der "Tribute To Metallica"-EP Blut geleckt hatte, entwickelte er seine Vision von der Vereinigung von Electro und Metal weiter. Zu diesem Zweck kontaktierte er Gitarrist Lee Altus, der seine Bay-Area-Thrash-Kapelle Heathen kürzlich aufgelöst hatte. Altus stieg bei DIE KRUPPS ein und gemeinsam schuf man das bahnbrechende Album "II - The Final Option". Dies ist seit kurzem als Doppel-CD im Digipak neu erhältlich, die zweite CD enthält 15 Remixe der Albumtracks von mitunter sehr namhaften Remixern.
Auf dem von DIE KRUPPS bekannten elektronischen Fundament wurden 1993 authentische Thrash-Gitarren aufgesetzt und in Verbindung mit dem vorzüglichen Songwriting wurde das Album zum Knaller, das so manchen Klassiker für die Ewigkeit hervorgebracht hat. Man denke an nur an das grandiose, atmosphärische "Fatherland" oder den heute noch immer wieder in den Clubs gespielten Tanzflächenfüller "To The Hilt". Das treibende "Bloodsuckers" wurde ebenfalls zum Hit, während "Crossfire" mit seinem orientalischen Gesangssample nicht nur für Rammstein einflussreich war. Bei "Iron Man" kombiniert Engler Thrash und technoide Sounds - eine Mischung, die in der heute wieder sehr traditionsbewussten Szene für Entsetzen sorgen würde. In den 90ern, als der klassische Heavy Metal aber am Boden lag, war es das, was die Leute hören wollten. "II - The Final Option" war das richtige Album zur richtigen Zeit und genießt auch heute noch einen hohen Stellenwert - und zwar in der Electro-/Gothic-Szene genauso, wie bei scheuklappenfreien Metallern.
Abwechslunsgreichtum wird auf dem Album groß geschrieben, so überrascht "Language Of Reality" mit seinem swingenden Rhythmus. "Paradise Of Sin" ist ein Electro-Hammer mit verzerrten Vocals und das am wengisten metallischste Stück auf dem Album, während "Shellshocked" wiederum mit brachialer Thrash-Härte hereinbricht. Düsterere, ruhigere Songs finden sich mit "Inside Out" und "Worst Case Scenario", lediglich das etwas sperrige "New Temptation" am Ende fällt qualitativ leicht ab.
Mit "II - The Final Remixes" und "Rings Of Steel" folgten 1994 bzw. 1995 Remix-Alben mit den Songs von "II - The Final Option". Diese Remixe und weitere, die auf den jeweiligen Single-Veröffentlichung zu finden waren, machen die zweite CD dieses Re-Releases aus. Mit insgesamt 15 Tracks bekommt man hier nochmal jede Menge Gegenwert, zumal jeder Song des Albums mit mindestens einer neuen Version vertreten ist. Der Clawfinger-Remix von "To The Hilt" wurde ebenfalls zum Hit in den Alternative-Discos, während "Bloodsuckers" im Stil des Judgement Night-Soundtracks von Biohazard neu aufgelegt wurde und zur erfolgreichen Single avancierte. Die Nummer wurde auch von Bela B. überarbeitet, ist in seiner Version aber näher am Original und etwas unspektakulär - trotz des witzigen Marusha-Samples. Faith No More's Jim Martin peppt "Crossfire" mit coolen Ballersounds auf, während White Child Rix von Gunshot daraus eine lupenreine HipHop-Nummer macht, die an Wu-Tang Clan erinnert. Gleiches gilt für den "Worst Case Scenario"-Remix, der aber nicht ganz so überzeugend ist. An "Fatherland" hat Gottvater Andrew Eldritch Hand angelegt, kann dem Original aber nicht das Wasser reichen.
Recht eigenständig kommen wiederum die Versionen von "Iron Man" daher, wobei der KMFDM-Remix noch eine ganze Ecke cooler ist, als der von Philip Boa. Jeff Walker von Carcass hebt in seiner Version von "Inside Out" die Gitarren deutlicher hervor, während der Freund von typisch amerikanischen Industrials-Sounds bei "Language Of Reality" in der Version von Nine Inch Nails' Charlie Clouser sowie bei Luc Van Ackers (Revolting Cocks) Bearbeitung von "Paradise Of Sin" auf seine Kosten kommt. "Shellshocked" bekommt von Aaron Aedy ein düsteres Gothic-Leibchen übergestreift, während F.M. Einheit von Einstürzende Neubauten - und amit einst Konkurrent von Engler - dem Song ein noch krachigeres Flair gibt und "New Temptation" eher dekonstruiert als remixt.
FAZIT: "II - The Final Option" ist ein Klassiker und Meilenstein, der zurecht neu aufgelegt wird und in einer in jeder Hinsicht hochwertigen Aufmachung (inkl. ausführlicher Linernotes und vielen Bildern) daher kommt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD1:
- Crossfire
- Language Of Reality
- Bloodsuckers
- Fatherland
- To The Hilt
- Iron Man
- Inside Out
- Paradise Of Sin
- Worst Case Scenario
- Shellshocked
- New Temptation
- *
- CD2:
- Crossfire (remixed by Jim Martin Of Faith No More)
- Crossfire (remixed by White Child Rix of Ginshot)
- Language Of Reality (remixed by Charlie Clouser of Nine Inch Nails with Mick Cribbs)
- Bloodsuckers (remixed by Bela B. of Die Ärzte and Gordie)
- Bloodsuckers (remixed by Evan & Billy of Biohazard with beats by DJ Lethal of House Of Pain / samples by Donald "D" The Syndicate Sniper)
- Fatherland (remixed by Andrew Eldritch of The Sisters Of Mercy & Rodney Orpheus of The Cassandra Complex)
- To The Hilt (remixed by Jocke Skog & Erlend Ottern of Clawfinger)
- Iron Man (remixed by Sascha of KMFDM & Chris Shephard)
- Iron Man (remixed byPhilip Boa & M.D. Moses)
- Inside Out (remixed by Jeff Walker of Carcass)
- Paradise Of Sin (remixed by Luc Van Acker of Revolting Cocks)
- Worst Case Scenario (remixed by Wild Child Rix of Gunshot)
- Shellshocked (remixed by Aaron Aedy of Paradise Lost)
- Shellshocked (remixed by F.M. Einheit of Einstürzende Neubauten)
- New Temptation (remixed by F.M. Einheit of Einstürzende Neubauten)
- Bass - Rüdiger Esch
- Gesang - Jürgen Engler
- Gitarre - Lee Altus
- Keys - Jürgen Engler
- Schlagzeug - Darren Minter
- Sonstige - Ralf Dörper (Samples)
- Als wären wir für immer (2010)
- II - The Final Option + The Final Option Remixed (Re-Release) (2011)
- Vision 2020 Vision (2019) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Mirko
gepostet am: 18.04.2011 User-Wertung: 15 Punkte |
Nachdem das Original nicht angetastet wurde, weiß ich noch nicht, ob ich das nur wegen der Remix CD benötigen werde. |