Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Franck Carducci: Oddity (Review)

Artist:

Franck Carducci

Franck Carducci: Oddity
Album:

Oddity

Medium: CD
Stil:

Melodischer Retro Prog

Label: Eigenproduktion/Just For Kicks
Spieldauer: 61:12
Erschienen: 01.07.2011
Website: [Link]

Wie der Name schon verrät, lebt und arbeitet FRANCK CARDUCCI im schwarzen Herzen Neapels, und „Oddity“ wandelt auf den Spuren von DAVID BOWIEs erstem großen Hit.
Oder CARDUCCI ist heimisch in Amsterdam und sein Solo-Debüt hat außer dem Titel nichts mit BOWIE zu tun. DAS wäre mal ein Rätsel für’s deutsche Privatfernsehen; statt solch minderbemitteltem Zeugs wie:„Bei welcher Sportart wird man angezählt?“ A: Kickboxen; B: Fußball. Angezählt liegt da nur der Fernsehzuschauer auf dem Boden, während sich zwei leichtbekleidete Mädels sachte die Fresse polieren. Die Front-Side-oder-was-auch-immer-für-Fußkicks sind eher geschmeidige Streicheleinheiten und hinterlassen nicht mal kleine blaue Flecken unterm Rippenbogen. Damit haben sie viel mit „Oddity“ gemein. Eines der einschmeichelndsten Prog-Alben der letzten Jahre; eingespielt vom Wahl-Amsterdamer FRANCK CARDUCCI samt zahlreichen Freunden und Kollegen (womit die Eingangsfrage auch geklärt wäre).

CARDUCCI spielte in diversen Bands, war als Musiker an 15 verschiedenen Alben beteiligt und arbeitet als Bassist in der Band der Folksängerin YANNE MATIS, die sich auch auf „Oddity“ einfindet. Mit Folk hat das Album allerdings wenig zu tun; gelegentliche Einsprengsel lassen sich zwar finden, doch stärker noch beeinflussen Country- und Blues-Rock den melodischen und zugleich quirligen wie getragenen Progressive Rock CARDUCCIs. ANTHONY PHILLIPS lässt grüßen, ebenso STEVE HACKETT, dessen Bruder John Gastauftritte als Flötist hat. Wobei es CARDUCCI besser als STEVE HACKETT gelingt, sein Faible für Blues, Country oder gar Gospel in den gewählten musikalischen Kontext einzubringen. Die Homogenität wird aufgelockert, aber nicht zerstört. Im fast viertelstündigen „Achilles“ sowie „The Last Oddity“ lassen sich liebevolle GENESIS-Zitate finden, aber auch PINK FLOYD und SUPERTRAMP wird nicht aus dem Weg gegangen. Eigenwillig, aber sehr sympathisch, ist die sehr kurze „Mein Name ist Nobody“-Einlage John Hacketts im Opener. Mag Zufall sein, klingt aber putzig.

FRANCK CARDUCCI spielt nicht nur Bass und Gitarren (sowie gelegentlich Piano), sondern ist auch der hauptamtliche Sänger auf „Oddity“. Seine helle Stimme – noch entfernt von David Suhrkamps lichten Falsett-Regionen – ist leicht gewöhnungsbedürftig, aber durchaus angenehm und passend. Wenn er sich nicht gerade an den „Carpet Crawlers“ versucht. Musikalisch akzeptabel haut der dialektal verfärbte Gesang CARDUCCIs hier jeden Crawler vom Teppich. Macht nix. Ist eh ein Bonustrack und schmälert den positiven Eindruck des melodischen, in sich ruhenden und doch keineswegs behäbigen Albums nur minmal.

Das gleiche gilt für das fürchterliche Cover, das aussieht, als hätte FRANCKs kleine Schwester in der großen Pause ein paar Ideen zum eigens gewählten Thema: „Major Tom trifft einen von 300 Spartanern im sumpfigen Nacktkampfstudio; Gandalf und Antje das Walross schauen Tee trinkend zu“, hingewischt. Mit gebrochenen Fingern.

FAZIT: Charmanter Retro Prog, melodiös, mit gelungenen Fremdeinflüssen, genügend eigenen Ideen und einnehmenden Zitaten, um fast über die ganze Laufzeit zu gefallen. Durchaus mehrfach hintereinander. Zwar ohne Ecken und Kanten, aber auch ohne platte Süßlichkeit. Hebt sanft ab, bleibt aber meist geerdet. Obwohl FRANCK CARDUCCI vorzugsweise eine Vielzahl von Saiteninstrumenten spielt, ist die Keyboardfraktion umfangreich vertreten. Vor allem Klavier und Hammond-Orgel fallen prägende Rollen zu. Feines Album, das erst etwas unscheinbar um die Ecke linst, bevor es mit Behagen in den Gehörgängen heimisch wird.

Jochen König (Info) (Review 5055x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Achilles
  • The Quind
  • The Eyes Of Age
  • Alice's Eerie Dream
  • The Last Oddity
  • The Carpet Crawlers (BonusTtrack)
  • Alice's Eerie Dream (Radio Edit - Bonus Track)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!