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Hidria Spacefolk: Symbiosis (Review)

Artist:

Hidria Spacefolk

Hidria Spacefolk: Symbiosis
Album:

Symbiosis

Medium: CD
Stil:

Vor Psychedelik triefender Space-Rock aus Finnland

Label: Nordic Notes / Silenze Records
Spieldauer: 51:16
Erschienen: 21.10.2002
Website: [Link]

Tauchen wir ein in den musikalischen Kosmos von HIDRIA SPACEFOLK – einer finnischen Band, die den OZRIC TENTACLES in keiner Weise nachsteht!

Da unterlag ich nun jahrelang dem Glauben, dass solche Art abgefahrener Psychedelik, die schwebend im Raum steht und voller seltsamer Instrumente Klangwelten schafft, welche man vorrangig aus der Weltmusik kennt, nur durch die Tentacles oder QUANTUM FANTAY zustande gebracht werden könnte. Ein Irrtum – und mal wieder hat mich das winzige Land Finnland eines besseren belehrt. Die Musikvielfalt, die von dort zu kommen scheint, kennt einfach keine Grenzen.

Bereits 2002 wurde ausschließlich im finnischen Raum „Symbiosis“ veröffentlicht. Erst im Jahr 2005 ebnete der Erfolg von „Balansia“, ein Album, das auch auf unserer Seite in Kürze besprochen wird, den musikalische Weg außerhalb Finnlands. Eine kluge Entscheidung! Denn selten erlebt man eine dermaßen bunte Mixtur aus psychedelischem Space-Rock und Folk, in dem neben den fetten Keybaords, Bässen, Gitarren und Schlagzeug auch Flöten, Cellos, Violinen, Didgeridoo, Sitar, Mandolinen, Akkordeon und Vibraphon auftauchen. Mit professioneller Genialität bringen HIDRIA SPACEFOLK alle Instrumente unter einen einzigartigen musikalischen Hut. Hier wirkt nichts aufgesetzt oder an den Haaren herbeigezogen, sondern wie in einem Guss.

Bereits „Terra Hidria“ beginnt atmosphärisch auf Keyboardflächen schwebend, die von einer Space-Gitarre, wie sie STEVE HILLAGE nicht besser zu spielen vermag, begleitet wird, um dann in akustische Gitarrenklänge, eine Sitar, Schlagzeug, Didgeridoo und Flöten sowie an frühe GONG erinnernde Gesänge, überzugehen. Sofort nimmt einen solche Musik gefangen, die sich steigert, Fahrt aufnimmt und einer musikalischen Bergbesteigung gleicht. Irgendwann steht man dann auf dem Gipfel und blickt in ein wolkenverhangenes Tal, das erst unter dieser Perspektive seine wahre Schönheit erstrahlen lässt. Musik, die über den Dingen steht und es nicht nötig hat, sich irgendwelchen Banalitäten anbiedern zu müssen. Nicht die Radiotauglichkeit ist wichtig, sondern die Traumwelten, in die man beim Hören unweigerlich eintaucht.

Mal wabert und blubbert es, mal klingen die Flöten wie aus einer anderen Welt (Die selbst vor JETHRO TULL nicht halt macht!), mal treibt einen der Rhythmus voran. Musik voller Atmosphäre und unbegrenztem Ideenreichtum. Plötzlich frage ich mich, warum die Ozric Tentacles in aller Munde sind. Nach dem sechsten oder siebenten Hördurchgang gefallen mir HIDRIA SPACEFOLK mit ihrem „Spacefolk“ einfach besser. Wenn dann die Keyboards auch noch wie Vögel zwitschern und die frühen PINK FLOYD um die Ecke schielen oder „I-Mantra“ sogar richtig losrockt, ja, dann weiß ich auch, woran das liegt!

FAZIT: Die bereits 1999 gegründete finnische Band dringt tief in die menschliche Psyche ein und klingt wie die frühen GONG ohne jegliche Faxen. Hier gibt’s keine „fliegenden Tekannen“ zu hören, sondern die wortwörtliche Symbiose aus Space-Folk-Rock-Welt-Musik. Ein kleiner Meilenstein instrumentaler Musik – und wem das Cover gefällt, der liebt garantiert auch die Klänge, die sich dahinter verbergen!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 5474x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Terra Hidria
  • Reversion
  • Kaneh Bosm
  • Kaikados
  • Nasha Universo
  • Jahwarp
  • Agents Entropos
  • I-Mantra
  • Pangaia

Besetzung:

  • Bass - Kimmo Dammert
  • Gitarre - Sami Wirkkala, Mikko Happo
  • Keys - Janne Lounatvuori
  • Schlagzeug - Teemu Kilponen
  • Sonstige - Mikko Happo (Didgeridoo & Akkordeon), Sami Airkkala (Midi-Gitarre, Mandoline, Sitar, Jawharfe, Synthesizer), Teemu Väisänen (Flöte), Olli Kari (Marimba, Vibraphone, Percussion), Tuure Paalanen (Cello), Mikko Rajala (Violine), Sabrina/Teemu Kilponen (Töne)

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Mirko
gepostet am: 04.03.2011

Die Band scheitert seit Jahren immer an der Genrereferenz Ozrics, allerdings gebe ich den Jungs auch immer wieder eine Chance.
Here we go again...
Mirko
gepostet am: 04.03.2011

Oops, ich sehe gerade, dass dies eine alte Scheibe ist. *g*
Dann ist sie schon vor Jahren einmal an den Ozrics gescheitert...
Thomas
gepostet am: 30.12.2012

User-Wertung:
14 Punkte

Eine sehr positive Überraschung; die Rezension von Thoralf macht zu recht Appetit und ... die Scheibe ist echt klasse.
Stellenweise hört es sich an, als wollten die Jungs noch ein wenig Mike Oldfield interpretieren
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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