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Lock Up: Necropolis Transparent (Review)

Artist:

Lock Up

Lock Up: Necropolis Transparent
Album:

Necropolis Transparent

Medium: CD/LP+CD
Stil:

Grindcore

Label: Nuclear Blast
Spieldauer: 41:01
Erschienen: 01.07.2011
Website: [Link]

Eine „Grindcore-Supergroup“ ist ja irgendwie ein Oxymoron, LOCK UP kommen mit ihrer Besetzung Shane Embury, Tomas Lindberg, Nicholas Barker und Anton Reisenegger diesem Begriff aber recht nahe und schlagen unerwartet 5 Jahre nach dem tragischen Tod von Gründungsmitglied Jesse Pintado (NAPALM DEATH/TERRORIZER/BRUJERIA) mit aller Gewalt wieder zu. Neuzugang Anton Reisenegger ist ansonsten Gitarrist der Chilenen PENTAGRAM und CRIMINAL, wobei gerade Zweitgenannte ja mittlerweile international in Krach- und Thrashkreisen durchaus Resonanz finden.

Rechnet man die großartige Live-Scheibe „Play Fast Or Die“ aus Japan mit, ist „Necropolis Transparent“ Longplayer Nummer 4, wobei mir persönlich das Debüt mit Peter Tätgren als Sänger besser gefiel als der Nachfolger „Hate Breeds Suffering“, auf der Tomas Lindberg seinen Einstand gab und mit seiner markanten hohen Stimme nicht so recht ins Gesamtbild passen wollte. Live sind und waren LOCK UP aber immer über jeden Zweifel erhaben und auch im Studio lief diesmal alles rund.

Was darf man nun von LOCK UP erwarten und was nicht? Die musikalische Nähe zu älteren NAPALM DEATH ist Dank Bass-Gott Shane Embury unverkennbar, Geschwindigkeit addiert Nicholas Barker mit Blast-Beat-Sperrfeuer in rauer Menge und stimmlich ist Tomas Lindberg wesentlich besser integriert. Anton Reisenegger zeigt sich als Gitarrist Jesse Pintado ebenbürtig und bringt kleine, aber feine Thrash-Metal-Versatzstücke und bei „Through The Eyes Of My Shadow Self“ sogar eine heftige Black-Metal-Kante ins Spiel.

Was man allerdings nicht erwarten darf, ist wirkliche Innovation. Wer mit dem Werk NAPALM DEATHs nur flüchtig vertraut ist, wird weder in der Melodieführung noch im Sound riesige Unterschiede feststellen können, wobei LOCK UP aber beinahe durchgehend ihr infernalisches Tempo durchhalten. Erst auf dem Seziertisch zeigen sich dann doch immer wieder melodische Gitarrenläufe und ein exzellentes Songwriting. Grindcore braucht eben höchstens zwei Minuten, um alles zu sagen und seine volle Energie zu transportieren. Betrachtet man den Sound genauer, ist er verblüffend transparent und modern, die Plastik-Drums könnten jeden Krankenhaus-Hygieniker erfreuen, sind aber gerade noch zu ertragen. Old-School-Musik im New-School-Sound könnte man hier philosophieren, aber das überlasse ich schlauen Leuten und genieße einfach den Energieschub, den „Necropolis Transparent“ transportiert.

FAZIT: „Totgesagte grinden besser“, spricht ja bekanntermaßen der Volksmund. LOCK UP nehmen sich diese Weisheit zu Herzen und liefern mit „Necropolis Transparent“ ein hervorragendes modernes Grindcore-Album voller Energie, Wut und Spielfreude ab. Vollgas und ab dafür.

Dr. O. (Info) (Review 5746x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Brethren Of The Pentagram
  • Accelerated Mutation
  • The Embodiment Of Paradox And Chaos
  • Necropolis Transparent
  • Parasite Drama
  • Anvil Of Flesh
  • Rage Incarnate Reborn
  • Unseen Enemy
  • Stygian Reverberations
  • Life Of Devastation
  • Roar Of A Thousand Throats
  • Infiltrate And Destroy
  • Discharge The Fear
  • Vomiting Evil
  • Stigmatyr (Bonus Track)
  • Through The Eyes Of My Shadow Self
  • Tartarus (Instrumental)

Besetzung:

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