Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Midnattsol: The Metamorphosis Melody (Review)

Artist:

Midnattsol

Midnattsol: The Metamorphosis Melody
Album:

The Metamorphosis Melody

Medium: CD
Stil:

Gothic Metal

Label: Napalm Records
Spieldauer: 56:18
Erschienen: 22.04.2011
Website: [Link]

MIDNATTSOL veröffentlichen mit „The Metamorphosis Melody“ ihr drittes Album und tendieren dabei grob in eine ähnliche Richtung wie WITHIN TEMPTATION mit ihrem Erfolgsalbum „Mother Earth“: Kraftvoller Gothic Metal und orchestrale Soundtrack-Passagen lassen vor dem geistigen Auge Bilder entstehen, die aus Filmen wie „Braveheart“ oder „Der Herr der Ringe“ stammen könnten. Dafür sorgen unter anderem dramatische Streicher- und Bläsereinsätze (bzw. entsprechende Samples), aber auch eine gewisse Mystik und Naturverbundenheit schwingt immer mit. Zwar werden nur selten akustische Instrumente verwendet, jedoch wirkt vor allem die Melodieführung der dominanten Leadgitarren und des Gesangs oft folkloristisch oder auch leicht „keltisch“ (zumindest was man dafür hält). Dieser Aspekt ist stärker ausgeprägt als bei WITHIN TEMPTATION, dafür geht man etwas weniger bombastisch zu Werke. So gibt es beispielsweise keine Chöre zu hören, und Orchestrierungen werden dezenter eingesetzt, so dass die Musik gitarrenlastiger und metallischer wirkt.

Der kraftvolle und symphonische Sound steht im deutlichen Kontrast zum sehr sanften, lieblichen Gesang. Carmen Elise Espenaes singt zum Glück nicht so völlig geisterhaft wie ihre Schwester Liv Kristine (LEAVES‘ EYES), sondern mit einer eher natürlichen und warmen Stimme. Trotzdem zeugen ihre eingängigen, teilweise fast poppigen Melodien nicht gerade von Durchsetzungsvermögen. Fast hat man das Gefühl, einer Mutter zu lauschen, wie sie ihr Kind in den Schlaf singt, während gleichzeitig im Hintergrund eine Metal-Platte läuft. Da diese Vorgehensweise natürlich eigentlich viel zu leise ist, um sich gegen eine elektrisch verstärkte Band durchzusetzen, wird der Gesang mit viel Hall versehen künstlich in den Vordergrund geschoben. Darunter leidet allerdings wiederum die Verständlichkeit und somit die Eingängigkeit, denn der Sing-Sang fließt wie Honig über die Musik, man kann kaum ein Wort ohne Textblatt identifizieren. Eigentlich schade, denn prinzipiell hat Carmen Elise Espenaes eine schöne Stimme und singt einprägsame Melodien. Beides würde aber eben besser zu einer Band wie z.B. BLACKMORE’S NIGHT passen (wobei Candice Night sogar eher noch kräftiger klingt). So ist es dann bezeichnenderweise die Akustikballade „Goodbye”, die gesanglich überzeugen kann und auch emotionaler und packender wirkt, nicht zuletzt, weil man den Text besser versteht. Doch auch in ihrer Muttersprache klingt Carmen selbstbewusster und eindringlicher („Motets Makt“). Es gibt zwar in allen anderen Stücken immer wieder Passagen, bei denen der sanfte Gesang und die Musik eine gelungene Symbiose eingehen, aber über die gesamte Albumdauer würde man sich doch zwischendurch ab und zu eine andere Ausdrucksform wünschen.

Musikalisch können MIDNATTSOL durchaus überzeugen, vor allem weil man sich nie zu sehr auf kitschigen Gothic-Bombast oder fröhlich trällernde Folk-Melodien einlässt. Stattdessen schwingt immer eine gewisse Melancholie und auch eine gute Portion Düsternis mit. Im tollen Abschlusstrack „My Re-Creation“ erinnert dies sogar ein wenig an PRIMORDIAL, inklusive der typischen Rhythmen und sirrenden Gitarren.

FAZIT: Wer immer noch „Mother Earth“ nachtrauert und sich spätestens nach dem aktuellen Album mit Grausen von WITHIN TEMPTATION abgewandt hat, könnte in „The Metamorphosis Melody“ zumindest etwas Linderung finden. Denn wo die Holländer heutzutage oft kalt und steril klingen, verbreiten MIDNATTSOL eine natürliche Wärme. Dies hätte die Band allerdings durchaus noch ausbauen können: Eine stärkere Verwendung von akustischen Instrumenten und mehr ruhige Songs hätten ihre zarte Sängerin in ein besseres Licht gerückt. Mir persönlich fehlt ein wenig die Abwechslung und Dynamik im stimmlichen Bereich, für manchen Hörer mag aber gerade der Kontrast zwischen Musik und Gesang reizvoll sein.

Daniel Fischer (Info) (Review 5707x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Alv (Intro)
  • The Metamorphosis Melody
  • Spellbound
  • The Tide
  • A Poet´s Prayer
  • Forlorn
  • Kong Valemons Kamp
  • Goodbye
  • Forvandlingen
  • Motets Makt
  • My Re-Creation

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!