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Moraine: Metamorphic Rock (Review)

Artist:

Moraine

Moraine: Metamorphic Rock
Album:

Metamorphic Rock

Medium: CD
Stil:

Fusion / Jazz / World

Label: Moonjune / Soulfood
Spieldauer: 67:11
Erschienen: 02.12.2011
Website: [Link]

Einen wunderbaren Titel trägt dieses Livealbum, um den Begriff Fusion zu umschreiben, und die US-Zusammenrottung MORAINE wird dem auch mit umgekrempeltem Lineup gerecht. Aufgenommen hat man „Metamorphic Rock“ beim 2010er NEARFest – Predigt vor Bekehrten? Sicher, aber man darf sich gern noch umstimmen lassen …

Gleich der Dosenöffner „Irreducible Complexity“ deutet auf die finstere Note der Musik von MORAINE hin. Speziell die nicht vom Debüt „Manifest Destiny“ stammenden Tracks bezeugen jedoch eine Vorliebe fürs Weltliche beziehungsweise Fernöstliche im Speziellen. Die Live-Darbietung – Konzertfeeling kommt abgesehen von braven Klatschern kaum auf, zumal zusammengeschnippelt wurde – bedingt weiterhin, dass Bekanntes umso kräftiger klingt, was etwa dem Titeltrack des Erstlings guttut. „Save the Yuppie Breeding Grounds“ überlagert auf interessante Weise einander ähnliche Melodien und fällt entsprechend hypnotisch aus, ehe es sich zu einem Strudel aufwühlen lässt.

Als Highlight geht zweifellos das Tripel „Disillusioned Avatar / Dub Interlude / Ephebus Amoebus“ durch. Rea brilliert mit fieberhaftem, aber dennoch zurückhaltendem Spiel vor der bewusst synthetisch klingenden Geige sowie tiefen Bläser-Sounds des Ehepaares DeJoie. Hier wie auch mit der nachfolgenden Suite begeben sich MORAINE zu den Naxi in den Himalaja. Herausgekommen ist ein verschlungener wie intensiver Longtrack voller im wahrsten Wortsinn unerhörter Klänge. „Kuru“ heißen viele Songs, und der Name bedeutet vielerlei, bei dieser Gruppe allerdings einen dezenten Kniefall vor KING CRIMSON in ihrer jazzigsten Phase eingedenk sphärischer Parts.

Mit am proggigsten und sehr eingängig fällt der Sax-Heuler „The Okanogan Lobe“ aus, und kompakter geht es nur mit „Uncle Tang's Cabinet of Dr. Caligari“. Anders als auf dem Studiodebüt übernimmt Holzbläser DeJoie hier die Cello-Parts, aber Härte und Dringlichkeit bleiben erhalten. „Blues for a Bruised Planet“ geht als später und melancholischer Ruhepunkt durch, ehe mit „Waylaid“ erneut eklektischer Prog geboten wird. Trotz des fehlenden Flusses im echten Konzert-Sinn haben MORAINE das Beste an den Schluss der Scheibe gesetzt: „Middlebräu“, das im Verbund mit Bill Horist (unter anderem MASTER MUSICIANS OF BUKAKE) ersonnen wurde, stellt alle Musiker einmal in den Mittelpunkt und groovt ansonsten wunderbar stringent übers Ziel. Nach zehn Minuten steht fest: „Monolithic Rock“ ist eine dicke Empfehlung wert.

FAZIT: Für MORAINE gilt live wie im Studio: Fans zwischen PINK FLOYD und MAHAVISHNU ORCHESTRA mit Sinn fürs Experimentelle sind bei dem Kollektiv trefflich aufgehoben.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3055x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Irreducible Complexity
  • Manifest Density
  • Save the Yuppie Breeding Grounds
  • Disillusioned Avatar / Dub Interlude / Ephebus Amoebus
  • Disoriental Suite
  • Kuru
  • The Okanogan Lobe
  • Uncle Tang's Cabinet of Dr. Caligari
  • Blues for a Bruised Planet
  • Waylaid
  • Middlebräu

Besetzung:

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