Partner
Services
Statistiken
Wir
Pieska: Euphoria (Review)
Artist: | Pieska |
|
Album: | Euphoria |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Indie/Singer-Songwriter |
|
Label: | Finestnoise | |
Spieldauer: | 30:48 | |
Erschienen: | 26.08.2011 | |
Website: | [Link] |
Bernhard Piesk könnte Konsumenten von öffentlich-rechtlichen Vorabendserien ein Begriff sein, denn der Münchener brachte es dort in den letzten zehn Jahren zu einigen Auftritten. Dies sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt, denn was PIESKA unter seinem Künstlernamen veröffentlicht, hat nichts zu tun mit ARD-Schmalz (und erst recht nicht mit degenerierter Privat-TV-Geistesschwäche).
Bernhard Pies hat für "Euphoria" die Fäden nicht aus der Hand gegeben: Der talentierte Songwriter spielte in liebevoller, wunderbar organisch atmender, analoger Eigenarbeit alle Instrumente von der Gitarre über das Schlagzeug bis zum Akkordeon im eigenen Wohnzimmer ein. Entstanden sind dabei zehn zeitlos schöne Indie/Singer-Songwriter-Stücke voll verhaltener Melancholie, unaufdringlicher Lebensfreude und warmen Orangetönen. Der Cello-schmachtende Opener zum Beispiel kitzelt mit eindringlicher Melodie Herz und Ohrwurm-Nervus gleichermaßen. Getragen von PIESKAs variabler Stimme, deren Spektrum von samtig-hohen Schmeicheleien bis zum bodenständigen Kraftorgan alles abdeckt, präsentiert sich dem Hörer sowohl akustisch, als auch visuell (tolles, stimmungsvolles Booklet!) ein angenehm kitschfreies Indie-Pop-Album mit starkem Singer-Songwriter-Drall. Voller Intimität, ohne Hang zu emotionalem Exhibitionismus, begeistert "Euphoria" mit einer Vielzahl von einprägsamen Melodien, akustisch-schöner Gitarrenarbeit, schmissigen Piano-Einlagen und moll-schwelgenden Träumereien. Mit großer Leichtigkeit meistert PIESKA mehrstimmige Gesänge und die Einbindung von Cello und Akkordeon: Hier verkommt kein Ton zum Gimmick, denn jede Note trägt zum Song bei (Poser-Bands und Effekt-Blender jedweden Genres können sich hier mal eine Scheibe abschneiden). Der textlich-naive Ausrutscher mit Kleinkindersprache beim letzten Track ("ich spür es nur so doll") stößt am Ende zwar übel auf, kann aber den Gesamteindruck von "Euphporia" nicht schmälern.
FAZIT: Feine Indie-Musik gibt es hier auf die Ohren. Und PIESKA ist schlau, denn nach nicht einmal 31 Minuten ist Schluss: So gelingt es ihm, durchweg einprägsame Melodien zu komponieren ohne in Verlegenheit zu geraten, durch Füllmaterial die Spielzeit zu strecken. Wer das musikalische Pendant sucht zu einem Spaziergang in der Abendsonne durch die Nebenwege eine Großstadt, findet hier den Soundtrack zu seiner Entdeckungstour.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- All Of You
- Morning Sorry ...
- Lady Love
- Snooze
- Clown
- Euphoria
- Red
- Shadows
- Never Poor
- Liebe
- Bass - Pieska
- Gesang - Pieska
- Gitarre - Pieska
- Schlagzeug - Pieska
- Sonstige - Pieska (Piano, Cello, Akkordeon)
- Euphoria (2011) - 10/15 Punkten
-
keine Interviews