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Pitpony: Greetings, Changeling (Review)

Artist:

Pitpony

Pitpony: Greetings, Changeling
Album:

Greetings, Changeling

Medium: CD
Stil:

Indie / Noiserock

Label: The Finest Noise / Radar
Spieldauer: 48:39
Erschienen: 04.11.2011
Website: [Link]

Ein singender Drummer führt diese Berliner Grubenpferde an, und als wolle man der alten Bergbau-Zeit Rechnung tragen, verdammt man sich nicht nur mit dem Bandnamen zum Dasein im Untergrund: Der Sound von PITPONY spricht ein Nischenpublikum mit Hang zu finsterem Riffrock an.

Stefan Karg trommelt nicht nur energisch, sondern grantelt sich auch sehr ausdrucksvoll durch die Songs, von denen gleich "A Thought For Sore Minds" und "Hit And Run" den stilistischen Weg vorzeichnen: PITPONY haben gewiss eine Menge Noise goutiert, allen voran SHELLAC oder SONIC YOUTH, wenngleich sie nicht nur die grobe Kelle kennen. Das basslastige "Hollow Days, Precious Nights" knüpft einen angelegentlich sachten Stimmungsteppich mit fast postrockigen Fäden, und auf einmal klingt der trommelnde Sänger sogar verletzlich.

"Average" haftet ein wenig der Ruch kantiger NIRVANA an, lässt sich aber mit Hinblick auf den Refrain durchaus auch im Stoner-Dampfnebel einordnen. "Shotgun Love Song" darf man textlich als programmatisch für die Philosophie der Gruppe hervorkehren - herzlich mit der Brechstange gewissermaßen. In "Reign Over The Sea" lassen die Hauptstädter sich zu melodischen Schrägheiten hinreißen, was der Spannung dieses mit Laut und Leise spielenden, episch anmutenden Songs keinen abbricht. Solche Bedächtigkeit behalten PITPONY für den Weichzeichner "In Disguise Part 1" (Akkordeonsounds von Flos Keyboard?) bei.

Der zweite Teil des Songs kraftmeiert hingegen wie ehedem, wobei Stefan die Fäden mit seinem Sprechgesang in den Händen hält. Übrigens stehen die Lyrics nicht umsonst im Booklet, denn sie gehören gelesen und entfalten im Zusammenspiel mit der Musik eine Sogwirkung - wie es eigentlich immer sein sollte. Dass mit dem mäandernden "Take A Left Turn To The Right" sowie dem traurigen "When It Rains, It Pours" zwei der nachhaltigsten Tracks am Ende stehen, verweist auf die schreiberischen Qualitäten von PITPONY - trotz oder gerade wegen der Nischenmucke: Anchecken!

FAZIT: PITPONY stehen in feinster Labeltradition: "Greetings, Changeling" begrüßt im wahrsten Sinne des Wortes wenn nicht den Wendehals, dann den stets im Wandel begriffenen, weil sich selbst hinterfragenden Künstler im Spannungsfeld zwischen Noiserock und modernem Prog. Einmal mehr gilt: Wo sich Vergleiche verbieten, lauert Großartiges.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3784x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Greetings, Changeling
  • A Thought For Sore Minds
  • Hit And Run
  • Hollow Days, Precious Nights
  • Average
  • Shotgun Love Song
  • Reign Over The Sea
  • In Disguise Part 1
  • In Disguise Part 2
  • A Reasonable Dance
  • Take A Left Turn To The Right
  • When It Rains, It Pours

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thoralf Koß [musikreviews.de]
gepostet am: 12.11.2011

Da scheint sich die Band tatsächlich im Gegensatz zu ihrem Vorgängeralbum gewaltig entwickelt zu haben. Das liest sich wirklich gut.

Kurios daran ist, dass bei meiner Besprechung von "A Small But Angry Creature" gewaltig auf mir von Freunden der Band oder Mitgliedern selber herumgehackt wurde ("Da hat wohl heute einer schlecht gekackt!" - ECHT LUSTIG ;-).

Aber alle von mir angesprochenen Kritikpunkte scheinen tatsächlich beseitigt worden zu sein.

Also einen ganz ehrlich gemeinten Glückwunsch an PITPONY!
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