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Rainbow Serpent & Isgaard: Stranger (Review)

Artist:

Rainbow Serpent & Isgaard

Rainbow Serpent & Isgaard: Stranger
Album:

Stranger

Medium: CD
Stil:

Ambient Chill Out Electronica

Label: Manikin Records
Spieldauer: 66:53
Erschienen: 30.11.2010
Website: [Link]

Frank Specht und Gerd Wienekamp alias RAINBOW SERPENT veröffentlichten bereits 1995 ihr Debüt „Futuregate“. Fast im Jahresrhythmus wurden weitere Alben produziert. 2005 dann eine Pause, während der nur das Live-Album „Live@Liphook 2007“ erschien. Jetzt liegt Studioalbum Nummer Neun vor. Und hat eine Novität zu bieten, wenn auch nicht über die gesamte Laufzeit - Gesang. Nur teilweise eine gute Entscheidung.

Doch am Anfang steht ein bestrickender instrumentaler Einstieg mit „Intense“, und den zweigeteilten „Elements“. RAINBOW SERPENT spielen einen dunkel atmosphärischen, gelegentlich aufrüttelnden Soundtrack zu einem Traumfilm im mitternächtlichen Planetarium. Geschickt pendeln sie zwischen warmen Klangflächen der „Berliner Schule“ und den eher rhythmischen Chill-Out-Sounds zwischen SCHILLER und YELLO, perfekt dargeboten insbesondere auf „Elements 2“. Space ist the place where…

… leider auf „Leave & Love“ Sängerin ISGAARD lyrisch einsteigt. Der Tiefpunkt des Albums. Hier stellt sich sofort die Assoziation ein, die auch Kollege Walter Sehrer im Eclipsed-Magazin hatte. ISGAARDS klare, helle, gut ausgebildete Stimme erinnert leider nicht nur an KATE BUSHs kleine Schwester, sondern auch an die Meisterin des pathostriefenden Dramusicals: SARAH BRIGHTMAN. Was „Leave & Love“ zum schnulzigen Intermezzo werden lässt. Glücklicherweise bleibt es der einzige richtige Aussetzer. Die anderen Songs mit vokaler Begleitung funktionieren wesentlich besser. Vor allem wenn ISGAARD auf Lyrics verzichtet und die Musik Spechts & Wienenkamps bloß lautmalerisch begleitet.

Highlights sind in der zweiten Hälfte das weltmusikalische „Rub Al-Chali“ und sein düsteres Follow-Up „Sands Of Time“. Hier gelingt es der sowohl brüchigen wie dramatischen Musik durch ihre Verweigerung des reinen Wohlklangs ISGAARDS glockenhelle Stimme zu konterkarieren und damit ideal zu ergänzen.
Die ADIEMUS-Anklänge auf dem sonst eher in anderen Sphären segelnden „Beyond New Worlds“ sind verzeihlich. Das hingehauchte „Wide Open Spaces“ auch – ein Schelm wer dabei an „Body Love“ denkt. „Gateway“ ist dann glatt ein Hit für die Raumhafen-Disco. Überzeugend auch das mit sieben Minuten längste Stück des Albums „Memory Leaves“, das sich gut als Titellied einer futuristischen Krimiserie machen würde. Mit Schirm, Charme und Blade Runner.

FAZIT: „Stranger“ ist der ideale Soundtrack zu einer vollmondnächtlichen Fahrt durch die Area 51. Natürlich mit an-/entsprechender Begleitung (wahlweise auch Mulder oder Scully). RAINBOW SERPENT bewegen sich auf eigenständige und höchst stilvolle Weise zwischen KLAUS SCHULZE, TANGERINE DREAM sowie SCHILLER, YELLO und LISA GERRARD-Soundtracks. ISGAARDS fast schon zu saubere Stimme gewinnt hinzu, wenn – ganz, ganz dezente – Disharmonien und ein etwas düsterer musikalischer Grundtenor Gegenparts zum Gesang bilden.
Im Ganzen ein Chillout-Smoothie zum Liebhaben und nicht zum Fürchten.

Jochen König (Info) (Review 7572x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Intense
  • Elements 1
  • Elements 2
  • Leave & Love
  • Beyond New Worlds
  • Wide Open Spaces
  • Gateway
  • Ark
  • Rub Al-Chali
  • Sands of Time
  • Memory Leaves
  • Stranger
  • Beautiful Child

Besetzung:

  • Gesang - Isgaard
  • Sonstige - Frank Specht, Gerd Wienekamp

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