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Scoff: Lambda (Review)
Artist: | Scoff |
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Album: | Lambda |
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Medium: | CD | |
Stil: | Alternative / Stoner |
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Label: | Sonicsound / Rough Trade | |
Spieldauer: | 57:15 | |
Erschienen: | 29.07.2011 | |
Website: | [Link] |
Feister Trio-Rock aus München: Man hört SCOFF an, dass sie sich bereits zur Jahrtausendwende gegründet haben und viel live spielen. Mit "Lambda" verorten sie sich im weiten Feld des zeitgenössischen Alternative - wie immer auf diesen Seiten mit Verweis auf die Fragwürdigkeit des Begriffs.
Christian Zahlers Stimme bewegt sich nicht sonderlich charismatisch zwischen allen grooverockenden und gleichzeitig Gitarre spielen müssenden Sängern, gemahnt im besten Fall zumindest an einen weniger verlebten James Hetfield oder Pepper Keenan. "The Day Of The Locust" geht musikalisch beinahe als TOOL-light durch, wie es sich windet und aufschraubt eingedenk eines bestechenden Refrains. "Temper The Goat" treibt kräftiger an und wäre ohne die melancholische Grundhaltung ein fetter Straßenfeger. Die Stimmung auf "Lambda" ist allgemein gedrückt, wobei der Fokus auf den Texten liegt. Die Produktion begünstigt dies - druckvoll, glasklar und dennoch organisch.
"Riddle Red Blue" überrascht mit swingendem Rhythmus (tolles Drumming hier) und spannendem Spiel mit der Dynamik. Die Steigerung zum Ende hin ist nichts weniger als beseelt und lässt SCOFF mit einem Mal zur nationalen Spitze aufschließen. Fast fühlt man sich beim Aufbau an die erste AMPLIFIER-Scheibe erinnert, wiewohl die Bayern nicht vom Noiserock zehren, sondern sich sehr, sehr intensiv mit den glatteren Ausformungen des Grunge auseinandergesetzt haben. "Betraying Angels" könnte etwa von ALICE IN CHAINS kommen. "Wrath" berührt das Herz, wie es sich zum Gipfel aufschwingt, während Zahler im Text passenderweise Auf und Ab thematisiert.
"William Blake Is Not The Answer" lässt an METALLICAs "Load"-Phase und dabei die gelungenen Versatzstücke der Amerikaner denken, wäre auf deren Scheibe ein definitives Highlight gewesen und fällt auch hier als eines der "Hören muss"-Stücke aus. Die Lyrics gehören übrigens gelesen, gerade im Zusammenhang mit dem Songtitel. "The Deceiver" bedient hinterher die Sparte Akustikgitarren-Rock auf gelungene, weil nicht nach MTV-Unplugged-Fühligkeit klingende Weise, der Titeltrack reüssiert in der Kategorie orientalisch anmutendes Instrumental mit einstürzendem Klangturm zum Schluss. "Manadala" führt dies im gleichen Sinn fort, setzt auf sporadischen Gesang und verliert dabei keineswegs an Fahrt, auch nicht über acht Minuten.
Dass "My Face Down" danach etwas beliebig ausfällt und der drückende Abschluss leider nur eine Minute lang ist, ändert nichts daran, dass SCOFF hier einen klaglosen Teller angerichtet haben, der trotz seiner relativen stilistischen Beschränktheit eine Stunde lang nicht langweilt und mit nahezu allen Songs die Gefühle anspricht.
FAZIT: SCOFF spielen für den Triokontext klanglich recht dicht inszenierten Rock ohne allzu viele Stimmungs- oder Stilschwankungen, kehren damit jedoch ihre Stärke hervor: Mal verspielter, mal direkter Sound zwischen Stoner, Grunge und Breitwand.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Day Of The Locust
- Temper The Goat
- Riddle Red Blue
- Betraying Angels
- Wrath
- Stampede
- William Blake Is Not The Answer
- The Deceiver
- Lambda
- Mandalay
- My Face Down
- Sirius V
- Bass - Rüdiger Paul
- Gesang - Christian Zahler
- Gitarre - Christian Zahler
- Schlagzeug - Malte Minke
Interviews:
-
keine Interviews