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Soniq Circus: Reflections In The Hourglass (Review)
Artist: | Soniq Circus |
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Album: | Reflections In The Hourglass |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock / Metal |
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Label: | Progress Records | |
Spieldauer: | 60:18 | |
Erschienen: | 26.08.2011 | |
Website: | [Link] |
Marcus Enochsson hat aus der Not des Sängerausstiegs eine Tugend gemacht und das Mikrofon selbst übernommen. Herausgekommen ist ein im Gegensatz zum Debüt kompositorisch stärkeres Album im gleichen Szenedunstkreis.
Die Gruppe nimmt sich nach wie vor Zeit für ihre Songs, schrammt aber nur bei einem am zweistelligen Minutenbereich. "Inside The Hourglass 3am" geht zu Anfang als Mischung aus "Images And Words"-DREAM-THEATER und weniger pompösen SAGA durch. Enochsson heimelt mit seinen Gesangsmelodien an und macht das weitgehend instrumentale Ende des Tracks - man muss es leider sagen, auch wenn dies für eine vermeintliche Progband ein halbes Todesurteil darstellt - verzichtbar. "Formula" hingegen kommt zwar länger, aber flüssiger daher, zumal die Arrangements hier auch abseits der Gesangspassagen stimmen. Insbesondere Ledris Keyboards - übrigens der zweite neue Mann im Kader von SONIQ CIRCUS - bestechen abseits üblicher Presets und Tastenübungen. Wiederum ist es aber der Gitarrist hinterm Mikro, der alles zusammenhält. Die Rhythmussektion darf nach der Hälfte der Spielzeit zeigen, dass sie weniger steif agiert als die der Konkurrenz.
Das kurze "Actor" scheint zunächst unter wenig engagiertem Gesang zu leiden, entpuppt sich dann jedoch als ganz und gar nicht typisch neo-proggiger Weichzeichner, sondern klingt gebrochen, störrisch und gen Ende hin regelrecht dramatisch, zumal nicht einmal uneingängig. "Shadow Dance" findet ruhige, fast folkloristische Töne, die der Band sehr gut stehen, weil sie auch als Schweden nicht in Wald-und-Wiesen-Klischees absinkt. Marcus Enochsson näselt zum Piano besonders intim, erweist sich dabei auch nicht eben als Vokalakrobat, bekundet jedoch Herz, was zu diesem träumerischen, aber gen Ende Spannung aufbauenden Kompaktstück umso besser passt.
Nach dem sachten Intro "Childbirth" schwenkt "By The Heartshaped Lake" auf Metal um, doch das längste Lied zeigt gleichzeitig auch die meisten Gesichter. Nach der instrumentalen Einleitung wiegen SONIQ CIRCUS positiv in den Schlaf, ehe sie im Chorus den Epik-Hammer auspacken, was sich in wallenden Gitarrenriffs und Keyboardteppichen äußert. Gut vier Minuten dauert es, bis die Jungs quirliger aufspielen und an orgelbefeuerten Seventies-Prog gemahnen. Der Refrain dient letztlich als Klammer, die das Ganze nicht zum eklektischen Magenbitter verkommen lässt. "Learning To Talk" ist SONIQ CIRCUS' "Leaning To Live", was auf die Stimmung bezogen werden sollte: Der Song klingt erhebend und herzlich, eine nicht allzu offensichtliche, weil weitgreifende Hymne.
Wenn die Combo mit dem Abschlusstrack die Brücke zum Beginn schlägt, hat sie sich nicht an einem erzwungenen Konzept verhoben, sondern herausgestellt, was man im erwähnten Notfall am besten tut: Die Flucht nach vorn anstreben, die sich im Falle SONIQ CIRCUS in entschlacktem Songwriting äußert, das insbesondere in melodischer Hinsicht berührt. Der Sound hingegen könnte druckvoller und wärmer sein.
FAZIT: "Reflections In The Hourglass" ist ein schönes Album zwischen Metal und Rock mit progressiver Note geworden, das sich kompositorisch nicht vor der Konkurrenz verstecken muss. Wer den Neunziger-Ausformungen des Genres gewogen war und Gruppen wie A.C.T. oder DIVINE REGALE beziehungsweise den alten Kader von Sensory und Progrock Records schätzt, wird hier trefflich bedient.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Inside The Hourglass 3am
- Formula
- Actor
- Shadow Dance
- Childbirth
- By The Heartshaped Lake
- Learning To Talk
- Outside The Hourglass 4am
- Bass - Markus Nilsson
- Gesang - Marcus Enochsson
- Gitarre - Marcus Enochsson
- Keys - Marco Ledri
- Schlagzeug - Christer Ugglin
- Reflections In The Hourglass (2011) - 10/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 10.09.2011 |
Warum haben eigentlich so unfassbar viele Progbands ein Faible für mittelmäßig gerenderte Sanduhren auf dem Cover? :-)) |