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The National Orchestra Of The United Kingdom Of Goats: The Chronicles Of Sillyphus (Review)

Artist:

The National Orchestra Of The United Kingdom Of Goats

The National Orchestra Of The United Kingdom Of Goats: The Chronicles Of Sillyphus
Album:

The Chronicles Of Sillyphus

Medium: Download/CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Selbstrelease
Spieldauer: 13:34
Erschienen: 04.02.2011
Website: [Link]

Lange Rede, kurzer Sinn. So darf man THE NATIONAL ORCHESTRA OF THE UNITED KINGDOM OF GOATS’ würzige Dreizehneinhalb-Minuten-Terrine wohl flott zusammenfassen.

Ist von Chroniken die Rede, stellt man sich jedoch eine epochale, ausschweifende Erzählung vor. „The Chronicles Of Sillyphus“ führt dahingehend für den Anfang gewaltig in die Irre. Am Ende der knappen Viertelstunde verspricht die 3-Track-EP dramaturgisch gerade erst so richtig loszulegen, da ist sie schon wieder vorbei. Es ist eine dieser Platten, die man nach dem ersten Rundlauf am liebsten vor Wut in die Ecke pfeffern möchte. Aus Enttäuschung? Mit Sicherheit; nicht allerdings über die Qualität, sondern vielmehr darüber, dass der Motor gerade erst zu laufen begonnen hatte und durch das Stop-Geräusch des Plattenspielers allzu schnell wieder abgewürgt wird.

Als wäre die Laufzeit ohnehin nicht schon kurz genug, teilen sich alle drei Stücke auch noch das gleiche Motiv, so dass das Minialbum ausklingt wie es begann – Ohrwurm nicht ausgeschlossen. Aber was für eine Verve hinter der Instrumentierung steckt! Die Tiroler (die von sich selbst behaupten, sie stammen aus „Kolepta nahe der Wastelands“) widersetzen sich dem Trend der unbedingten progressiven Streuung bis zur Unkenntlichkeit und entdecken den Reiz der repetitiven Ellipse wieder. Hört man, auf wie viele Arten ein und dieselbe wiederkehrende Melodie interpretiert wird, ohne dass sich auch nur eine Sekunde davon nach Wiederverwertung anhört, geht einem das Herz auf. Mitunter vermischt sich ausschweifendes Spiel nach PINK FLOYD mit der instrumentellen Flexibilität von CRIPPLED BLACK PHOENIX, dem Erfindungsreichtum von OCEANSIZE und ein paar Spritzern vitalen Elans von PERIPHERY oder TESSERACT – der jungen Gesangsstimme und der gelegentlichen metallischen Ausbrüche wegen.

Zusätzlich wird mit Geburt, Leben und Tod die gesamte Geschichte eines gewissen Sillyphus (eine Monty-Python-Version des griechischen Helden Sisyphos?) erzählt. Nicht nur gebührt dabei jedem Stück eine eigene Stimmung, auch ein erzählerischer Anspruch ist vorhanden, wird mit einem weinenden, dann sterbenden Protagonisten zu Anfang von „The Death Of Sillyphus“ sogar direkt eingebunden. Hier beginnt die Chronik spätestens wie eine solche auszusehen. Und Humor ist auch noch beigemischt – der ein oder andere Narr jedenfalls dürfte im Vereinigten Königreich der Ziegen seine Festanstellung finden.

FAZIT: Viel zu kurz, viel zu gut: Für die lausige Spielzeit scheint alles mit deutlich zu viel Aufwand versehen. Das Artwork, das Konzept, die wunderbare Musik – möchte man so was nicht zwangsläufig in eine sechs- bis zehnfache Gesamtlaufspielzeit eingebunden sehen? Also heißt es für das Proghörnchen: Weiter fleißig 15-Minuten-Nüsse sammeln (die nächste mit dem Namen „The Three Walls Of Kolepta“ wurde inzwischen bereits veröffentlicht), bis das Gesamtmeisterwerk vollständig gebunkert ist. Und dann Winterspeck anfressen.

Sascha Ganser (Info) (Review 5101x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • The Birth Of Sillyphus
  • The Life Of Sillyphus
  • The Death Of Sillyphus

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Beeblomarv
gepostet am: 07.10.2011

User-Wertung:
14 Punkte

Echt klasse!
Einfach mal von der Homepage runterladen und reinhören!
Genial!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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