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The National Orchestra Of The United Kingdom Of Goats: Vaaya And The Sea (Review)

Artist:

The National Orchestra Of The United Kingdom Of Goats

The National Orchestra Of The United Kingdom Of Goats: Vaaya And The Sea
Album:

Vaaya And The Sea

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Eigenvertrieb / Download
Spieldauer: 42:54
Erschienen: 21.12.2012
Website: [Link]

Als Tragödie in acht Akten untertitelt und einmal mehr unter Creative-Commons-Lizenz gratis veröffentlicht kommt die Musik von TNOOTUKOG erstmals in Albumlänge zur Geltung - und jetzt gilt es in der Tat, denn wer die Südtiroler (?) weiterhin übersieht (wo Geiz doch auch unter Musikfans geil ist ...), verpasst eine schlicht tolle Prog-Band.

Das Ensemble trägt seiner angestrebten Verbindung von Pop mit ausladenden Strukturen dahingehend Rechnung, dass es mit "The Unyielding Summons" einen kompakt rockenden Opener voranstellt, ehe neun Minuten "Chains" dort anknüpfen, wo DEMIANS und AEROGRAMME stehen: im sogenannten Alternative Prog, aber mit einem Gänsehaut-Refrain vom Feinsten. Synthesizer und Gitarren dirigieren im folgenden "The White City" ein ausgewachsenes Orchester, schaffen jedoch auch eine schwebende Atmosphäre mit Flanger-Gitarren und Vocals so warm wie der sprichwörtliche Sommerregen. Wer auch immer von den vier Exzentrikern singt, muss vor Sehnsucht platzen, und überhaupt die Texte diesmal: ahnungsvoll vage und trotzdem auf emotionale Einfühlung ausgerichtet.

Zu den packendsten Passagen gehören allerdings die gesangslosen während "Sanctuary", einer Verschränkung von Symphonik und Elektronik. Die Gitarren langen zwischenzeitlich ordentlich zu, die Vocals ab der zweiten Hälte klingen zuversichtlicher denn je, und das Ende ist ein kleines Drama für sich genommen. Zieht man den Anspruch der Gruppe heran, quasi ein Bühnenstück zu vertonen, so befinden wir uns mit "Empire" beim Dénouement, dem retardierenden Moment nach dem Höhepunkt der Handlung. Tatsächlich handelt es sich um eine Art Zwischenspiel mit unheilvoll verfremdeter Sprechstimme und Industrial-Anmutung. Der krasse Gegensatz dazu in Gestalt des Titelstücks ergibt im Rahmen der Spannungskurve jedoch ebenfalls Sinn, da es mit träumerischem Wellenrauschen und betörend schönem Gesang (erzählt wird von der titelgebenden Figur Vaaya) und einem Solo-Fest (David Gilmour hoch zehn) ein letztes Mal zum Jubilieren verleitet, denn das Ende ("Evening Choir") fällt unter Regentropfen und Glockenklang wenn nicht ernüchternd, so doch zumindest ambivalent offen aus. Ein wenig Hoffnung schimmert jedoch trotz der ermatteten Stimme hindurch - Hoffnung darauf, das Verlorene wiederzuerlangen. Sollte es sich dabei auf der Seite des Hörers um die Freude an Musik handeln - hier erfährt er Trost!

FAZIT: THE NATIONAL ORCHESTRA OF THE UNITED KINGDOM OF GOATS verdeutlichen mit ihrem mal zarten, mal aufbegehrenden Prog am Puls der Zeit (ohne bewusst heraufbeschworenen Zeitgeist), wie geil etwa RADIOHEAD oder MOGWAI klingen könnten, so sich nicht verkopft gegen jedweden Hauch von Rock sperrten. Dieser Combo sollte eigentlich eine monetär bezahlte Zukunft gehören, also ladet nicht, sondern kauft das hübsche Digipack.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3975x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • The Unyielding Summons
  • Chains
  • The White City
  • A Memorial To The Descent
  • Black Citadel: Sanctuary
  • Black Citadel: Empire
  • Vaaya And The Sea
  • Evening Choir

Besetzung:

  • Sonstige - The Admiral, The Coachman, The Seer, The Insane

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Mathias
gepostet am: 26.03.2013

User-Wertung:
12 Punkte

Geiles Album. Und trotz Anspruch herrlich unverkrampft. Flanger-Gitarren!!!
Den Titeltrack (bis auf das geile Solo) und das Finale finde ich etwas träge, aber alles davor rockt. Bemerkenswert finde ich noch die Struktur des Albums, die Übergänge sind sehr gut gemacht und wie in einem Kreislauf mündet das letzte Lied direkt wieder im sowieso abrupt beginnenden Opener. Man fragt sich fast: Wo ist der Anfang, wo das Ende?
Mike Ehrhardt
gepostet am: 17.08.2013

User-Wertung:
13 Punkte

Sehr geiles Album. Mehr gibt es dazu nicht mehr zu sagen. Ich lege noch einen Punkt drauf und werde mir die CD zulegen. (Ich gestehe : Ich hatte es mir umsonst runtergeladen.)
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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