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Touch The Spider: Dead@Last (Review)

Artist:

Touch The Spider

Touch The Spider: Dead@Last
Album:

Dead@Last

Medium: CD
Stil:

Doom Rock

Label: Whereareyoufromrecords
Spieldauer: 43:13
Erschienen: 08.04.2011
Website: [Link]

Oh je, was habt ihr Männer denn mit dem Sound gemacht? Knorrigkeit in allen Ehren, aber diesmal klingen TOUCH THE SPIDER leider etwas blechern, was den Genuss ihres vierten Tellers etwas erschwert.

"Dead@Last" bietet aus dem Hauses des Duos zu erwartende Kost: Doom-Rock vom Zähsten, aber nicht kompositorisch Unterbelichteten. So haftet dem Opener "In contact with the dead" bereits eine nicht zu verachtende Ohrwurmfreudigkeit an, wiewohl es eine fette Made ist, die sich da in die Lauscher windet. Ein besserer Sound würde sie noch saftiger machen, aber nun gut. Die Drums klingen wohl unbeabsichtig nach Swimming Pool, was dem dahingeächzten "Silence of the grave" jedoch an für sich gut steht. "Exit" geht als verzichtbares Zerrexperiment durch - auch in gesanglicher Hinsicht, doch das - man darf es sagen - richtig schön trauernde "Devil's twin" macht diesen Fehler wieder vergessen. Vielleicht sollten die Herren Energy und Ghost wirklich erwägen, sich zur vollständigen Band zu erheben. Songs schreiben können sie; allein deren Veredlung durch einen heißblütigen Leadklampfer beziehungsweise einfach die Hinzunahme eines außenstehenden Gehörs könnte Wunder wirken.

"All dead" kehrt sie wieder hervor, die etwas wavigeren Einflüsse von TOUCH THE SPIDER. Der quasi-Titeltrack reiht sich in diesem Sinne ein, und das folgende "Depressive season" huscht als fast-Instrumental vorüber, gleichfalls das Klangwälle auftürmende "Telepathy" als mithin bester Track, in welchem die in den Hintergrund gerückte Stimme an Postrock-Tendenzen denken lässt. Trendhörigkeit ist weiterhin nicht das Ding der Spinnen. Die beiden Süddeutschen verstehenb sich weiterhin auf die verspukte Seite des Rock. "From beyond" schrammt nebenbei Sludgiges hinterm Mikro, kollidert aber vordergründig mit staubtrockenem Eighties-Gothic - einer Zeit also, als die Musik der Stilbezeichnung noch Rechnung trug. Für Exzentrisches wie "Satan's sacrifice" hat man weiterhin Zeit - eingedenkt eines leutseligen Abschlusses mit "Shattered to the ground" und "In memory …", einer "Planet Caravan"-Verbeugung, welcher die Scheibe dem Mittelmaß leider nicht wirklich entreißt.

FAZIT: TOUCH THE SPIDER haben sich die höheren Weihen mit einem schwachbrüstigen Sound und uninspiriertem Gesang verbaut. Zwar steht die Exkommunikation nicht zu befürchten, doch wer sich generell für von okkultem bis dem Horror verschriebenen Rock ohne Dünkel interessiert, der sei mit jedem der drei Vorgängeralben besser beraten.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3814x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • In contact with the dead
  • Silence of the grave
  • Exit
  • Devil's twin
  • All dead
  • Dead at last
  • Depressive season
  • Telepathy
  • Black roof village
  • From beyond
  • Satan's sacrifice
  • Shattered to the ground
  • In misery …

Besetzung:

  • Sonstige - Unholy Ghost, Cosmic Energy

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Cosmic Energy
gepostet am: 11.04.2011

Das Ergebnis dieser Rezession haben wir leider vorhergesehen...
Unser bisher bestes Album "Tales of woe" hat ja bereits nicht so ganz deinen Geschmack getroffen. Das neue Album "DEAD@LAST" ist jetzt noch kompromissloser, düsterer, fieser und heftiger ausgefallen.

Wir haben uns bei dem jetzigen Album gerade für die Abmischun (sprich Sound) besonders viel Zeit gelassen. Der Sound entspricht jetzt genau unseren Vorstellungen, ist allerdings weit weg von jedem Mainstream.

Wir haben endlos viele Songs nicht auf das Album genommen, um den Gesamteindruck nicht zu verfälschen.
Viele dieser Songs sind oder werden in unseren Podcast www.touchthespider.de/Podcast/Podcast.html veröffentlicht. Dort finden sich dann auch viele Songs mit Rock- und Wave-Einflüssen.

Da das neue Album praktisch keine klassischen Pop- oder Rock-Stile mehr beinhaltet, können wir mit der Bewertung leben, in der Hoffnung, das wie bei "Tales of woe", es andere Reviewer anders sehen.

Deine Kaufempfehlung möchte ich folgender Maßen berichtigen:
Für alle, die sich für okkultem bis dem Horror verschriebenen Rock ohne Dünkel interessieren aber auch Rock- und Pop- Elemente nicht missen wollen, ist deine Einstufung völlig korrekt.
Für Alle die auf der Suche nach kompromissloser düsterer Musik sind, gilt die umgekehrte Reihenfolge.
Andreas
gepostet am: 11.04.2011

Gerade deine letzten Sätze würde ich unterschreiben - und nicht missverstehen: Ich steh immer noch auf euch, aber es ist definitiv Geschmacksache, und das ihr so konsequent seid: umso schöner - Massengeschmack gibt es genug, aber dann muss man eben auch mit den "Nichtmögern" klarkommen :-)
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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