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Vitruvius: Vitruvius (Review)

Artist:

Vitruvius

Vitruvius: Vitruvius
Album:

Vitruvius

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal

Label: Dust On The Tracks
Spieldauer: 57:29
Erschienen: 25.02.2011
Website: [Link]

Agile Rhythmusgruppe gegen statisches Stakkato-Geschiebe … fidelt die Gitarre, merkt man, dass Bass und Drums das Korsett von VITRUVIUS nicht allein tragen können; das Fett quillt dann über den Rand, und so reihen die Mexikaner sich in die Schlange der Prog-Thronanwärter ein, die beim Frickeln aufgepasst, die Songwriting-Lektionen jedoch halb verpennt haben. Ignoriert man den Exotenbonus, so besitzen sie zumindest einen Trumpf, nämlich ihre Sängerin.

Während man nach "Stealing a tear from the rain" wenigstens weiß, dass VITRUVIUS' Bassist ganz nett tappen kann, verzehrt sich Madame Robles bei "Inner space" bisweilen derart, dass es den Hörer kaum kalt lassen kann. Der Song treibt zum Schluss auf eine Weise, wie die Band es häufiger praktizieren darf. "Somewhere" bombastet wie SYMPHONY X in light und überzeugt genauo wenig wie "Alchemist", ein in seiner Ziellosigkeit über sieben Minuten hinweg langweilendes Instrumentalstück. Die "Liebliche" am Mikro bleibt abseits ihrer technischen Fähigkeiten als Sängerin eher blass beziehungsweise wenig eigenständig, was ihr Timbre angeht, wann immer die restlichen Musiker sie in ihre übermutigen "Wir können's"-Klangkonstrukte zwängt. Mehr großartigen Schmelz wünscht man sich demnach in dieser Hinsicht für die Zukunft, zumal VITRUVIUS sich hier noch recht wenige gefällige Hooks aus dem Ärmel schütteln. "Shade my sight" birgt zumindest gute Gesangsmelodien, die wiederum standardisiertem Virtuosentum in der Solosektion gegenüberstehen. Bunte Facetten verwebt die Band einzig in "Lost Perception" auf schlüssige Weise.

Der erste Teil des abschließenden Zweiteilers ist nur ein Intro; der eigentliche Track geht durchaus als Albumhöhepunkt durch - speziell weil Dulce Robles hier mehr Raum für ihre ergreifenden Vokalübungen zugestanden bekommt. Sieht man über den furchtbar pappigen Hammond-Sound von "Stain in the Moon" hinweg, kann man sich durchaus mit "Vitruvius" anfreunden, einem nur zu deutlich auf die Fallstricke eines Prog-Debüts hinweisenden … eben Prog-Debüt.

FAZIT: Demnächst weniger Architektur - Vitruv war einer der großen Vordenker auf diesem Gebiet - und stattdessen mehr Liedschreibe … Schließlich wird nicht aus jedem Theoretiker ohne Schweiß auch ein erfolgreicher Häuslebauer, und VITRUVIUS sind genauso wie THOUGHT SPHERE, DREAMSCAPE und wie sie alle heißen beziehungsweise hießen nicht DREAM THEATER, wie kurz gegriffen der Vergleich auch scheint. Wer in die Fußstapfen von Meistern treten will, fällt als solcher nicht vom Himmel, weshalb Großes hier noch auf sich warten lässt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3546x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Stealing a tear from the rain
  • Inner space
  • Somewhere
  • Memories
  • Alchemist
  • Shade my sight
  • Lost perception
  • Stain in the moon
  • Black sphere pt 1
  • Black sphere pt 2

Besetzung:

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