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White Darkness: ToKAGE (Review)

Artist:

White Darkness

White Darkness: ToKAGE
Album:

ToKAGE

Medium: CD
Stil:

Akustische Abgründe

Label: Denovali
Spieldauer: 47:52
Erschienen: 07.10.2011
Website: [Link]

WHITE DARKNESS sind wieder ein Fall, der an den Zappa-Mahnspruch vom Schreiben über Musik denken lässt: Wo man mit konventionellen Vorstellung von selbiger bricht, wird es hart, dem Gehörten mit Worten habhaft zu werden.

Jason Köhnen ist Spezialisten von THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE her bekannt und erzeugt auf "ToKAGE" (Japanisch für "Eidechse"?) allein mit Klavier, Drums und elektronischen Störgeräuschen eine Musik, die abgründiger nicht sein könnte. Cyberpunk-Autor Kenji Siratori und Rachael Kozak alias HECATE geben sich stimmliche Stelldicheins; hinzu kommen sporadische Streicherklänge, die der Projektkopf selbst beisteuert. Dem angestrebten Ziel, das CATHEDRAL-Frühwerk sowie SAINT VITUS' "V" quasi respektvoll zu dekonstruieren, ist Köhnen durchaus nahegekommen. Mit Doom im herkömmlichen Sinn, geschweige denn Heavy Metal eingedenk breitbeiniger Gebaren hat WHITE DARKNESS überhaupt nichts zu tun.

Der Miteinbezug von Fast-Totalstille ("messe][noir") und den erwähnten Stimmen ("hHi|d4Ee", "FF0000 Rituals") sowie die überall auf "ToKAGE" entstehenden neuen Sounds - man verfolgt es mit wirklicher Spannung mit, da es fies langsam und doch atemberaubend drastisch geschieht - suchen ihresgleichen, obschon WHITE DARKNESS niemals ins Materialhafte abdriftet. Motive, Melodiefragmente schälen sich heraus, wälzen sich im postapokalyptischen Schlamm und vereinen sich zum Unerhörten, jedoch nicht einmal Abweisenden oder akustischer Kälte. Speziell das Klavier klingt ungemein menschlich, verloren fast in "You are the interactive data mutant."

Einzig "The Volume of the Enclosure" grenzt an purem Lärm, da es sich um verzerrte Schlaggeräusche mit verhuschten Urlauten handelt. WHITE DARKNESS lässt ganz nebenbei eine Stange Wasser auf den fettigen Matten von SUNN O))) und ähnlicher als Kunst verkleideter Verarsche. Das hier ist der wahre Jakob, wenn es um extreme musikalische Visionen geht, die nicht nach zwei Drones in der kreativen Sackgasse versumpfen.

FAZIT: "ToKAGE" ist unmessbare Musik, die nichtsdestoweniger kratergleiche Einschläge an der emotionalen Oberfläche des Rezipienten hinterlässt. Kunst diesmal, kein Quatsch.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4143x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • {echo internal_type=LUST|name=GASH ()|source=null}
  • hHi|d4Ee
  • messe][noir
  • FF0000 Rituals
  • You are the interactive data mutant.
  • sHIVER/sHIVER//sHIVER///
  • RMNNTs
  • The Volume of the Enclosure

Besetzung:

  • Sonstige - Jason Köhnen

Alle Reviews dieser Band:

  • ToKAGE (2011) - 13/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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