Partner
Services
Statistiken
Wir
Cryfemal: Malicioso Sonido Putrefacto (Review)
Artist: | Cryfemal |
|
Album: | Malicioso Sonido Putrefacto |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal |
|
Label: | Obscure Abhorrence Productions | |
Spieldauer: | 43:48 | |
Erschienen: | 01.06.2012 | |
Website: | [Link] |
CRYFEMAL ist das Kind des Spaniers Ebola, der seit 1996 seine Vision von Black Metal als Multiinstrumentalist vertont. Und da der Mann Spanier ist, hat der Bandname auch nichts mit weinenden Frauen zu tun und so schrecklich, dass Männer weinen müssten, ist „Malicioso Sonido Putrefacto“ beileibe nicht geraten, auch wenn Ebola bisher eher im Untergrund gute Kritiken bekam, im Übergrund aber belächelt wurde.
Und das dürfte an zweierlei liegen: Zunächst bleibt bei Multiinstrumentalisten meist das Schlagzeugspiel hinten an, will heißen, wird schlecht gespielt oder, wie hier, programmiert. Auch wenn Ebola seinem Dumcomputer nur menschliches Spiel abverlangt, bleibt doch der künstliche Sound, der zwar das Maximum an Menschenfeindlichkeit ist, aber trotzdem nicht so ganz zu klassischem Black Metal passen will. Dann ist als nächstes K.O.-Kriterium sicher der kreischende und mit viel Hall belegte Gesang zu nennen, der den 08/15-Bombast-Für-Black-Metal-Halter wahrscheinlich ganz einfach überfordern dürfte. Auch wenn der Gesang extrem ist, ist er aber sehr passend und gibt CRYFEMAL neben den spanischen Texten ein hohes Maß an Eigenständigkeit.
Wer mit diesen Kritikpunkten leben kann, den wird „Malicioso Sonido Putrefacto“ mit seiner schwedische Old-School-Black-Metal-Ader durchaus gefangen nehmen. Durch 8 Songs schreddert sich Ebola kompetent und in Hochgeschwindigkeit, bringt mit langsamen Passagen und kurzen gezupften Passagen aber ausreichend Abwechslung und Negativität in seine vertonte Seelenqual, die immer wieder in apokalyptische Züge und suizidale Tendenzen abgleitet. Dazu passend das Artwork des Silberlings mit allerhand Szenen von Friedhöfen, geschlitzten Armen und Frauen im Eva-Kostüm ohne Eigenatmung. Das ist alles krank, aber noch harmlos im Gegensatz zu älteren visuellen Großtaten des Herren RNA-Virus, die so Panne sind, dass sie schon wieder lustig sind. Schade eigentlich, dass der Einzelkämpfer aktuell unter „Split-Up“ – wie auch immer das bildlich aussehen mag – residiert.
FAZIT: Auch wenn CRYFEMAL wegen ihrer an Peinlichkeit grenzenden visuellen Seite oft belächelt wurden, hat Ebola hier ein extremes und gut gemachtes Abschiedsalbum mit rasendem suizidalen Black Metal ohne Kompromisse und Zugeständnisse an die Masse vorgelegt. Respekt davor, diese Haltung 16 Jahre konsequent durchzuziehen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Espíritus Molestos
- El Cementerio te Espera
- Sueños Perturbados
- Ánimas Del Embriague
- Alien Desecrator
- La Locura Nunca Para
- Orgasmadoom
- Peste A Momia
- Malicioso Sonido Putrefacto (2012) - 10/15 Punkten
-
keine Interviews