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Heaven's Cry: Wheels Of Impermanence (Review)

Artist:

Heaven's Cry

Heaven's Cry: Wheels Of Impermanence
Album:

Wheels Of Impermanence

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal

Label: Prosthetic / Soulfood
Spieldauer: 49:15
Erschienen: 21.09.2012
Website: [Link]

Zumindest Prog-Insider dürften das dritte Album der kanadischen Progger HEAVEN'S CRY sehnlichst erwarten. Schließlich gilt ihr Debüt „Food For Thought Substitute als kleiner Klassiker, und das etwas sanftere Zweitwerk „Primal Power Addiction“ festigte zumindest den Ruf der Musiker als sehr originelle Vertreter ihrer Zunft. „Wheels Of Impermanence“ klingt nun zum Teil folgerichtig so, als hätten die Erschaffer die Jahre verschlafen.

Da sind sie gleich wieder, die ureigenen Gesangslinien von St-Jean: Mit dem eröffnenden „Empire's Doll“ beweist die Band aus Montréal, dass sie nichts verlernt hat, und greift im weiteren Verlauf angenehmerweise auf den härteren Duktus ihres Einstands zurück. Markante Riffs stehen wieder häufiger an der Tagesordnung als auf dem ätherischen Zweitwerk, dazu nur dezenter Keyboard-Bombast und umso mehr Melodien von Seiten des Gitarrendoppels. Der Opener gerät bei der Band traditionsgemäß sperrig und wirkt beinahe fragmentarisch („2k Awe Tick“ schlug in die gleiche Kerbe), aber mit „Realigning“ zeigt man eine überraschend neue Seite mit fast thrashigem Rhythmus und einer kaum fassbare Atmosphäre, die dem Text gerecht wird.

Einmal mehr wird deutlich, dass sich HEAVEN'S CRY nicht als Vermittler von Setzkasten-Gefühlen verstehen, sondern hinsichtlich ihrer Stimmung fließende Songs schreiben, die einem emotionalen Wechselbad gleichkommen, wiewohl dies nicht bedeutet, dass sie zerfahren oder anstrengend klängen. Mit dem gemächlich schreitenden „The Hollow“ finden die Musiker nicht so sehr zur Eingängigkeit zurück wie mit dem flächigen Titeltrack, der sich vom Arrangement und Groove her mit „Masterdom's Profit“ vom Vorgänger vergleichen lässt. Die teils chorischen Vocals und das abenteuerliche Klangbild generell (Kopfhörer aufsetzen, vor allem beim instrumentalen Outro!) zeichnen aber erneut ein bislang ungehörtes Bild.

Klingt nach Synästhesie? Ist es auch bis zu einem gewissen Grad, bloß mag man keine klischeehaften Beziehungen zwischen Sound und Sinneswahrnehmung ziehen, denn HEAVEN'S CRY hören sich nie so an, wie beispielsweise frisch gemähtes Gras riecht (das darf die kollektive Psych-Szene, auch wenn das virtuose „The Mad Machine“ zwischendurch herzhaft orgelt), und stinkt in keiner Weise nach etwaigen Vorbildern, obzwar Auclair in „Consequence“ auf Chris Squire macht und einen fantastischen Job als Eighties-Hardrock-Crooner hinlegt. Jedes der Stücke erzählt eine nicht lineare, aber in sich stimmige Geschichte, die mehr ist als das, weil man zu ihrer Beschreibung Bände sprechen könnte. Das Warten – falls jemand die Jahre mit der Kult-Uhr abgestoppt haben sollte – hat sich auf jeden Fall gelohnt, die Liebe zur Band zu Recht erhalten.

„The Healing“ ist nicht nur ein textliches Highlight, sondern der wohl am meisten aufwühlende Song einer Scheibe, die am Jahresende kaum jemand als einen der Höhepunkte von 2012 auf dem Schirm haben wird außer Spezialisten, denn für die Macher galt und gilt Selbstgenügsamkeit im unaffektiert Tiefsinnigen. It's the music that matters, you know?

FAZIT: „Wheels Of Impermanence“ ist schon jetzt wenn nicht kommerzieller Erfolg vorherbestimmt, so doch die Gewogenheit des Langzeit-Hörers, und HEAVEN'S GATE suchen als völlig vom Rest irgendwelcher Szenen losgelöste Vertreter progressiver Rockmusik weiterhin ihresgleichen – eine stille Band, deren Taten umso lauter sprechen, wenn man sich Zeit zum Zuhören nimmt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3890x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Empire's Doll
  • Realigning
  • The Hollow
  • Wheels Of Impermanence
  • The Healing
  • Compass
  • The Mad Machine
  • Consequence
  • Catalyse
  • A Glimpse Of Hope

Besetzung:

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