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Mariia Guraievska & Ethno Jazz Synthesis: Water Nymphs (Review)
Artist: | Mariia Guraievska & Ethno Jazz Synthesis |
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Album: | Water Nymphs |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 47:34 | |
Erschienen: | 15.04.2012 | |
Website: | [Link] |
Mit dem Namen ihrer Begleitcombo drückt die Ukrainerin Mariia Guriaevska unverhohlen aus, was gespielt wird: Jazzrock mit ethnischem (ja, dummes Wort) Einschlag, der auf traditionellen Folklore-Stücken aus der Heimat der Sängerin beruht.
Dass Guraievska in einer sibirischen Bergbausiedlung zur Welt kam, hört man der Musik nicht an, auch wenn ihr Label es für ihre Vita als wichtig hervorkehrt. „Water Nymph“ bietet instrumental keine Überraschungen, sondern eine schlichte Bandbesetzung, doch die Exotik liegt im Bereich Melodie. Den fetzigen Opener „Under a White Tree“, der quasi auch als Radiosingle fungiert, mag der Laie genauso in der Türkei verorten wie anderswo im Osten, das post-rockige Folgestück oder die Ballade „For A Stolen Child“ in Skandinavien, wobei man in puncto Gesang passenderweise an BJÖRK erinnert wird.
Die junge Gruppe spielt indes virtuos auf und pinselt mit mannigfaltigen Klangfarben, was etwa bei „Rural Infatuation“ oder dem Titeltrack lautmalerische Ausmaße annimmt, derweil die Frontfrau im Stop-and-go-Verfahren den Vamp gibt. „Invisible Mountain“ ist ein Showcase für den unbekannten Bassisten (im Digipack sind zu viele Musiker ohne ihre Instrumente gelistet, als dass man sie hier nennen müsste). In „Beware Of Pigeons“ hört man ein klassisches Trio mit Gitarre (der Klampfer hat Shawn Lane gehört) statt Klavier und fantastischem Drumming; Guraievska hält sich währenddessen wiederum zugunsten der Spieler zurück. Wenn sie sich in welcher Form auch immer äußert, tut sie dies auf emotionale, aber unaffektierte Weise – ist da vielleicht doch ein Hauch Kühle zu spüren?
„Sunshine Reapers“, das mithin ruhigste Lied mit der vertrautesten, weil westlich klingenden Melodie, ist ein Kabinettstück an Behutsamkeit, und die beiden „Cuckoo in The House“-Tracks Ausbünde an rhythmischer Variation. Da die Scheibe mit unter 50 Minuten für ein Album einer vermeintlichen Jazz-Chanteuse kurz und die Musik energetisch ausfällt, mag man auch als offenherziger Simpel-Rocker Gefallen an „Water Nymphs“ finden.
FAZIT: MARIIA GURAIEVSKA & ETHNO JAZZ SYNTHESIS improvisieren wenig, sondern halten sich an relativ eingängige Kompositionen mit folkloristischem Hintergrund und prägen diesen einen teils schmutzigen, handwerklich immer packenden Jazz-Stempel auf. Sich mit freien Spielarten aus Russland und den angrenzenden Staaten auseinanderzusetzen lohnt; zwischen Konstanty Wile?ski und Taran reiht sich nun auch eine Dame und ihr spielstarkes Ensemble ein.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Under a White Tree
- Travel to The Moon
- Rural Infatuation
- For a Stolen Child
- Invisible Mountain
- Water Nymphs
- Beware of Pigeons
- Sunshine Reapers
- Cuckoo in The House
- Cuckoo in The House (Reprise Live)
- Under a White Tree (Radio Edit)
- Water Nymphs (2012) - 11/15 Punkten
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