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Massacre: Condemned To The Shadows (EP) (Review)

Artist:

Massacre

Massacre: Condemned To The Shadows (EP)
Album:

Condemned To The Shadows (EP)

Medium: 7"Vinyl
Stil:

Death Metal

Label: Century Media Records
Spieldauer: 8:15
Erschienen: 30.07.2012
Website: -

Es soll ja Leute geben (mich eingeschlossen), die die Shouts von Pumuckl im Jahr 1993 den Growls von Kam Lee aus unerfindlichen Gründen vorzogen. Deshalb ein kurzer Rückgriff: MASSACRE aus Tampa, Florida sind sozusagen aus den zerbröselnden Resten der Proto Death-Band MANTAS hervorgegangen, deren Mastermind Chuck Schuldiner sich 1984 zum ersten Mal mit seinem Gitarrist Rick Rozz und Sänger Kam Lee (,der 1986 die erste Tonaufnahme mit Growls veredelt haben will) überwarf. Zur ersten stabilen Besetzung gesellten sich Gitarrist Allen West, Terry Butler am Bass, Bill Andrews am Schlagzeug. Nach begrabenem Kriegsbeil kehrte Rozz zu DEATH zurück und nahm Butler und Andrews gleich mit. In veränderter Besetzung übernahm nun Kam Lee das Kommando bei MASSACRE und konnte in eben jenem Jahr 1993 mit „From Beyond“ einen Death Metal-Klassiker für sich verbuchen.

Seit dem letzten Album „Promise“ war gut zehn Jahre Schicht im Schacht, bis die Band für einige Shows 2008 wieder zusammenfand. Nun also ein weiterer Versuch, diese legendäre Band wiederzubeleben, diesmal sogar mit neuem Material, wie bereits beim diesjährigen Wacken Open Air zu erleben war. Die EP „Condemned To The Shadows“ enthält nur zwei Titel und klingt – Überraschung – so, wie MASSACRE auch früher klangen. Klassischer Florida-Death, der hörbar aus dieser Ursuppe stammt, in der auch DEATH und OBITUARY gebadet haben.

Beide Songs stellen keine Geschwindigkeitsrekorde auf, sondern galoppieren nur zwischenzeitlich blastbeatfrei und könnten vom Aufbau her als unmelodischere B-Seite zu einem „Spiritual Healing“-Hit durchgehen. Kam Lee wird im neuesten Lineup kompetent durch Edwin Webb (Ex-DIABOLIC) ersetzt, der etwas kerniger und verständlicher rüberkommt als sein Vorgänger. Ansonsten ist fast alles beim alten geblieben: Jammerhaken-Solos, genretypische Texte, Spielzeiten zwischen drei und fünf Minuten. Eine Frischzellenkur gab es für den Sound, der nicht mehr so roh und direkt ausgefallen ist. Offenbar wollte man den aktuellen Trends nicht hinterherhinken und hat vor allem den Schlagzeug- und Bassbereich verdichtet. Vielleicht bin ich da zu traditionalistisch, aber damit laufen MASSACRE Gefahr, ihr Gesicht zu verlieren, denn manche Teile werden so auch von jüngeren Bands dargeboten. Die Gitarren klingen außerdem, als würde irgendwo im Hintergrund eine Spülbürste mitschrubben. Nun ja, auch wer Death Metal spielt, muss wohl irgendwann mit Haushalt anfangen...

FAZIT: Unterm Strich ein erfreuliches Lebenszeichen der Florida-Deather. Die beiden neuen Songs fügen sich gut, wenn auch nicht herausragend, in die Diskographie ein. Ob der Atem für ein ähnlich gutes Album reicht, bleibt abzuwarten. Ein Titel wie „Back From Beyond“ drückt schon mal den Willen der Band dazu aus.

Joe A. (Info) (Review 4082x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Succumb To Rapture
  • Back From Beyond

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