Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Metalety: Radio Apocalypse (Review)

Artist:

Metalety

Metalety: Radio Apocalypse
Album:

Radio Apocalypse

Medium: CD
Stil:

Power / Thrash Metal

Label: Sound Guerilla / DA
Spieldauer: 46:37
Erschienen: 24.08.2012
Website: [Link]

Eigentlich gibt es nur zwei Metalbands, die den Begriff "Metal" im Bandnamen tragen dürfen, ohne peinlich zu wirken. Wobei - würde sich ein Newcomer heutzutage METALLICA oder METAL CHURCH nennen, fände man diese Namen vermutlich auch eher doof. Ab 1981 sah die (Metal-)Welt ja auch noch anders aus. Wobei das natürlich auch eine sehr subjektive Empfindung ist, ich persönlich würde meine Metalband jedenfalls ganz bestimmt nicht METALETY nennen. Die vier Jungs aus Castrop-Rauxel tragen aber, das muss man in aller Deutlichkeit betonen, den Begriff "Metal" überaus berechtigt im Bandnamen.

"Radio Apocalypse" heißt das Zweitwerk der Ruhrpöttler und auch wenn das Cover vielleicht etwas anderes vermuten lässt, gibt es darauf Metal in Reinkultur zu hören und zwar stilistisch ziemlich genau zwischen Thrash und Power Metal verortet. Oder um es noch konkreter zu machen: METALETY sind das Bindeglied, quasi "The Missing Link", zwischen RAGE und TESTAMENT, erinnern ab und zu auch an ältere METALLICA und scheuen sich auch nicht, Einflüsse aus dem melodischen Death Metal oder mal ein Riff aus dem Metalcore einzustreuen. Dabei klingen sie aber grundsätzlich eher traditionell metallisch als modern metallisch, was für den Grundsound genauso gilt, wie für das Songwriting. Zudem können METALETY auch handwerklich in allen Disziplinen überzeugen, man hört den Jungs deutlich an, dass sie gerne und viel proben und üben. Das oft zackige Riffing ist blitzsauber, die Leads und Soli sind harmonisch auf die Songs abgestimmt. Sänger Benny Schmidt hat zudem eine sehr kraftvolle Stimme, die richtig gut zur Musik passt und gelegentlich mit Growls und Shouts variabel gehalten wird.

Nach dem erwartungsgemäßen Intro (jemand dreht am Radio und es ertönen ziemlich berühmte und ziemlich negative Zitate) geht es mit dem knallharten "Purging Flames" direkt in die Vollen. Mit starkem Hauptriff und hohem Grundtempo, das geschickt variiert wird, geht der Song sofort in den Nacken und ist der perfekte Opener. Das folgende "Evolution", unterstützt von Gastsänger Björn Goosses (NIGHT IN GALES, THE VERY END) zeigt dann die melodischere, powermetallischere Seite von METALETY, während "Unbreakable" das Tempo drosselt und mit gutem Refrain für die nötige Abwechslung sorgt. "Don't Hold Back" ist eine zackige Genrehymne, die textlich aber auch ein bisschen klischeehaft wirkt. Ist aber auch nicht weiter schlimm. Wer auf einprägsame Refrains abfährt, wird von "Overload" und "Deaf, Dumb'n'Blind" begeistert sein, letzterer Song wartet mit Kinderchor-Einsatz auf - muss man nicht gut finden, ist aber passgenau integriert. Höhepunkt des Albums ist jedoch ein Song, der ein bisschen von der Marschroute abweicht: "Picture Of Misery" hat einen melancholischeren Ansatz und punktet mit edlen Gitarrenleads.

Der Song war an dieser Stelle auch nötig, denn man macht mitunter eine gewisse Gleichförmigkeit aus, da METALETY härtemäßig nur selten mal innehalten. Was man nicht zwingend als negativ empfinden muss, aber auch in Kombination mit der überaus fetten Produktion wirkt das Ganze dann auch ein bisschen anstrengend. Was den überaus positiven Gesamteindruck von "Radio Apocalypse" aber kaum beeinträchtigt. Die Southern-Einflüsse im groovigen "Hang 'Em High" sind zwar ebenfalls eine willkommene Abwechslung, aber das "Yeehaw" im Cowboy-Style ist eher unnötig. Okay, es kommt nur einmal vor, aber ist halt ein Detail, das auffällt. Das ruhige "How The Story Ends" am Ende tanzt mit Akustikgitarren und dem getragenen Gesang komplett aus der Reihe und hat auch nur noch Outro-Charakter. Nach "Hang 'Em High" hätte ruhig Schluss sein können, aber wollen wir mal nicht kleinlich sein.

FAZIT: METALTY machen auf "Radio Apocalypse" knackigen Metal für qualitätsbewusste Metalheads. Ohne jegliche Retroanleihen, aber trotzdem klassisch.

Andreas Schulz (Info) (Review 3806x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Radio Apocalypse
  • Purging Flames
  • Evolution
  • Unbreakable
  • Don't Hold Back
  • Overload
  • Deaf, Dumb'n'Blind
  • Last Breath
  • Picture Of Misery
  • Disbeliever
  • Hang 'Em High
  • How The Story Ends

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!