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Mortillery: Murder Death Kill (Review)
Artist: | Mortillery |
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Album: | Murder Death Kill |
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Medium: | CD | |
Stil: | Thrash Metal |
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Label: | Napalm Records / Edel | |
Spieldauer: | 42:43 | |
Erschienen: | 29.06.2012 | |
Website: | [Link] |
Thrash-Geschichten mit so miesen Artworks gab es zu allen Zeiten, vor allem aber während des Abflauens der ersten Welle zu Beginn der Neunziger. Die neue Bewegung nun fördert kaum ernsthafte und vor allem wenig substanzielle Bands zutage, wobei sich die Optik dem fragwürdigen Inhalt angleicht. MORTILLERY aus der kanadischen Provinz Alberta machen natürlich Spaß wie viele Kollegen, aber …
… nach der Pflicht folgt normalerweise die Kür, und die lässt „Murder Death Kill“ missen. Die Doppelspitze Scott/Gutierrez soliert artig, weil man dies eben tut, wenn man true sein möchte, und Frontdame Cara kann sich nicht entscheiden, ob sie ARCH-Angela imitieren („Evil Remains“, „Countless Suicide“) oder an klassische Semi-Shouter (John Conelly irgendwer?) gemahnen will. Dementsprechend wenig markante Gesangslinien („Fritzl's Cellar“ – oder liegt es hier am Text?) zählt man im Laufe der knappen Dreiviertelstunde, was analog zur erschreckend blassen Rhythmusarbeit geschieht, die etwa in „Sacrifice“ nachgerade einfältig klingt. Twin Leads, die leider zu selten zu Gehör gebracht werden („Without Weapons“), beherrschen die beiden Klampfer besser, aber vielleicht entsteht dieser Eindruck nur deshalb, weil man sich verzweifelt an irgendetwas orientieren möchte, das partout nicht oder nur in dürftigem Ausmaß vorhanden ist.
Am Ende überzeugen MORTILLERY vor allem mit dem pfeilschnellen – und nichts anderes sollte Thrash sein – Doppel aus „Outbreak“, das ein brillantes Frage-und-Antwort-Spiel zwischen den beiden Sechssaitern dokumentiert, und „Despised By Blood“, das Cara beinahe zu HOLY-TERROR-Würden zerknödelt und zerfaucht. Ansonsten bleibt eine Menge Uff-Tata dicht unter der Oberfläche. Es genügt schlicht und ergreifend nicht, dass man sein Handwerk beherrscht und Geschichte verinnerlicht hat. Den „Morning After“ haben gewisse deutsche Genre-Ikonen bereits besungen, und bei diesem Quintett folgt nach der Party ein Kater – sprich: Instant-Spaß und weitgehende Ernüchterung zum Schluss. Ich wüsste nicht, wieso man sich diese Egal-Scheibe mehrmals anhören sollte.
FAZIT: Auch MORTILLERY vermögen nicht, dem neuen alten Thrash Impulse zu verleihen. Wo sind die Bands, die in diesem Genre die zukünftigen Klassiker schreiben? Oder sollte man, wenn man so viele Alben in diesem Stil gehört hat, wegen Übersättigung kapitulieren und der jüngeren Generation das Feld überlassen, die für Recyceltes als dem mutmaßlich heißen Shit empfänglich ist. Zwischen „Murder Death Kill“ und „Absolute Power“ oder „Mind Wars“ besteht auf allen Ebenen ein himmelweiter Unterschied.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Murder Death Kill
- Sacrifice
- Evil Remains
- Fritzl's Cellar
- Outbreak
- Despised By Blood
- Countless Suicide
- Voracious Undead
- Without Weapons
- Mortal Artillery
- Bass - Miranda Gladeau
- Gesang - Cara McCutchen
- Gitarre - Alex Gutierrez, Alex Scott
- Schlagzeug - Kevin Gaudet
- Murder Death Kill (2012) - 7/15 Punkten
- Origin Of Extinction (2013) - 8/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Assaulter
gepostet am: 22.07.2012 |
Schön, dass es noch Leute gibt die nicht jede Drittklassige Retorten Kombo abfeiert. Das Frontcover ist übrigens eine Beleidung für jeden ernsthaften Musiker. |