Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Odyssey: Abysmal Despair (Review)

Artist:

Odyssey

Odyssey: Abysmal Despair
Album:

Abysmal Despair

Medium: CD
Stil:

Sludge / Stoner

Label: Transubstans
Spieldauer: 39:55
Erschienen: 29.06.2012
Website: [Link]

ODYSSEY aus Schweden sind die hässlichen Entlein der gegenwärtigen Retro-Bewegung. So kantig, wie ihr treffend betitelter Einstand klingt, gewinnen sie zumindest beim Mainstream, der GRAVEYARD und Konsorten gut findet, keinen Blumentopf.

Schon das von schmutzigem Bass und manischem Gesang geprägte „Pyramids“ macht klar: Hier sind keine Feinmotoriker am Werk. Solos und griffige Melodien finden bei diesem Trio nur in Ansätzen statt. Die Kiste knarzt ungefähr so, wie es Nick Oliveri abseits des Songwriting-Genies von Homme oder Grohl tut. „Wicked Witch“ kommt zuerst mit schmissigem Sab-Groove daher, artet aber rasch in eine sludgige Schrei-Orgie aus, und der Titeltrack steht dem in seiner Noisigkeit in nichts nach. Man glaubt fast, ODYSSEY wollten sich selbst torpedieren – oder sind die drei jungen Männer in der Tat so verzweifelt, wie sie sich hier gerieren?

Die QOTSA-Annäherung „Keloma“ ist der erste und einzige vorneweg haptische Song auf „Abysmal Despair“: konkretes Hauptmotiv, anheimelndes Hook und angenehm hüftschwingende Rockigkeit tragen zum Gelingen bei, wo „No Fucking Way“ und das verdrogte „This Ship Is Sinking“ zu zäh auf Proto-Punk à la STOOGES machen, in diesem Fall leider ausnahmsweise ohne Macho-Gehabe. „Darkred“ am Ende führt dies auf gelungenere Weise fort.

Ehrlich, die Gruppe dürfte in der Tat auch Freunden von Kreisch-Core und ähnlichem liegen, denn wer angesichts eines Titels wie „Wolfspit And Witches Breath“ auf einen weiteren scheinbar okkulten Pop-Rocker schließt, wird mit einem primitiven Doom-Entwurf enttäuscht, in dem der Frontmann ganz leicht nach dem mächtigen Lord Chritus (Phase TERRA FIRMA) klingt. Der sachte Endpart gefällt aber sehr. Was bleibt, sind ein paar gute Riffs und ein lobenswert ungewohnter Approach, aber ob diese Scheibe unter dem Durchschnitt rangiert oder tatsächlich wächst (im negativen Sinn: schöngehört werden kann), weiß vermutlich nur der Leibhaftige.

FAZIT: Wem ungemein schroffer Stoner bis Noise Rock liegt, der sollte ODYSSEY einmal anchecken. In jedem Fall besitzt der grob an MONDO GENERATOR, FATSO JETSON oder BEAVER orientierte Sound der Schweden Seltenheitswert, sowohl fürs Land als auch ihr Label. Kompositorisch gibt es wie dem auch sei noch viel Luft nach oben.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4470x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Pyramids
  • Wicked Witch
  • Abysmal Despair
  • Keloma
  • No Fucking Way
  • Wolfspit And Witches Breath
  • This Ship Is Sinking
  • Darkred

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!