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P:lot: Zuhören (Review)
Artist: | P:lot |
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Album: | Zuhören |
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Medium: | CD | |
Stil: | Balsam-Pop für reizüberflutete Seelen |
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Label: | Sony Music | |
Spieldauer: | 40:23 | |
Erschienen: | 23.03.2012 | |
Website: | [Link] |
Aha, „Zuhören“ ist aus Sicht der Musiker „das ganz persönliche Balsam für die reizüberflutete Seele“. Trübsal sollen doch die anderen Musiker blasen – mit ihrer „negativen Kunst-Melancholie“ (Original-Text P:LOT)! Musik muss gut sein, Musik muss schön sein, Musik muss unterhalten, Musik muss klingen wie auf „Zuhören“! Auch wenn sich durch die Hintertür ein weiteres Adjektiv einschleicht … Belanglos?!
Sowas kannten wir doch schon von FELIX DE LUXE, die im Jahr 1984 „Mit dem Taxi nach Paris“ fuhren und mit einer schönen Melodie und einem schönen Text nicht nur Paris, sondern auch die deutschen Charts stürmten! Und ich würde einen Besen fressen, wenn P:LOT bei ihrem Song „Nimm mich“ nicht an diesen Taxi-Song gedacht hätten.
Oder aber PUR – die gehen doch mit einem ganz ähnlichen Anspruch an ihre Musik heran, auch wenn sie ihre Texte (zum Glück) durchaus auch mal nachdenklich (Frau im Spiegel) oder anklagend (Kinder sind tabu) klingen lassen. Aber ein Händchen für Melodien, die alle Altersklassen von 8 – 80 irgendwie mochten, hatten die Mannen um HARTMUT ENGLER schon immer. Gleiches gilt nunmehr auch für P:LOT, nur dass die Texte sich ausschließlich im seichten Lyrikgefilde tummeln, das nichts zu sagen, aber viel Metaphorisches zu bieten hat. Dafür muss einem erst einmal so eine schunklige Melodie wie „An meiner Seite“, die in Endlosschleifenmanier wiederholt wird, einfallen. Wirklich schön, denn „egal wie grau mancher Tag auch scheint, ich weiß ganz genau, für uns ist das kein Leid und das ist gut für dich, das ist gut für mich, denn du bist an meiner Seite“. Also, wenn ich jetzt noch eine Frau hätte, diesen Song würde ich ihr jeden „grauen Tag lang an meiner Seite“ vorspielen. Vielleicht hät's ja geholfen, statt all dem negativen Kunst-Melancholie-Scheiß, den ich in unserer Friede-Freude-Eierkuchen-Enklave made in Germany bisher bevorzugte!
Doch es geht sogar noch etwas schlimmer. „Der Trick“ ist ein Um-ta-ta-gute-Laune-Song, der uns mitteilt, dass wir den „Trick nicht verstehen“ müssen, denn „die Illusion ist doch schön“. Dazu noch ein bisschen Blasmusik – so eröffnen sich Chancen auch für die Hitparade der Volksmusik, selbst wenn der Text durchaus mit einiger Ironie aufwartet.
Besonders neu ist diese Musik aber nun wirklich nicht. Da war ein Herr GRÖNEMEYER auf Entdeckertour für sein Grönland-Label bereits erfolgreich und präsentierte uns einen gewissen PHILIPP POISEL, dessen Alben wirklich auch sehr schön klingen, aber deutlich mehr Tiefe haben, obwohl unverkennbare Ähnlichkeiten zu P:LOT bestehen. „Zuhören“ wäre ein gutes Beispiel dafür, auch weil er textlich ein paar gute Ansätze aufweist: „Ich glaube an die Seele, glaube daran, dass sie in allem wohnt. Dabei spreche ich nicht von Gott, keinem Gesetz und keiner Religion … Wir müssen nur Zuhören.“
Aber es versteckt sich auch eine kleine echte Perle unter diesem musikalischen Modeschmuck, gerade weil es der wohl einzig melancholische, nachdenkliche Song ist. „Du bist Wasser“, ein schmerzliches, auf akustischem Gitarrenspiel basierendes Lied, über eine unglückliche Liebe, die an einem „vorbeifließt“. Der Gesang zerbrechlich und traurig, so schön die Melodie auch zu klingen versucht. Und jetzt versteht man vielleicht sogar die Absicht, die sich hinter dem Cover „Musiker mit Schwan“ versteckt. Noch aufregender ist übrigens das Cover zur Single „Eins“, der zweite echt gelungene Song dieses Albums, auf dem zwei nackte Frauen sich leidenschaftlich küssen.
FAZIT: „Grundsätzlich sprechen die Texte nicht von unseren Egos. Sie sprechen über die 'Welt' dahinter. Musik und Text bilden den sanften Übergang. Vielleicht ist auch das unsere ganz persönliche Errungenschaft mit dieser Platte: eine intime Dimension.“ So schätzen P:LOT die Wirkung ihrer Musik selber ein – und ich will den Musikern natürlich nicht widersprechen. Auch wenn sich diese „intime Dimension“ manchmal über belanglose Popmusik im Stil der 80er-Jahre definiert.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Eins
- Nimm mich
- Zuhören
- Lass dich finden
- Der Trick
- Beweg dich
- Du bist Wasser
- An meiner Seite
- Unglaublich gut
- Wenn es zu Ende ist
- Nimm's nicht so schwer
- Bass - Alexander Freund, Andreas Kaufmann
- Gesang - Alexander Freund
- Gitarre - Alexander Freund, Andreas Kaufmann
- Keys - Alexander Freund
- Schlagzeug - Benjamin Argandona
- Sonstige - Dirk Rudolph (Synths & Streicher), Ingo Politz (Geige)
- Zuhören (2012) - 8/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Eliézer Brazil
gepostet am: 24.06.2024 User-Wertung: 15 Punkte |
Entschuldigung:
I dont speak deutch, but I found this website talking about this band, and this is the unique opportunity to read something about this guys. I cant see nothing about they in the wholle internet, nor in inglish, nor in portuguese... nor in spoty, nor in youtube. Is me that cant search in a correct way, or this guys are too underground!? |
Thoralf Koß
gepostet am: 25.06.2024 |
@Eliézer: Eigentlich gibt es in unseren Breiten so einige Infos und Reviews zu dem Album und der Band. Und sogar bei Wikipedia haben sie als 'P-lot' einen Eintrag. Uns hat zwar die Musik der Jungs nicht wirklich beeindruckt, aber die Geschmäcker sind eben unterschiedlich. Unter den deutschen Web-Seiten findest du eine ganze Menge zu P:lot. Wenn du nicht weiterkommst, dann kannst du uns deine E-Mail-Adresse senden und ich werde dir ein paar Direkt-Links zur Band bzw. weiteren Reviews schicken. Viel Erfolg bei deiner weiteren Suche! |