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Primitive Instinct: One Man's Refuge (Review)
Artist: | Primitive Instinct |
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Album: | One Man's Refuge |
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Medium: | CD | |
Stil: | Neo Prog / Songwriter |
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Label: | Hidden Charm | |
Spieldauer: | 54:12 | |
Erschienen: | 02.11.2012 | |
Website: | [Link] |
Diese Formation aus Kent legt zwar erst ihr drittes Album (seit zwölf Jahren) vor, existiert aber tatsächlich schon seit 1987 und gehörte zu den ersten Bands der Szene-Plattenfirma Cyclops. Auf „One Man's Refuge“ frönen PRIMITIVE INSTINCT urbritschem Kunstrock, wie er Song-orientierter kaum klingen könnte.
Davon zeugen bereits die ersten beiden Stücke „Alter Ego“ (teilweise mit schlichtem Silbengesang) und „Falling Down“, die ebenso ins erweitere Singer-Songwriter-Geschehen passen könnten wie die Balladen „End Of The Day“ und „Breathing“, letztere mit Akustikgitarre und Fretless Bass, später auch jazzigem Klavier. „Solitary Man“ erinnert an die zerbrechlichen MARILLION-Stücke der frühen Hogarth-Ära, gerade auch wegen des in sich gekehrten Texts über Entfremdung von der Gesellschaft.
Erst im Titelstück weichen PRIMITIVE INSTINCT von dieser Stoßrichtung ab, indem sie auf einen überraschenden, weil elektronischen Beat setzen. Prinzipiell besitzt dieses Stück großes kommerzielles Potenzial, irgendwo zwischen Sting und COLDPLAY, wenn man so will. „Cuban Lullaby“ ist hingegen ein urbaner Rocksong, der auch von NEW MODEL ARMY stammen könnte. Zu den lebhaftesten Tracks gehört „No Way“, das vom folgenden „Still Finding My Way“ konterkariert wird, der nachdenklichen dritten Ballade eines Albums, das nur sehr wenig mit Prog im herkömmlichen Sinn zu tun hat, denn nichts steht den Musikern ferner, als Virtuosität hervorzukehren. Vielmehr sind es die Texte, denen man besonders Augenmerk zudenkt, und die Musik dazu ist passenderweise sehr stimmungsvoll ausgefallen.
FAZIT: „One Man's Refuge“ ist ein schönes wie seltenes Liebhaber-Album für besondere Stunden. PRIMITIVE INSTINCT regen inhaltlich zum Grübeln über Fortschritt und Beziehungen an, während auf instrumentaler Ebene Wohlklang mit wehmütigen Brechungen herrscht. Bis zur nächsten Scheibe darf es kein weiteres Dutzend Jahre dauern.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Call
- Alter Ego
- Falling Down
- Breathing
- Solitary Man
- One Man's Refuge
- End Of The Day
- Cuban Lullaby
- No Way
- Still Finding My Way
- Regrets
- Bass - Pic
- Gesang - Nick Sheridan
- Gitarre - Nick Sheridan
- Keys - Jonathon Vincent
- Schlagzeug - Graham McGarrick
- One Man's Refuge (2012) - 10/15 Punkten