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Public Image Ltd.: Live At Rockpalast 1983 (DVD) (Review)
Artist: | Public Image Ltd. |
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Album: | Live At Rockpalast 1983 (DVD) |
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Medium: | DVD | |
Stil: | Post Punk |
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Label: | MIG (Made In Germany) Music | |
Spieldauer: | 72:18 | |
Erschienen: | 27.01.2012 | |
Website: | [Link] |
Geschmacksmenschen schalten hier aus: Das hässliche Entlein P.I.L., das zu Beginn der Achtziger als Nachgeburt der SEX PISTOLS das Licht der Welt erblickte, ist mit seiner Mischung aus Punk, Tanzmusik und allerlei Schrägklang gleichermaßen Wasser auf die Mühlen der Eighties-Hasser und wegweisend für nicht wenige Bands zwischen Wave und Rebellion nicht nur aus Großbritannien. Diese Rockpalast-Nachlese stellt den 83er Gig von John Lydons hässlichem Entlein mit grobkörnigem Bild zur Diskussion – Mode- und Klangverbrechen nicht ausgeschlossen.
Die beiden Bandnamen-Stücke fungieren als Klammer eines Sets, das von der quäkenden Stimme des Frontmannes sowie den Keyboards – typisch für ihre Zeit klingend – geprägt wird. Die weniger hibbeligen Tracks (das bitterböse „Religion“) stehen in bester Tradition dessen, was weithin ernster genommene Bands wie KILLING JOKE zur ungefähr gleichen Zeit verzapften. Lydon spielt Schau und wirkt der Punk-Enge enthoben nicht bemüht aufmüpfig, sondern aufrichtig kaputt. Die in England immer schon wichtigen Dub- beziehungsweise Reggae-Einflüsse brechen sich etwa in „Memories“ oder „Solitaire“ Bahn, wohingegen „Flowers Of Romance“ für seine Zeit außerordentlich hoffnungslos und finster klingt. „Chant“ und das fast unvermeidliche „Anarchy In The U.K.“ stellen den treibenden Teil des Programms dar, und „Low Life“ verquirlt beides – Rotzigkeit und Eighties-Synthetik – zu einem Signature-Song für P.I.L., die richtig nahbar wirken und sich zu Rockstar-Dünkeln hinreißen lassen – Sologetrommel, Zugabe und für jene Zeit modischen Funk in Gestalt von „Bad Life“.
Letztlich bleibt diese DVD selbst für Rockpalast-Spezis Geschmackssache, eben aufgrund des erwähnten Bildes (kein Ärgernis, aber original Achtziger eben) sowie der Musik an sich. Nichtsdestoweniger darf man die Gruppe im aktuellen Kontext neu bewerten und als besser beziehungsweise wichtiger erachten, als es damals den Anschein hatte. Als besonderes Zubrot betrachten Fans das Bonus-Interview sowie Einblicke in die Vorab-Proben.
FAZIT: Möchte man einem gefühlsechten Schrullenrock-Gig wie von 30 Jahren beiwohnen, eignet sich nichts besser als dieses DVD: Avantgarde und die Geburt des Post-Punk dürfen mit PUBLIC IMAGE LIMITED in der Bochumer Zeche nachempfunden werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Public Image I
- Annalisa
- Religion
- Memories
- Flowers Of Romance
- Solitaire
- Chant
- Anarchy In The U.K.
- (This Is Not A) Love Song
- Low Life
- Under The House
- Bad Life
- Public Image II
- Bass - Louis Bernardi
- Gesang - John Lydon
- Gitarre - Joseph Guida
- Keys - Arthur Stead
- Schlagzeug - Martin Atkins
Interviews:
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keine Interviews