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Rotzkotz: Much Funny (Review)
Artist: | Rotzkotz |
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Album: | Much Funny |
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Medium: | CD | |
Stil: | Punkrock |
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Label: | Sireena / Broken Silence | |
Spieldauer: | 40:42 | |
Erschienen: | 13.01.2012 | |
Website: | [Link] |
Das Label Sireena ist für Wiederveröffentlichungen der anderen Art bekannt, und so kommt nun Deutschlands erste selbst produzierte Punk-Platte mit Bonustracks zu CD-Ehren. Bekannt sind die Kerle vielleicht DIE-ÄRZTE-Hardlinern, die das Vinyl „Gettin' To None“ auf „1, 2, 3, 4 – Bullenstaat!“ gehört haben.
Die in England aufgenommene Scheibe von 1979 atmet klassischen Punkgeist und kratzt klanglich logischerweise arg fies. Dennoch legten ROTZKOTZ auf ihrem Debüt eine durch ihre Umtriebigkeit in der Hannoveraner Szene geschulte Musikalität am Tag, die sich manche spätere „Schlachtrufe BRD“-Combo gewünscht hätte. Eingedenk des überkandidelten Gesangs (Fistelstimme in „Peep Show“) erinnert man häufig an die Britenriege, weniger an die damals bereits zaghafte Schritte machende US-Hardcore-Szene. Dafür klingen Iggys STOOGES ein ums andere Mal an („Hurling“ – wie ROLLING STONES auf der Müllhalde, „Slicky Life“).
Nicht zuletzt deshalb dürften Fans neuzeitlicher Rotzrocker, so sie über den spärlichen Klang hinweghören, Gefallen an „Much Funny“ finden. ROTKOTZ schrieben klasse Stücke, die der Zeit standgehalten haben, was man von wenigen Deutschpunkern behaupten kann. Vor allem der Verzicht auf allzu bundesdeutsche Themen nach '45 macht dieses Album auch heute noch ohne Schamgefühl hörbar. Politisch waren die Knaben in ihren Texten nicht explizit, weshalb sie nicht nach Anachronismus klingen. Eingedenk der drei Livestücke eröffnen Sireena hiermit eine Schatztruhe für Historiker wie Punk-Eleven gleichermaßen.
FAZIT: „Much Funny“ schrieb deutsche Rockgeschichte, zumindest als Fußnote, und sollte jedem beflissenen Punkfan und Wurzelsucher bekannt sein. Hier erhaltet ihr die Gelegenheit zur Einfindung in einer Aufmachung, die sich sehenlassen kann.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Disco Sound Is Dead
- Lunatic Chick
- Peep Show
- Jet Set Clown
- Hurling
- Lookaround
- Slicky Life
- We're The Rest
- Pressure Mark
- Punk Rocker
- Gettin' To None
- Goin' Made
- John Peel
- Yeah Yeah Rotzkotz
- Dieses Lied geht um die Welt – das war's
- Bass - Uli Scheibner
- Gesang - Ernst-August Wehmer
- Gitarre - Horst Illing
- Schlagzeug - Peter Köhler
- Much Funny (2012)
-
keine Interviews
Kommentare | |
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 12.01.2012 |
Ach wo, schlechter Sound... das muss so, das ist so genau richtig. Das Ding ist selbstproduziert, und das vor 32 Jahren, und es ist kein Prog, kein Pop, sondern Punk(rock). Ist schon alles richtig, genau so wie es ist. ;) |
Mertens
gepostet am: 13.01.2012 User-Wertung: 15 Punkte |
Super Scheibe. Man bedenke die Anfänge des deut.Punkrock überhaupt. Also LEGENDÄR !
Grüße |