Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Sick Of Society: Niemals wie der Rest (Review)

Artist:

Sick Of Society

Sick Of Society: Niemals wie der Rest
Album:

Niemals wie der Rest

Medium: CD
Stil:

Deutschpunk

Label: SN Punx / New Music Distribution
Spieldauer: 41:28
Erschienen: 05.10.2012
Website: [Link]

Liegt es daran, dass Deutschrock in der letzten Zeit zum Unwort und Synonym für völkische Gesinnung und saufende, grölende Dumpfbacken mit abgebrochener Gesamtschul-Laufbahn geworden ist, dass diese altgedienten Punk-Helden wütender denn je und stärker als auf „Weekend Anarchy klingen?

Atemlos hetzen SICK OF SOCIETY durch „Zerstöre das System“ und das Titelstück, ehe vorübergehend verhältnismäßige Ruhe einkehrt. „20 Jahre SOS“ kurz vor Schluss nimmt nachgerade epische Ausmaße an und schunkelt zu leutselig einher, wobei die Bläser (nein, es klingt nicht nach Ska) prinzipiell genauso gut gefallen wie der Text. An anderer Stelle nerven die ewig gleichen tumben Parolen allerdings, aber die Band predigt so oder so unverhohlen den Bekehrten, und Selbstironie spielt ebenfalls bis zu einem gewissen Grad eine Rolle.

Saustark gerät „Murphy's Law (Rence)“, bei dem sich die verschiedenen Gesangsstimmen besonders reichhaltig auszahlen, ferner „Ein Zeichen gegen Rechts“, das klassischen Hardcore mit Melodic Punk und dessen Singalongs mischt (plus Kinderchor), und das gewalttätige Doppel aus „Asozial“ sowie „Hass“ mit dem hysterischen Anhang „Political Correctness“. Die kurzen Tracks gelingen SICK OF SOCIETY besonders gut, allen voran „Etwa nichts gefunden“ an später Stelle. Zu den schwächeren Stücken hingegen gehören „Du hast versagt“, das nach Thekenabsturz klingende „We want more“, „Policy Maker“ und das halbballadeske „Golden Gate Bitch“, derweil man einen '77er Feuerzeugschwinger wie „The Royal Art Of Gentle Defloration“ nur noch als Nostalgiker braucht, smartes Marimba(?)-Solo hin oder her.

Insgesamt ist dies allerdings wie erwähnt mehr als zuletzt, und auch wenn sie strikt der Deutschpunk-Szene verhaftet bleiben (gerade weil die englischsprachigen Stücke nicht international konkurrenzfähig klingen – auf charmante Weise, darf man sagen), dürften sich die Jungs weitere Fans erspielen, die das Maskenspiel mit „Man spricht Deutsch“ auf hohen Businessebenen durchschauen. Es wäre jedenfalls zu wünschen.

FAZIT: Nichts Neues, aber Altes auf überzeugende Weise haben SICK OF SOCIETY nach immerhin zwei Dekaden ihres Bestehens mithilfe einiger Gäste aus der Szene verzapft. „Niemals wie der Rest“ darf man als Titel zumindest dann so stehenlassen, wenn es um den aktuellen Tenor in Sachen Deutschrock geht, denn diese Musik dient als prima Gegenentwurf zu allen allzu lieben Tanten dort draußen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3545x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Intro
  • Zerstöre das System
  • Niemals wie der Rest
  • Du hast versagt
  • Murphy's Law (Rence)
  • We Want More
  • Wut
  • Ein Zeichen gegen Rechts
  • Policy Maker
  • Golden Gate Bitch
  • Asozial
  • Hass
  • Political Correctness
  • The Royal Art Of Gentle Defloration
  • Novus Ordo Seclorum
  • Etwa nichts gefunden
  • 20 Jahre SOS
  • Wenn die Stimme versagt

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Monate hat das Jahr?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!