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Watain: Opus Diaboli (DVD) (Review)

Artist:

Watain

Watain: Opus Diaboli (DVD)
Album:

Opus Diaboli (DVD)

Medium: CD+DVD
Stil:

Black Metal

Label: His Master's Noise / Soulfood
Spieldauer: 83:27 / 93:34
Erschienen: 04.05.2012
Website: [Link]

Andere Bands feiern 10-, 20- oder 30-jähriges Jubiläum, WATAIN zelebrieren ihren 13. Geburtstag im großen Stil. Und das aus gutem Grund, denn die Zahl 13 gilt im Tarot als Symbol des Todes, wird aber auch gerne mal als Teufelsdutzend bezeichnet. Gefeiert wurde am 04. und 06.11.2011, einmal in Stockholm, einmal in Göteborg. Das Stockholmer Konzert in einer Location namens Münchenbryggeriet wurde aufgezeichnet und im Rahmen des ersten WATAIN-Films verwendet. Dieser Film findet sich neben zwei Live-CDs in der Jubiläumsveröffentlichung "Opus Diaboli", die gleichzeitig das erste Release des bandeigenen Labels His Master's Noise darstellt.

Bewusst spricht die Band von einem Film, denn auf der DVD gibt es eben nicht nur den (gekürzten) Livemitschnitt, sondern nach jedem Song gibt es eine längere Filmsequenz, in der Vor- und Querdenker Erik Danielsson alle möglichen Aspekte von WATAIN erläutert. Diese Sequenzen bestehen nicht nur aus dem jeweiligen Interviewteil, sondern werden mit gespielten Filmszenen und allerlei Ausschnitten und Einblendungen stimmungsvoll begleitet. Wer die Inhalte des WATAIN'schen Schaffens kennt, kann sich vorstellen, was einen hier erwartet. Erik erläutert die spirituellen Aspekte, die hinter der Musik stehen, aber nicht hinten anstehen dürfen. Es wird sehr deutlich, wie ernst er das alles nimmt und wie wichtig es ihm ist, dass WATAIN mehr sind, als eine bloße Rock'n'Roll-Band. Man kann das alles durchaus als fundamentalistisch ansehen, zumal er auch keinen Hehl daraus macht, dass jene, die nicht auf seinen Pfaden wandeln, seiner Ansicht nach blind sind. Man kann das alles als Spinnerei abtun, was nicht wenige eh schon tun und in der Tat wirken seine Darstellungen in gewisser Weise wahnhaft - doch ist das bei stark religiös oder spirituell geprägten Menschen nicht immer so? Ob man sich davon abgestoßen oder angezogen fühlt oder ob es einem scheißegal ist, bleibt dem Individuum überlassen. Den Verfasser dieser Zeilen lässt das alles jedenfalls nicht kalt.

All dieser Wahnsinn hat jedoch auch sein Gutes, denn Erik legt bekanntlich extrem viel Wert darauf, dass WATAIN sich ganzheitlich ausdrücken und dementsprechend sind ihre Liveauftritte nicht bloße Shows, sondern werden regelrecht zelebriert, was für ein beeindruckendes Erlebnis sorgt. Das wird bei den neun Songs, die in voller Länge live gezeigt werden, überaus deutlich. Angefangen bei der Dekoration der Bühne, die mehr wie ein Tempel wirkt, über die zahlreichen Feuer-und-Flammen-Elemente bis hin zum Outfit der Band mitsamt Blutbesudelung ist eine WATAIN-Show wirklich enorm sehenswert, selbst wenn man es einfach nur als Show ansieht und eben nicht als Ritual. In Kombination mit der Musik wird diese Wirkung natürlich nochmal verstärkt und wenn in rasenden Parts die Flammen im Halbsekundentakt gen Hallendecke züngeln, dann weiß man, wofür die Redewendung "all hell breaks loose" wirklich steht.

Wer WATAIN schon mal live erlebt hat, weiß natürlich auch, dass hier musikalisch alles passt. Der melodische, mitunter aber immer noch extrem brutale Black Metal wird ultratight dargeboten, als Paradebeispiel muss hier das aberwitzig schnelle "Reaping Death" dienen. Natürlich zeigen aber auch die anderen Songs die musikalische Klasse der Band deutlich auf, egal ob es gemäßigter zugeht wie beim Instrumental "Lawless Darkness" oder dem mächtigen "Waters Of Ain" oder ob wie bei "Malfeitor" oder "Devil's Blood" das Tempo angezogen wird. Wenn Eriks Wahnsinn eine solche Musik hervorbringt, dann nehme ich seine Ansichten, die ich nicht teile, aber respektiere, gerne in Kauf. Der Sound der Liveaufnahme wurde im Necromorbus Studio nachbearbeitet, ist aber immer noch roh genug und verströmt genug Live-Atmosphäre. Nachzuhören auch auf den beiden CDs, die das Konzert in voller Länge beinhalten, die Kombination aus Hören und Sehen ist jedoch die deutlich reizvollere.

Fans der Band sollten sich um die limitierte Box bemühen, sofern noch nicht geschehen. Die enthält zusätzlich zwei LPs mit dem Konzert sowie ein Fotobuch mit vielen Aufnahmen aus 13 Jahren WATAIN, eine komplette Liste aller gespielten Konzerte sowie unzählige Konzertflyer, die nicht selten von Erik selbst designt wurden.

FAZIT: Wer sich aus Prinzip gerne über Eriks Ansichten aufregt und eine WATAIN-Show als aufgeblasenen Mummenschanz betrachtet, bekommt mit "Opus Diaboli" mehr als genug Futter, um seine Ressentiments zu nähren. Wer einfach nur eine beeindruckende und in sich stimmige Black-Metal-Show auf hohem Niveau in jeder Hinsicht sehen möchte, wird ebenfalls bestens unterhalten. Und wer WATAIN in seiner Gesamtheit spannend findet, hat "Opus Diaboli" sowieso schon im Schrank stehen.

Andreas Schulz (Info) (Review 5528x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • DVD:
  • Malfeitor
  • Devil's Blood
  • Reaping Death
  • Lawless Darkness
  • Stellarvore
  • On Horns Impaled
  • Waters Of Ain
  • Outro
  • CD 1:
  • Death's Cold Dark
  • Malfeitor
  • Storm Of The Antichrist
  • Four Thrones
  • Devil's Blood
  • Reaping Death
  • Lawless Darkness
  • CD 2:
  • Total Funeral
  • Stellarvore
  • On Horns Impaled
  • A Fine Day To Die
  • Waters Of Ain
  • Requiem XIII

Besetzung:

  • Bass - A.
  • Gesang - E.
  • Gitarre - P., Set Teitan
  • Schlagzeug - H.

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Interviews:
  • keine Interviews
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