Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Active Heed: Visions From Realities (Review)

Artist:

Active Heed

Active Heed: Visions From Realities
Album:

Visions From Realities

Medium: CD
Stil:

Neoprogressiver Italo-Prog-Lebensbaum

Label: Eigenvertrieb / Progressive Promotion Records
Spieldauer: 50:06
Erschienen: 13.07.2013
Website: [Link]

Manchmal wächst der Baum der Erkenntnis in unendliche Höhen und manchmal verfault seine Wurzel schon im Boden, bevor er überhaupt seine Krone erheben kann. Und wenn so ein Baum statt Blättern musikalische Noten als Früchte trägt, dann bleibt nur zu hoffen, dass er seine Krone in voller Schönheit durch die heimischen Musik-Boxen zur Entfaltung bringt. ACTIVE HEED, das musikalische Band-Projekt des Italieners UMBERTO PAGNINI, versucht auf „Visions From Realities“ eine neoprogressive Krönungszeremonie zu vollziehen, die zwischen ARENA und PENDRAGON bis hin zu leichten progmetallischen Edelsteinen der Marke DREAM THEATER als Zierrat ihre erhabene Schönheit entfalten soll.

Wunderschöne akustische Gitarrenausflüge, die gleich beeindruckend mit „Flying Like A Fly“ das Album eröffnen, sind die solide Basis auf „Visions From Realities“. Da dürfen durchaus auch berechtigterweise ein paar YES-Erinnerungen aufkommen, die dann mit TRAUMwandlerischer Sicherheit direkt ins Theater oder gleich eine Nummer größer in die Arena geschickt werden, damit sich dort der Pendragon in himmlische Höhen erheben kann, die wundervoll blau und nur mit zarten Wolken verhangen sind. Mit ACTIVE HEED sich auf den Flug zu begeben, bedeutet mehr zu schweben, als zu stürzen oder zu stürmen. Wir nähern uns der Sonne, nicht der dunklen Seite des Mondes oder dem Auge des Orkans.

Einen gehörigen Anteil daran, dass dieser Flug in himmlischen Höhen nie abstürzt, hat der Sänger PelleK, eigentlich PER FREDRIK ÅSLY, der aus der metallischeren Ecke kommt und frei oder unfreiwillig neben den verschiedenen Stimmlagen auch locker den JAMES LA BRIE mimen kann. Und wenn auch nie die traumtheatralische Härte auf „Visions From Reality“ erreicht wird, so trägt zumindest der Gesang deutlich dazu bei. ACTIVE HEEDs Musik lebt von den Melodien, den Harmonien und den verträumten Emotionen, nicht von komplexen Frickeleien oder in die Länge gezogenen solistischen Instrumentalausflügen. Viel mehr Neo- als Retro-Prog wartet darauf, entdeckt zu werden. Und mit „Melting Of Realities“ dürfen wir sogar in einer gehörigen Portion Bombast schwelgen, die in keiner Sekunde auch nur den Ansatz irgendwelcher Kitsch-Peinlichkeiten mit sich bringt. Allerdings übertreibt der folgende Song „Forest And Joy“ es dann doch ein wenig mit dieser Wohlfühlatmosphäre, die sogar ein klitzekleines bisschen Schlagerhaftes in sich trägt. Auch das anschließende „The Weakness Of Our Spinning“ zeigt uns, dass die Grenzen zwischen Schönheit und Belanglosigkeit recht fließend sein können, auch wenn „Without Joy“ noch einmal ordentlich Tempo aufnimmt, den Mut, wirklich auszubrechen, bringt „Visions Of Realities“ bis zu seinem schönen Ende nicht wirklich auf. Selbst wenn das noch folgende „Usual Plays In Heaven – Be Kind And Talk To Me“, ein zweiteiliges Duett, beginnend mit Marit Borresen, und endend mit PelleK, der hier auch noch beweist, dass er sogar SAGA-Sadler das Wasser reichen kann, einen weiteren Höhepunkt dieser nicht nur musikalisch, sondern auch optisch gelungenen CD aufweist.

FAZIT: Die „Visions Of Realities“ von ACTIVE HEED sind bei weitem nicht so bitter und bedrückend, wie es die Realität heutzutage noch viel zu oft ist, weil eben bei viel Sonne auch immer eine ganze Menge Schatten abspringt, damit unser Lebensbäumchen nicht ungebremst in den Himmel wächst. Musikalisch ist das schon eher möglich, wenn Umberto Pagnini die Musik-Gießkanne am Noten-Bäumchen ansetzt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 6556x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Flying Like A Fly
  • Awake?!
  • Now What?
  • Me, Five Seconds Before
  • With Joy
  • Melting Of Realities
  • Forest And Joy
  • The Weakness Of Our Spinning
  • Without Joy
  • Every Ten Seconds Before
  • FFF Flashing Fast Forward
  • If I Will Never Be
  • Me One Second Before Johan Robeck
  • Ususal Plays In Heaven – Be Kind And Talk To Me
  • Our Vast Emptiness

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!