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Box: Erosion (Review)
Artist: | Box |
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Album: | Erosion |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz Poetry |
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Label: | Unit Records/JaKla/harmonia mundi | |
Spieldauer: | 48:38 | |
Erschienen: | 17.05.2013 | |
Website: | [Link] |
War „Monolog“, das vorherige Solo-Album FABIAN M. MUELLERs, bestimmt vom akustischen Piano und nur dezent untermalt von elektronischen Accessoires, so hat sich dieses Verhältnis im BOX-Quartett (plus Gastsänger/-rezitatoren) gewandelt. Mueller widmet sich zwar dem Klavier, eine größere Rolle spielen aber der Micro Korg und das Fender Rhodes, während Niklaus Hürny und Bassist Kaspar von Grünigen für zusätzliche elektronische Effekte sorgen.
Wobei Hürny in erster Linie als exzellenter Trompeter auffällt, dessen warmer, wehmütiger Ton die Noir-Atmosphäre des Albums perfekt unterstreicht. Die Spoken-Word-Passagen finden nahezu im Flüstermodus statt, eindringlich, manchmal auch gehetzt, aber nie laut. Vertrackte und krumme Rhythmen, Störgeräusche, Breaks und Pausen passen sich ins musikalische Geschehen ein, ohne den traumverlorenen, bei alle Schärfe beinahe sphärischen Gesamtsound zu zersplittern.
Geschichtenerzähler allesamt, ob Sky 189, Black Cracker, Claire Huguenin oder die vier Instrumentalisten. Sie fräsen sich mit Sanftheit ins Gehirn, versprühen eine schlafwandlerische Sicherheit; selbst wenn in „Tempest“ das Aggressivitätslevel zunimmt (nein, ich schreibe nicht „stürmischer zugeht“) fühlt man sich in der BOX geborgen, „Erosion“ hin oder her. Wird spätestens wohlig aufgefangen von „Clignote En Panique“ - Claire Huguenins hingehauchte Sprachverführung würde auch für wesentlich längere Songs reichen.
Doch keine Bange, allzu beschaulich wird „Erosion“ nie. Hier liefern ausgezeichnete Musiker eine abwechslungsreiche Melange von modernem Jazz und wahrer Ambient-Musik, die mehr als eine Stimmung kennt, ab.
FAZIT: Fabian M. Mueller und seine Kollegen wissen, dass oft die Klänge am meisten wirken, die erst im Kopf des Hörers entstehen. „Erosion“ ist der Soundtrack zu einer Reise durch die Nacht, durch verwinkelte Gassen und an versteckte Plätze, die man beim flüchtigen Hinschauen leicht übersieht. Schlaftrunken und aufgekratzt schließt sich bei BOX nicht aus; gäbe es noch einen Fahrstuhl zum Schafott, „Erosion“ wäre die perfekte Beschallung dafür.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Message
- After The Storm
- Cupola
- Tempest
- Clignote En Panique
- Masked Parade
- NYX
- Gymnastic Ball
- Call Me Erosion
- Mind Erosion
- Soracum
- Bass - Kaspar von Grünigen
- Gesang - Claire Huguenin, SKY 189, Black Cracker
- Gitarre - Kaspar von Grünigen
- Keys - Fabian M. Mueller
- Schlagzeug - Alex Maurer
- Sonstige - Niklaus Hürny (tp, electronics), Kaspar von Grünigen (electronics)
- Erosion (2013) - 12/15 Punkten
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