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Dominic: Persona (Review)
Artist: | Dominic |
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Album: | Persona |
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Medium: | CD | |
Stil: | Post Hardcore |
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Label: | Denovali / Cargo | |
Spieldauer: | 35:15 | |
Erschienen: | 22.03.2013 | |
Website: | [Link] |
Nach vier Jahren legen diese Norweger das dritte Album im zwölften Jahr des Bestehens vor - soviel zur Statistik. "Persona" gehört davon abgesehen zu den eher gewöhnlichen Veröffentlichungen bei Denovali und nistet sich recht gefällig zwischen Sludge und Post Hardcore ein. Ist alles irgendwie das Gleiche, nicht wahr? Einen Alleinstellungsanspruch besitzen DOMINIC jedenfalls nicht.
Schon gar nicht wegen des unsäglich labbrigen Jammer-Schreigesangs, der allerdings zumindest einige zudringliche Refrains ("To Live For", "Expiration Date") umsetzt. Mit dem Pop haben es DOMINIC scheinbar sowieso. "Right For Me" verzichtet etwa auf harsche Gitarren oder Stimmäußerungen und schwebt nachgerade leichtfüßig über den Skagerrak, wohingegen "Dreamless Sleep" mit Frühachtziger Wave kokettiert, und selbst vor dem subtilen Einsatz eines Mellotron schreckt die Gruppe nicht zurück. Die beiden letzten Stücke - "Last Breath" ist praktisch schrammeliger Indie Rock - sind schließlich der Gipfel dieser Entwicklung
So schlingern DOMINIC zwischen rebellischem Aufbegehren, das nach Pose klingt, und zahmen Gesten hin und her. REFUSED und AT THE DRIVE-IN, die zum Vergleich herangezogen werden wie auch der landestypische Black Metal, sind jeweils gänzlich andere Kaliber. "Persona" lässt sich vielmehr allzu leicht verdauen, obwohl die Musiker mit ausgefallenen Songstrukturen experimentieren ("The Only Thing That's For Certain", "A New Dawn")
Die leichte Emo-Schlagseite der Trondheimer schlug sich quasi bereits im kitschigen Cover des 2009er Albums "Nord" nieder und findet heuer in den Texten Ausdruck, die sich angeblich an Carl Jung orientieren; so oder so muten sie sehr assoziativ an, allerdings eher wie erhobene Zeigefinger gegen das Urbane mit Zeilen wie "stare into the abyss of roundabouts" oder "steam us out with pesticides". Hebt sich hier jemand einen intellektuellen Bruch, um wichtiger zu erscheinen, als er musikalisch rechtfertigt? Beim Hören spricht vieles für diesen Verdacht.
FAZIT: "Persona" zeigt eine gewollt inhaltsschwere Band mit Musik zwischen Wut und Trotz einerseits sowie Resignation und Eingeständnissen an populäre Geschmäcker andererseits. Allen voran ENVY haben diese Sound etabliert, und DOMINIC bieten wenig mehr als eine skandinavisch kühle Fassung desselben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- To Live For
- Right For Me
- Skin Deep
- Expiration Date
- Dreamless Sleep
- The Only Thing That's For Certain
- A New Dawn
- Bottle Of Beast
- Last Breath
- Sonstige - Øyvind, Richard, Ruben, Dan Ove
- Persona (2013) - 6/15 Punkten
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