Unerträglich bieder - anders kann man die ONKELZ-Wiedergänger HÖLLENLÄRM nicht beschreiben, selbst wenn man etwas auf sie gibt, die ewigen Frankfurter Geister, die sich selbst gerufen haben.

Das Debüt der Hessen bietet vom vor allen inhaltlichen Plagiarismus (Märtyrertum, hartes Alltagsbrot, Schulterklopfen und so) abgesehen speziell im Schlagzeugbereich klanglich dürftig inszenierten Streetrock, der wie im Fall von "Kranke Welt" auch etwas metallischer (Doublebass) sein darf. Frontmann Pressi singt zuweilen grausam schief "Lügen", die hemdsärmeligen Gitarrenleads ebenso - und wenn nicht, hat man sie im Grundkurs Rockklampfe schon origineller gehört. Schulle, den Sänger der wesentlich besseren TOXPACK, knattert auch irgendwo mit, aber geschenkt.

"Oh"-Chöre ("Teufel in Person", unsagbar pappiger Sound hier) und leidlich coole Anleihen bei den frühen MOTÖRHEAD ("Dein schlimmster Gegner", "Deutschrock Rock´n´ Roller") stehen gänzlich im Zeichen des norddeutschen Labels, bei dem "Zeit zum wieder Aufstehen" erscheint, aber Jörn Rüter hat weit stärkere Kaliber im Aufgebot. Seltsamerweise überzeugt noch am ehesten die Ballade "Kämpfen", bloß über die grausam aufgesetzen Vocals und Texte ("Ich liebe dich, ich brauche dich, doch deine Augen leuchten nicht.") lässt sich einfach nicht hinwegsehen, sorry ...

FAZIT: "Wir hoffen, dass wir euch bald wiedersehen." Nicht.