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Johannes Luley: Tales From Sheepfather's Grove (Review)

Artist:

Johannes Luley

Johannes Luley: Tales From Sheepfather's Grove
Album:

Tales From Sheepfather's Grove

Medium: CD
Stil:

Intimate Prog

Label: My Sonic Temple/Just For Kicks
Spieldauer: 43:09
Erschienen: 01.03.2013
Website: [Link]

JOHANNES LULEY war Gitarrist der amerikanischen Band MOTH VELLUM, die vor knapp fünf Jahren ihr Debüt veröffentlichten. Einen hörenswerten Erbfolger aus dem erweiterten YES-Kosmos, der auf bleischwere Innenansichten verzichtete und lieber auf luftige, dennoch komplexe Melodien setzte. Mit genügend Eigenständigkeit, um nicht als reine Klon-Band durchzugehen. Danach herrschte leider Sendepause, denn das zweite, schwierige Album hätte eine spannende Angelegenheit werden können, so versiert und sicher wie bereits der Erstling tönte. MOTH VELLUM blieben ein wenig Schall und verabschiedeten sich ohne Rauch.

Ein bisschen aus heiterem Himmel erscheint jetzt LULEYs Solo-Album und zeigt den deutschstämmigen Musiker als Multiinstumentalisten. Eigentlich trifft das oben über MOTH VELLUM gesagte auch auf „Tales From Sheepfather's Grove“ zu. Bloß ein bisschen intimer, versonnener; ruhig fließend, aber rhythmisch akzentuiert. Nicht zu Unrecht werden Erinnerungen an JON ANDERSONs ersten und stärksten solistischen Auftritt „Olias Of Sunhillow“ wach. Doch sollte man LULEY nicht auf diese, bevorzugt atmosphärischen, Ähnlichkeiten reduzieren. Vergleichbar nah sind VANGELIS, ein zurückhaltender MIKE OLDFIELD, GANDALF und natürlich STEVE HOWE – an der akustischen Gitarre. Gelegentliches Liebäugeln mit grazilem Folk nicht zu vergessen („Guardians Of Time“).

Das Instrumental „The Fleeting World“ ist fein gedrechselter Instrumental-Prog, der ohne große Allüren eine traumhafte, aber nie saumselige Stimmung von beträchtlicher Spannung aufbaut. Ein weiterer, anders gearteter Höhepunkt ist der perkussive zweite Teil von „Give And Take“.
„We Are One“ ist vielleicht ein bisschen zu dicht an der Gemeinschaftsarbeit von JON & VANGELIS dran, doch von beträchtlichem Eigencharme; bei den Instrumentalparts dürfte ENYA neidisch werden. Über den allzu schunkeligen Bolero-Einstieg in „Atheos Spiritualis“ hören wir mit leicht angelegten Ohren hinweg. Der fast zehnminütige Song entwickelt sich im weiteren Verlauf noch zu einem so leichtfüßigen wie kontemplativen Epos.

FAZIT: „The Sheepfather’s Grove“ bietet selbstversunkene und -vergessene Musik von hohem Wiedererkennungswert. Die von den Vorbildern zehrt ohne sie unbedarft zu kopieren. Gerade dank des abwechslungsreichen Schlagwerks, angereichert mit dezenten weltmusikalischen Klängen und einer Prise Folk, bietet das Album zwar Schönklang en masse, der aber erdverbunden genug ist, um nicht in Sphären durchscheinender Nichtigkeit schnell zu verglühen. Genau der richtige Begleiter, um stressige Alltagssituationen vergessen zu machen, oder einfach Musik für Wohlfühlmomente ohne Reue.

Jochen König (Info) (Review 4980x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Stab The Sea
  • Guardians Of Time
  • Moments
  • Give And Take
  • The Fleeting World
  • We Are One
  • Atheos Spiritualis
  • Voya

Besetzung:

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