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Matthias Goebel: Places We Need ... Brahlshagen (Review)
Artist: | Matthias Goebel |
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Album: | Places We Need ... Brahlshagen |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz |
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Label: | JazzSick / Inakustik | |
Spieldauer: | 60:22 | |
Erschienen: | 22.03.2013 | |
Website: | [Link] |
Das Örtchen Brahlshagen bei Schwerin dient dem Namensgeber und Bandleader MATTHIAS GOEBEL als Rückzugspunkt und Seelenhafen, weshalb er sein neustes Werk danach benannt hat. Innere Ruhe
Das Vibrafon klingt für Granitohren zunächst einmal ungewohnt, erweist sich im Verlauf von "Places We Need" jedoch als hervorragendes Melodie-Instrument. Den Ton gibt allerdings im gleichen Maße auch Philipp van Enderts Gitarre an. Der mit Preisen dekorierte MAGNOLIA-Mann ergänzt das virtuose Gebimmel des Anführers um lyrisch fließende Töne, während die Rhythmusgruppe im Sinne des übergreifenden Konzepts einer akustischen Ruheoase zweckmäßig begleitet, aber auch Akzente setzt, was in Anbetracht der fast ausnahmslos längeren Kompositionen - improvisiert wirkt hier wenig - notwendig erscheint.
"Sunday Breakfast At Cantonas" wird beispielsweise von Nendza eingeleitet, der ja selbst als Impulsgeber eines fabelhaften Quartetts in Erscheinung tritt, und Yonga Sun darf gelegentlich auch kräftiger auf die Kessel schlagen. Die wunderbare Interaktion aller Beteiligten wird im zehnminütigen "Expecting Whales" ebenso deutlich wie Goebels überdurchschnittliches Talent zum Schreiben und Arrangieren vielschichtiger wie haptischer Stücke.
Überragend innerhalb des bewusst gedämpften Reigens: Das mit dramatischen Steigerungen versehene "Birds Cooldown" klingt nicht nur wegen des Titels nach einer Hommage an Charlie Parker, und das abschließende Titelstück begeht erfolgreich den Spagat zwischen Spannung sowie Entspannung, indem es vorübergehend auf beinahe lärmiges Free-Jazz-Terrain überschwenkt, das Album aber doch harmonisch ausklingen lässt. Chanteuse Michal Cohen veredelt "At The End It's All About Her" und das besonders elegante "Summer Breezin'", und fertig ist eine für JazzSick ungewohnt relaxte Scheibe.
FAZIT: Einen exotischen Klangeindruck hinterlässt "Places We Need" nicht lange; schnell nimmt MATTHIAS GOEBEL den Hörer mit sanft erzählerischer Musik in Beschlag, ohne ihn dumpf einzulullen, denn dazu gibt es zu viele Kontrapunkte zu bestaunen, und dazu benötigen die Musiker im Gegensatz zu anderen Jazzern keine jahrzehntealten Vorlagen: Eigenerzeugnisse - auch in emotionaler Hinsicht - sind letztlich das Maß aller Dinge, und so kommt es, dass sich der Hörer selbst einen Eindruck von Brahlshagen machen möchte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 5 Bucks, Coffee You & Me
- Sunday Breakfast At Cantonas
- Birds Cooldown
- At The End It's All About Her
- Summer Breezin'
- Expecting Whales
- Choral 21
- Places We Need ... Brahlshagen
- Bass - André Nendza
- Gesang - Michal Cohen
- Gitarre - Philipp van Endert
- Schlagzeug - Yonga Sun
- Sonstige - Matthias Goebel (Vibrafon, Marimba), Peter Ehwald (Saxofon)
- Places We Need ... Brahlshagen (2013) - 11/15 Punkten
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