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Mehran: Subterranea (Review)
Artist: | Mehran |
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Album: | Subterranea |
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Medium: | CD | |
Stil: | Instrumental |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 51:27 | |
Erschienen: | 28.09.2012 | |
Website: | [Link] |
Mediterrane Klänge würde man aus der windigen Stadt Chicago nicht unbedingt erwarten, allerdings auch nicht von einem iranischen Gitarristen mit Jazz-Hintergrund, ein solcher ist der Namengebende MEHRAN Jalili jedoch, der seine junge Solokarriere nun in den Kontext einer Band stellt, gleichwohl ohne Sänger.
Das Konzept dieses Debüts fußt auf dem Gedanken, unter der Erdoberfläche existiere eine alternative, bessere Welt, die dem Künstler zumindest gedanklich als Rückzugspunkt dient, was man seiner zutiefst spirituellen Musik auch anhört. Stilistisch darf man sie prosaisch zwischen PINK FLOYD (Atmosphäre, etwa wegen der Orgel in “Natalia“) und zwangsläufig auftauchenden ethnischen Elementen (aus dem hispanischen Raum und dem Nahen bis Mittleren Osten) einordnen, aber dies trifft den Kern nur ansatzweise. Packt der Gitarrist die elektrische Klampfe aus wie verstärkt während „Into The Abyss“, klingen MEHRAN erstaunlich schroff, aber niemals abweisend, denn dafür bleiben sie melodisch schlichtweg zu interessant, in diesem Fall auch mit Bass-Tappings.
Das virtuose, aber nicht reißerische Spiel verzahnt sich häufig eng mit Werks Percussion-Parts, gleichzeitig da stets eine Kernmelodie oder ein Hook erhalten bleibt, die beziehungsweise das jedes der Stücke für sich allein stehen lässt. Die Stimmung changiert dabei ständig, ohne dass die Musiker wankelmütig klängen. Heiter im perlenden „Parvaz“, romantisch während „Sunshower“ oder unverbindlich intim, gerade während der Solostücke, von welchen das polyphon klingende „Reflections“ und die umgekrempelte Mondscheinsonate als Outro besonders beeindrucken. „Desert Moon“ an vorletzter Stelle stellt als längstes Stück (neun Minuten) den Angelpunkt von „Subterranea“ dar, da es alle Klangfarben zusammenführt, ohne dass diese zerfließen würden, und am Ende rocken MEHRAN sogar, ohne den Verzerrer anzuwerfen – schlicht grandios.
FAZIT: Selten hört man Musik welcher Stilistik auch immer, die so tief berührt wie diese hier. „Subterranea“ ist bereits jetzt zeitlos und lässt sich mit Worten wie „wunderschön“ nur im Ansatz beschreiben, ein kleines Meisterwerk der Weltmusik, die nach gängigen Stereotypen keine solche ist, sondern daran erinnert, was diese Kunstform und damit auch der Mensch, der sie erschafft, zu leisten vermag.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Subterranea
- Into The Abyss
- Parvaz
- Sunshower
- Breathe
- Reflections
- Natalia
- Desert Moon
- Moonlight Sonata
- Bass - Krushanu Joseph
- Gitarre - Mehran Jalili
- Keys - Carl Kennedy
- Schlagzeug - Sam Werk
- Subterranea (2012) - 12/15 Punkten