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Messer: Die Unsichtbaren (Review)
Artist: | Messer |
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Album: | Die Unsichtbaren |
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Medium: | CD | |
Stil: | (Post) Punk |
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Label: | This Charming Man / Cargo | |
Spieldauer: | 39:25 | |
Erschienen: | 22.11.2013 | |
Website: | [Link] |
Als Vorgeschmack zu diesem zweiten Album der Münsteraner gab es die Single "Neonlicht" - einen Song, der alles andere Hit-Qualitäte besitzt und damit dennoch den Weg weist, den "Die Unsichtbaren" einschlägt. MESSERs muttersprachlicher Schräglagen-Punk bleibt bewusst unbequem, sowohl kompositorisch als auch klanglich und inhaltlich.
Die Gruppe musiziert vornehmlich im flotteren Tempo, ersetzt plumpe Aggression jedoch durch ein konstantes Brodeln, das baldige Explosionen verheißt. Selbige stellen sich aber nicht ein und verleihen dem Album zusätzlicher Intensität, als würde der hervorragende Umgang von MESSER mit Dissonanzen und harmonischen Auflösungen nicht bereits genügen, um Härchen am ganzen Körper aufzurichten. Selbiges geschieht bereits während des Openers "Angeschossen" und setzt sich im minimalistischen "Es gibt etwas" fort, doch dabei braucht man nicht einmal auf den jeweils dringlichen Text zu achten.
Demzufolge versteht man das Anliegen der Band nicht allein als intellektueller Fan von DIE SKEPTIKER ("Das Versteck der Muräne") oder BAUHAUS ("Tollwut"), sondern auch ganz einfach aus dem Bauch heraus und dies insbesondere während der straight achtelnden Momente. "Staub" steht in diesem Zusammenhang für die britischen Vorbilder der Gruppe wie kein anderes Stück auf der Scheibe und wäre ebenso wie das versöhnliche "Platzpatronen" eher als Vorab-Teaser geeignet gewesen, so man es auf Massenappeal angelegt hätte. Dies scheint jedoch nicht in MESSERs Sinne zu sein, obwohl man kommerziell auch mit "Süßer Tee" prinzipiell eine Menge mehr reißen könnte, als es wohl letztlich der Fall sein wird.
FAZIT: Falls Post Punk zum Trend 2014 wird, stünden MESSER mit ihrer nachdenklichen, aber nicht verkopften Deutung des Stils weit vorne. "Die Unsichtbaren" ist zuweilen unheimlich eindringlich, lässt sich aber in seiner kantigen Anlage trotzdem relativ leicht fassen, quasi als Bastard aus DAF und NEUBAUTEN einer- sowie dem Klangideal von CHRISTIAN DEATH und den SISTERS andererseits.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Angeschossen
- Die kapieren nicht
- Tollwut (Mit Schaum vor dem Mund)
- Staub
- Neonlicht
- Das Versteck der Muräne
- Tiefenrausch
- Es gibt etwas
- Platzpatronen
- Süßer Tee
- Sonstige - Hendrik Otremba, Pascal Schaumburg, Pogo McCartney, Philipp Weynberg
- Die Unsichtbaren (2013) - 11/15 Punkten
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