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Mindcage: Our Own Devices (Review)

Artist:

Mindcage

Mindcage: Our Own Devices
Album:

Our Own Devices

Medium: CD
Stil:

Prog-Metal

Label: Kinematic Music
Spieldauer: 36:35
Erschienen: 17.09.2013
Website: [Link]

FATES WARNING, QUEENSRYCHE, JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN – große Namen, die im Zusammenhang mit dem Debüt des Quartetts aus Florida gerne bemüht werden. Ganz verkehrt sind diese Verweise nicht, doch fehlt MINDCAGE etwas, das die Erwähnten – zumindest zeitweise – aufwiesen: Innovation.

Our Own Devices” ist ein durch und solides Prog-Metal-Album geworden, das sein komplexes Thema in etwas zu knappen sechsunddreißigeinhalb Minuten kompakt und zupackend auf seine Hörer loslässt. Keiner der Songs ist länger als 5‘:30“ („The Human Race“), was für die spieltechnische Ökonomie spricht, die MINDCAGE an den Tag legen. Soli bleiben erfreulich kurz und songdienlich, die Stücke sind vertrackt, aber so eingängig, dass sie keine Gelegenheit haben, sich in bloßer Artistik wund zu turnen.

Zum Thema: Die Gesellschaft ist nur noch „dunkles Design“, gestaltetet auf wirtschaftliche Optimierung; sämtliche Künste, Spiritualität und emotionales Miteinander werden abgetötet, um einen mechanisch funktionierenden Insektenstaat zu erschaffen. Zeit für Arabella Vash, die Menschheit aus ihrer kontrollierten Lethargie zu befreien. Auch wenn die Prämisse recht einsichtig gewählt ist, ist die vorgebliche Lösung aus der Misere immer noch der alte Metropolis-Quark. Ein herzlicher Mittler muss her, der zwischen Hirn und Hand Einigung erreicht. Oder wie MINDCAGE es ausdrücken: „a world broken and needing a hero“. Schön wär’s, wär’s wirklich schön? Die Welt braucht keine Arabella Vash und keine Avengers, sondern ein kollektiv gesteigertes kritisches Bewusstsein sowie entsprechende Ethik und Aktivitäten. Oder um TINA TURNER ein einziges Mal recht zu geben: „We don’t need another hero!“

Insofern passt die Ultima Ratio zum knappen musikalischen Beiwerk. Das aber über weite Strecken gefällt. Ausfall ist ausgerechnet das höhepunktlos vor sich hindümpelnde „Arabella’s Arc“, welches allerdings von einem der beiden Höhepunkte des Albums, der famosen Ballade „The Serenity Sequence (Renaissance Part I)“ abgelöst wird. Der andere ist der epische und heftige „Longtrack“ „The Human Race“. Interessanterweise ist an beiden Songs die Gastsängerin Julie Westlake beteiligt, die eine wahre Bereicherung darstellt.

Ob die Titel „Firefly“ und „Serenity…“ eine Anspielung an Joss Whedons kurzlebige Kultserie „Firefly“ sind, lassen wir mal im dystopischen Raum stehen.

FAZIT: MINDCAGE präsentieren zwar nichts neues unter sich stetig verdunkelnder Sonne, das aber ziemlich gut. Während beim beiläufigen ersten Hören für wenig Eindruck sorgt, wächst es mit jedem weiteren Durchgang. Die relativ kurze Laufzeit bei immerhin zehn Songs sorgt für eine Stringenz, die den den einzelnen Songs gut tut. Emotional, treibend und in den Soli so präzise wie knapp bemessen gelingt MINDCAGE, bei gelegentlichem Schwächeln, eine Punktlandung im Herzen des Progmetals. Selbst ein paar ganz kurze – und nicht unbedingt notwendigen – Growls sitzen drin. Metalgeschichte im Schnelldurchlauf. Wie so oft überzeugt vor allem das Innehalten. Die erste „Serenity Sequence“ zeigt, dass die Band berückenden, höchst gefühlvollen Prog ohne Metal beherrscht.

Jochen König (Info) (Review 3912x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Cadence March
  • For All Mankind (the Dark Design)
  • Our Own Devices
  • The Human Race
  • At Full Steam
  • Firefly
  • The One Constant
  • Arabella’s Arc
  • The Serenity Sequence (Renaissance Pt. I)
  • The Grand Restoration (Renaissance Pt. II)

Besetzung:

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