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Motorpsycho: Still Life With Eggplant (Review)
Artist: | Motorpsycho |
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Album: | Still Life With Eggplant |
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Medium: | CD | |
Stil: | Psychedelic Rock |
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Label: | Stickman / Soulfood | |
Spieldauer: | 45:06 | |
Erschienen: | 12.04.2013 | |
Website: | [Link] |
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Die norwegische Institution hat sich anderweitig ausgetobt und kehrt nun nicht nur in seiner Ausgangskonstellation zurück, sondern hat ihr nach einem Gemälde von Henri Matisse benanntes neues Album auch auf vertrautem Grund im heimischen Brygga Studio aufgenommen. Herausgekommen ist eine entschlackte Band-Platte mit überwiegend guten Songs.
MOTORPSYCHO feiern demnächst ihr silbernes Jubiläum und müssen niemandem mehr irgendetwas beweisen. So herrscht auf "Still Life With Eggplant" Konsolidierung zwischen den erwartbaren Koordinaten Psychedelic Rock (der warme Sommerregen "August" ist in diesem Kontext nachgerade poppig mit seinen raunenden Chören), halbwegs abseitigen, aber doch eher zahmen Schrullen (der rhythmisch aus dem Zusammenhang gerissene dritte Teil des zehnmimütigen Openers "Hell") sowie natürlich Jazz beziehungsweise in nachvollziehbare Bahnen geleitete Improvisation ("Ratcatcher": achtzehn Minuten, ein Spannungsbogen und sogar recht imposante Hooks), nicht zuletzt wohl aufgrund der Arbeiten mit Jazzpianist Ståle Storløkken für „The Death Defying Unicorn“. Dass das Trio trotzdem durchweg stringent bleibt, verdankt es der rigorosen Sichtung des Materials aus gut 20 Songs.
Mit "Barleycorn" bettet Trondheims Vorzeige-Band Postrock-Prinzipien in jubilierenden Sixties-Beat (nicht umsonst gastiert vermutlich DUNGENs Reine Frisken) und episches Weltraum-Schwofen, "The Afterglow" schert vom sachten Singer-Songwritertum aus in eine gleichsam entspannte Stoner-Richtung. Dass trotz des allseitigen Einsatzes von Mellotron und dergleichen unverbindlicher Indie-Mief in der Luft liegt - gerade auch wegen Sæthers dünnem Stimmchen -, liegt schon seit Jahren in der Natur der Sache MOTORPSYCHO, die wie aktuell zu hören nicht immer neuern und Atem rauben muss, um zu gefallen.
FAZIT: Fans hören sich "Still Life With Eggplant" als angebliches Übergangsalbum zwischen vergangenen und voraussichtlichen Innovationen schön, Unbedarfte finden im Zuge des Booms von retrospektiver Rockmusik freundlicher Männer mit Bärten eine neue Liebe, und andere wie der Rezensent halten MOTORPSYCHO weiterhin für musikalisch überbewertet oder beliebig, derweil sie für die öffentliche Wahrnehmung progressiver Rockmusik gewiss einiges geleistet haben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hell
- August
- Barleycorn (Let It Come Let It Be)
- Ratcatcher
- The Afterglow
- Bass - Hans Magnus Ryan
- Gesang - Bent Sæther
- Gitarre - Bent Sæther
- Schlagzeug - Kenneth Kapstad
- Still Life With Eggplant (2013) - 9/15 Punkten
- Supersonic Scientists - A Young Person’s Guide To Motorpsycho (2015)
- Here Be Monsters (2016) - 14/15 Punkten
- The Tower (2017) - 13/15 Punkten
- The Crucible (2019) - 13/15 Punkten
- The All Is One (2020) - 13/15 Punkten
- Ancient Astronauts (2022) - 10/15 Punkten
- Yay! (2023) - 12/15 Punkten
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