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Svartsyn: Black Testament (Review)
Artist: | Svartsyn |
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Album: | Black Testament |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Agonia Records | |
Spieldauer: | 48:59 | |
Erschienen: | 28.05.2013 | |
Website: | [Link] |
Wie wird man eigentlich zur „Kultband“? Reicht es, von Anfang an dabei gewesen zu sein, in welcher Form auch immer mitgemischt zu haben an der großen Black Metal-Suppe? Oder gibt die besondere Atmosphäre der Konzerte, das einzigartige Charisma der Protagonisten den Ausschlag? Man kann trefflich rätseln, wie der Promo-Autor obiger Einschätzung kommt, fest steht aber im Fall von „Black Testament“: Mit musikalischer Qualität hat der Ehrentitel nichts zu tun.
SVARTSYN, oder besser Einzelkämpfer Ornias und sein belgischer Trommelknecht Huldre Hammerman, versuchen sich hier offenbar an der ganz truen Kiste. Stilistisch findet alles Anklang, was als hart und unbarmherzig gilt: WATAIN, MARDUK, DARK FUNERAL, CARPATHIAN FOREST und an einer Stelle auch mal DARKTHRONE. Die Produktion orientiert sich an aktuellen Marktführern wie den erstgenannten Schweden, ist also, abgesehen vom Badezimmer-Hall der Vocals (ich warte noch darauf, dass jemand bei „Wetten dass...?“ das Fliesenmodell anhand der Aufnahme erkennt), ordentlich druckvoll. Die früher vorhandenen melodischen Elemente sowie Keyboards sind vollständig verschwunden, dafür macht Ornias jetzt auf Avantgarde.
Konkret heißt das, dass sich der technisch durchaus fähige Gitarrist mit dem Verschrauben schräger Harmonien abmüht, ohne wirklich tragfähige Verbindungen zu kreieren. Auch das willkürliche Einbauen einer zusätzlichen Zählzeit im Takt führt bei den Second Hand-Riffs nicht zum gewünschten Ergebnis. Ornias rennt dabei songschreiberisch wie ein übergeschnapptes Meerschweinchen ausdauernd gegen dieselbe verschlossene Käfigtür: Mit einem schnellen Riff wird losgelegt, dann abrupt ein paar Gänge zurückgeschaltet, bevor es nochmal schleppender wird. Gerade auf langsamen Drehzahlen reiten SVARTSYN gefühlte Ewigkeiten herum, obwohl die Riffs selten den ersten Hördurchlauf tadellos meistern. Wahlweise gehen die Schweden dann nochmal steil oder brechen den Titel gleich unvermittelt ab.
FAZIT: Dieses öde Gebräu ruft außer Langeweile leider keinerlei Regung hervor und wird durch seine Langatmigkeit und die pseudointellektuelle Verschrobenheit schnell nervig. Das mag mit allerhand halblegalen Substanzen und ein paar Dutzend Gleichgesinnten im passenden Ambiente eine feine Sache sein, ohne den satanistischen Mummenschanz enthält „Black Testament“ aber erschreckend wenig musikalische Substanz.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Revelation In The Waters
- Venom Of The Mind
- Demoness With Seven Names
- Carving A Temple
- Eyes Of The Earth
- Rising Beast
- Black Testament
- The True Legend (2012) - 9/15 Punkten
- Black Testament (2013) - 6/15 Punkten
- Aandens Melankoli (2015)
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