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The Opium Cartel: Ardor (Review)
Artist: | The Opium Cartel |
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Album: | Ardor |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Termo / Just For Kicks | |
Spieldauer: | 51:18 | |
Erschienen: | 08.11.2013 | |
Website: | [Link] |
Ein wenig vermisst man WHITE WILLOW nach wie vor, aber mit THE OPIUM CARTEL hat sich Jacob-Holm Lupo heimlich, still und leise eine ganz eigene Spielwiese erschlossen, die nach dem bereits bunten Debüt erneut mit einer spannenden Schar von Gästen gefällt - doch stark wäre "Ardor" vermutlich auch mit Unbekannten im Kader, wobei ...
... als prominent lassen sich die Protagonisten kaum bezeichnen, denn die Namen Tim Bowness oder Rhys Marsh zergehen allenthalben Kennern von zeitgenössischem Prog auf der Zunge, aber wie dem auch sei: "Ardor" lebt von seiner feinfühligen Produktion, weil sich der Komponist stilistisch nicht festlegen lassen möchte und Elektro-Elemente (Die PIXEL-Mitglieder verpflichten), fast klassischen Progressive Rock (Die Dark-Folk- oder Songwriter Variante während "Silence Instead") und kunstvollen Pop miteinander verschränkt. Der Grundcharakter bleibt dabei zumeist entrückt distanziert, wie man es von Lupos Hauptband oder Nachbarn wie PAATOS kennt, dies inbesondere während der von weiblichem Gesang getragenen Stücke. Venke Knutson ist in ihrem Heimatland eine relativ große Nummer und eine Entdeckung wert, zieht man etwa "Kissing Moon" oder "Then Came The Last Days Of May" In Betracht.
Danks Alexander Steneruds Organ klingen vor allem "Northern Rains" und"When We Dream" stark nach A-HA, doch Lupos Melodieführung bleibt unverkennbar, sodass sich ein vertrautes Gefühl beim wissenden Hörer einstellt und etwa "Revenant" oder "The Waiting Ground" die Zeiten von"Signal To Noise"heraufbeschwört. WOBBLERs Keyboard-Monster Froisle hält sich erstaunlicherweise zurück, und selbst der finale Longtrack ist kein Epos, wie man es vielleicht hätte erwarten können.
FAZIT: In der Gesamtheit seiner vielfältigen Einflüsse klingt "Ardor" erstaunlich homogen und funktioniert im gegenwärtigen Artrock-Betrieb trefflich als originelles Bindeglied zwischen vielleicht JOY DIVISION, PORTISHEAD sowie Steven Wilsons Solowerken - Moderne und Rock-Altertum treffen auf eine schwer zu greifende Indie und Post-Jazz-Note, wodurch THE OPIUM CARTEL klanglich lange reizvoll bleiben, gleichzeitig da zudringliches Songwriting nicht sofort ersichtlich wird und unter die Haut gehende Emotionen selten stattfinden. "Vernunft korrigiert den fiebrigen Pulsschlag", wie der in der CD-Hülle zitierte Vladimiar Nabokov einst schrieb.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Kissing Moon
- When We Dream
- Silence Instead
- Northern Rains
- Revenant
- White Wolf
- The Waiting Ground
- Then Came The Last Days Of May
- Mariner, Come In
- Bass - Jacob Holm-Lupo, Ellen Andre Wang
- Gesang - Jacob Holm-Lupo, Venke Knutson, Alexander Stenerud, Rhys Marsh, Tim Bowness
- Gitarre - Jacob Holm-Lupo, Mattias Olsson
- Keys - Jacob Holm-Lupo, Stephen James Bennett, Lars Fredrik Froisle
- Schlagzeug - Mattias Olsson
- Sonstige - Ketil Vestrum Einarsen (Flöte, Fujara), Harald Lassen (Saxofon)
- Ardor (2013) - 11/15 Punkten
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