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The Senseless: The Floating World (Review)
Artist: | The Senseless |
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Album: | The Floating World |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Extreme Metal |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 39:39 | |
Erschienen: | 18.02.2012 | |
Website: | [Link] |
Im Vordergrund zerlaufen die Konturen, um permanente Bewegung ohne Ziel zu simulieren. Im Hintergrund sitzen illustre Gestalten wie Thomas Edison, Mary McCarthy, der Joker und Robin Williams inmitten einer Großstadtkreuzung an einem englisch gedeckten Tisch und feiern nicht etwa eine Tee-, sondern eine Thesenparty. Es geht um die verschiedenen Facetten von Chaos und um das Neue, das zwangsläufig aus ihm entsteht. THE SENSELESS wiederum sind die Eineinhalb-Mann-Big-Band, die im feinen Zwirn auf der Bühne am Rand steht und die Party mit zarten Klängen „sophisticated“ wirken lässt. Gedämpft von dem erbosten Autogehupe drumherum, versteht sich.
Extreme Metal wie „The Floating World“ ist nicht neu, wird aber immer wieder gebraucht, um schmetterlingszart gewordenen Zeitgenossen wie DEVIN TOWNSEND ein Gegengewicht zu geben; tatsächlich lässt auch das aktuelle Projekt von Ex-BERZERKER-Bassist Sam Bean in den übersteigerten Momenten an STRAPPING YOUNG LAD-Exzesse denken. Inklusive Cartoon-Flair: Schon rein thematisch ist das zweite Album unter dem Siegel des Sinnlosen ähnlich an die Unendlichkeit gehaftet wie die ewig währende Jagd eines Willie Coyote auf den Roadrunner oder eines Tom auf den Jerry. Und obwohl laut und brutal, verzerrt und delayed, ist die Stimmung doch irgendwie von positiv-verrückter Prägung. Von Doom keine Spur weit und breit, und wenn die Sicht sich zu klären beginnt, werden gar klassische Blues- und Hardrockstrukturen erkennbar. Für Sekundenbruchteile wenigstens.
Das Formlose lässt die meist zwischen 2 und 4 Minuten andauernden Einzelteile fließend ineinander greifen; fast zufällig verwandelt sich ein Stil in den nächsten. Punk in Grindcore in Groove Metal, wobei sich der Gesang - sehr variabel, aber niemals clean - nicht zwangsläufig synchron mitentwickelt.
Interessanterweise werden trotz des verknoteten Ganzen qualitative Unterschiede deutlich: Einige Passagen verbildlichen das Konzept des Durcheinanders besser als andere, wiederum andere klingen ausgereifter und weniger improvisiert, so auch das abschließende Titelstück, das wohl die meisten Widerhaken aufweist.
FAZIT: Nicht hart zu sein, um hart zu sein, sondern um das Unerwartete zu beschwören; nicht weich klingen, um jedem zu gefallen, sondern um die Harten vor den Kopf zu stoßen. Mit diesem Prinzip sammelt Beans Festung des fehlenden Sinns vielleicht nicht die Innovationspunkte, die er zu erstreben hofft, aber doch Sympathien, denn, Scheuklappenfreiheit vorausgesetzt, bricht und teilt man mit „The Floating World“ die Ironie und den Spaß an der Diarrhoe des Bedeutungslosen wie einen knusprigen Brotlaib.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Caveat
- In Our Hearts
- Amazing Pain
- Death To Metal
- Wak
- Magnificient
- A Good Old-Fashioned Head-Kicking
- White Flag
- Far From Over
- Let Me Sleep
- The Floating World
- One More Time (Bonus Track)
- Bass - Sam Bean
- Gesang - Sam Bean
- Gitarre - Sam Bean
- Schlagzeug - Leon Macey
- The Floating World (2012) - 10/15 Punkten
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