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Tommy Talamanca: Na Zapad (Review)
Artist: | Tommy Talamanca |
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Album: | Na Zapad |
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Medium: | CD | |
Stil: | Instrumental |
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Label: | Nadir | |
Spieldauer: | 35:47 | |
Erschienen: | 05.04.2013 | |
Website: | [Link] |
Der Gitarrist und musikalische Vordenker der einzigartigen SADIST reicht hiermit sein erstes Soloalbum ein, aber "Na Zapad" ist keine Aneinanderreihung technischer Superlative, sondern eine stimmungsvolle Scheibe mit dezidiert Weltmusik-Einfluss.
Dieser offenbart sich allein schon im ausgiebigen Einsatz diverser Schlaginstrumente insbesondere aus südlichen Kulturkreisen, wohingegen Session-Drummer Olcese, der einzige Beteiligte neben Talamanca, vom Funk kommt. Die Video-Single "Vostok" gluckert einleitend wie entspannte CANVAS SOLARIS, und "Wala" wird gar vom analog schmatzenden Synthesizer geprägt. Die Einwürfe der Rhythmusgitarre gemahnen ebenfalls an archetypischen Prog, doch was der Protagonist anpackt, wird von einem schwebenden Charakter durchdrungen, der an einen starken Einfluss von CYNIC in ihren jazzigsten Momenten denken lässt.
Andererseits versteht sich Tommy auf fließende Leads ("Arevelk'- Arevmutk'") und überführt während "Syn-Ballein" die Akustikgitarre in einen schamanisch mystischen Kontext, bevor "Oeste" (hier wird die Decke rhythmisch geklopft) als Grundlage für einen Fado dienen könnte. "Nbb" klingt wiederum fast nach klassischer Fusion-Dutzendware, wäre da nicht das Melodiegespür des Komponisten, welches auch hier und im folgenden "A O" (jubilierender Track mit Piano-Schmelz) für eine liedhafte Anmutung sorgt.
Kontrastprogramm dann mit "In The Mouth Of Madness": Talamanca modelt den Score von John Carpenter zu einem feisten Groove-Rocker um, wie ihn Joe Satriani Mitte der Neunziger ersonnen haben könnte. Das abschließende Titelstück führt diese Stimmung fort und verhilft dem Album zu einer Geschlossenheit, die im Ergebnis als positives Ungleichgewicht zwischen atmosphärisch Emotionalem (viel) und handwerklicher Nabelschau (weniger) funktioniert.
FAZIT: TOMMY TALAMANCA, wie man es nicht erwartet hätte - Abseits von SADIST ist dem Gitarristen eine Stimmungsplatte gelungen, die halb nach Soundtrack und halb nach einem metallischen John McLaughlin klingt, der seiner eigenen Virtuosität überdrüssig geworden ist ... Musik nicht nur füre eine elitäre Klientel.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Vostok
- Arevelk'- Arevmutk'
- Wala
- Dia-Ballein
- Syn-Ballein
- Oeste
- Nbb
- A O
- In the Mouth of Madness
- Na Zapad
- Bass - Tommy Talamanca
- Gitarre - Tommy Talamanca
- Keys - Tommy Talamanca
- Schlagzeug - Emiliano Olcese
- Na Zapad (2013) - 11/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 02.04.2013 |
Bin sehr gespannt. Die letzten Sadist-Dinger waren nicht mehr doll, fand ich, aber das hier interessiert mich doch mal wieder. |