Dem Debüt dieser Nordiren ("Bull By The Horns") folgten die EP "Brand New Day" und 2012 "Hail To The River Gods", der Erstkontakt des Rezensenten mit ihrer Musik. Diese stellt sich als energiegeladener Groove Rock heraus, den man bärtigen Amerikanern zuweisen möchte.

TRIGGERMAN mögen satte Riffs lieber als angesichts ihrer Herkunft zu erwartende Twin-Leads, gleichwohl die beiden Gitarristen hin und wieder den harmonischen Bär steppen lassen. Funk Rock, wie man ihn auch von CLUTCH kennt ("The Flower Of Life" gemahnt stark an sie), spielt in ihrem Sound aber eine ebenso große Rolle, wie man gleich im erzählerischen Opener "Rage Of The Goddess" erkennt. Hier zeigen die Musiker auch eine weitere Vorliebe - jene für häufige Tempo und Stimmungswechsel. Nur das entspannt wippende Titelstück setzt dazu einen seltenen Kontrapunkt.

Obwohl die Stücke der EP sehr kurz gefasst sind, kommt in diesem Zusammenhang keine Hektik auf, sondern umso höhere Klanggewalt, was auch an Sänger Baps knorriger Stimme liegt. Das ruppige "Rise Of The Woodsman" mag zunächst eine typische Hinterwäldler-Hymne sein, geizt aber nicht mit brennenden Solo-Parts und besticht durch einen erst auf den zweiten Blick hintergründigen Text. Die verschachtelten Pattern von Schlagzeuger Rory (höre vor allem "Th’on Strange Brew") sind ebenso ein Markenzeichen der Band wie der häufig eingesetzte Sprechgesang ("Blind Side Of The Moon" ginge auch als Singer-Songwriter-Ballade durch), wobei die Klampfer logischerweise die Melodiearbeit erledigen.

Am Ende ist "Rise Of The River Gods" nämlich ein sowohl krachender als auch mitsingbarer Kurzspieler geworden (der Hit "O" hat ein bisschen etwas von SLOUGH FEG), der TRIGGERMANs ungewöhnliche Songstrukturen genauso für einen Originalitäts-Orden empfiehlt, wie es der barsch-herzliche Charakter ihrer Songs tut.

FAZIT: Für Freunde hörbar "bärtiger" Musik sind TRIGGERMAN die europäische Alternative zu nicht viel besseren Combos aus den Staaten. "Rise Of The River Gods" versprüht Kurzweil im Dreieck Funk, Soul und Hardrock.