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VNV Nation: Transnational (Review)
Artist: | VNV Nation |
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Album: | Transnational |
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Medium: | CD | |
Stil: | Electro/Future Pop |
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Label: | Anachron Sounds/Soulfood | |
Spieldauer: | 53:05 | |
Erschienen: | 11.10.2013 | |
Website: | [Link] |
"Perpetual" ist an allem Schuld. Der Song, der das 2005er-Album "Matter And Form" beendete, hat sich im Laufe der Zeit zu einem absoluten Publikumsliebling entwickelt und nahm damals die Entwicklung von VNV NATION vorweg. Der Song war irgendwie heiterer, positiver, als man es gewohnt war und das kam bei den Leuten ganz hervorragend an. Das nachfolgende Album "Judgement" verband "alte" und "neue" Tugenden, spätestens ab "Of Faith, Power And Glory" hatte sich das Bild aber dann gewandelt, mit zunehmendem Erfolg nahm die Düsternis immer weniger und die Heiterkeit immer mehr Stellenwert bei VNV NATION ein. Nun, man mag sagen, dass eben dieser Erfolg der Band Recht gibt (die Headlinerauftritte auf Festivals beeindrucken mit wirklich euphorischen Publikumsreaktionen), nicht wenige Fans der Frühzeit können mit der Band aber nicht mehr viel anfangen. Und daran wird sich mit "Transnational" auch überhaupt nichts ändern.
VNV NATION gehen den eingeschlagenen Weg nicht nur mit aller Konsequenz weiter, sondern auch ohne jegliche Veränderung oder Weiterentwicklung. So wird "Transnational" wie gewohnt von einem langen Instrumental eröffnet, das atmosphärisch beginnt, sich weiter steigert und bei dem die trancigen Sounds nette Melodien formen. Mit "Everything" folgt ein Song, der quasi der Signature-Track für VNV NATION der Neuzeit ist. Eine poppige Nummer mit positiver, ermutigender Stimmung - genauso, wie man es von eben jenem "Perpetual", "The Great Divide" oder anderen ähnlich gehaltenen Stücken kennt. Die Tonfolge in den Gesangslinien erinnert zumindest den Verfasser dieser Zeilen irritierenderweise an "Basket Case" von GREEN DAY. Weiter geht es mit "Primary", einem Song mit klassischen Motiven in Sound und Text, insgesamt ein wenig reduzierter wirkend - auch der in Ansätzen vollzogene Minimalismus im Sound findet sich auf "Transnational" wieder.
Das düsterere, stampfende "Retaliate" wirkt mit seinen tief pulsierenden Sequencern wie ein Zugeständnis an die Alt-Fans, ist trotzdem bestenfalls VNV-Stangenware. "Lost Horizon" ist ein flottes Intrumental mit großflächigen Sounds, viel zu "schöner" Melodie und Synthie-Chor-Arrangements - und somit genauso kitschig, wie die obligatorische Ballade, die hier "Teleconnect, Pt.1" heißt und an die Eindringlichkeit eines Songs wie "Illusion" noch nicht einmal im Ansatz herankommt. Die poppige Belanglosigkeit von "If I Was" macht "Transnational" langsam zur ärgerlichen Angelegenheit, mit "Aeroscope" folgt ein weiteres Instrumental, das zwar wiederum düsterere Sounds auffährt, aber nicht vom Hocker reißen kann. Mit seinen sakral anmutenden Synthiesounds, die leicht an den Übersong "Further" erinnern, vermag "Off Screen" zunächst gut zu gefallen, lediglich im Refrain packt Ronan Harris wieder seine Gute-Laune-Melodien aus - schade, mit ein bisschen mehr Melancholie wäre hier mehr drin gewesen. Dass das abschließende "Teleconnect, Pt.2" wieder ruhiger ausfällt, verwundert wohl nicht. Ruhiger heißt in dem Falle jedoch, dass es minutenlang vor sich hin plätschert und erst in den letzten drei von acht Minuten sehr sanft gehaltener Gesang hinzu kommt - und den dahin dämmernden Zuhörer wieder aufweckt.
FAZIT: Nein, es macht keinen Spaß, einen Beinahe-Verriss zu einem Album einer Band zu schreiben, die einem sehr viel bedeutet (hat) und deren Songs der Soundtrack zu bestimmten Lebensabschnitten sind. Aber wie es im Leben nun mal so ist, kommen und gehen nicht nur Menschen, sondern auch Bands und Musiker und so verabschiedet sich der Rezensent so langsam von VNV NATION. Wer die letzten beiden Alben der Band super fand, wird auch "Transnational" super finden können, wer jedoch mit den Alben nach "Judgement" nur noch bedingt etwas anfangen konnte, kann sich dieses Album getrost schenken.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Generator
- Everything
- Primary
- Retaliate
- Lost Horizon
- Teleconnect, Pt.1
- If I was
- Aeroscope
- Off Screen
- Teleconnect, Pt. 2
- Gesang - Ronan Harris
- Keys - Ronan Harris
- Schlagzeug - Mark Jackson
- Transnational (2013) - 7/15 Punkten
- Noire (2018) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
wumpboy
gepostet am: 27.12.2013 User-Wertung: 6 Punkte |
Sehr gute Rezension. Man (ich) kann dazu nicht mehr viel schreiben. Es ist alles gesagt.
Ich habe mir VNV live angetan zu dem Album und war im höchsten Maße enttäuscht. Die Zuschauer gingen bei den "alten" Sachen richtig ab. Aber das "neue" kann definitiv nicht zünden. Keine Kaufempfehlung. Nicht blenden lassen vom Marketing... |