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Eric Church: The Outsiders (Review)

Artist:

Eric Church

Eric Church: The Outsiders
Album:

The Outsiders

Medium: CD
Stil:

Rock the Country

Label: EMI Records Nashiville
Spieldauer: 50:42
Erschienen: 14.02.2014
Website: [Link]

‚Wahre‘ „Country Music Fans“ stöhnen angeblich angesichts ERIC CHURCHs aktuellem Album entsetzt auf und wünschen sich Ohrenstöpsel herbei. Die ganz Verpeilten verorten CHURCH mittlerweile näher bei METALLICA als bei MERLE HAGGARD. Ist schon schlimm, wenn ein rebellischer Cowboy sein angestammtes Weidegebiet verlässt und in Städten, Wüsten oder Wäldern anfängt zu wildern. Unsereins erfreut sich hingegen an Grenzüberschreitungen, die oft Spannenderes zu bieten haben als allzu linientreue Gefolgsgenossen. Wie letztes Jahr SHOOTER JENNINGS, dessen „The Other Life“ ein schillerndes Highlight war, das sich sogar noch ein wenig weiter als ERIC CHURCH hinaus traute und u.a. keine Scheu vor Progressive- und Psychedelic-Rock bewies.

CHURCH ist erdiger, straighter, aber kaum weniger beeindruckend. Eigentlich nicht verwunderlich bei einem Mann, der sich ein Portrait von Udo Kier an die Wand hängt. Ein kleines Problem hat „The Outsiders“ indes; startet das Album doch mit dem Titellied, das nach sanftem Beginn zu einer hämmernden Hymne wird, die den Rest ein wenig überstrahlt. Zumindest, was die Hitqualitäten betrifft.

Doch keine Bange, das folgende Material weist nur wenige Schwächen auf („Roller Coaster Ride“ startet zwar eindrucksvoll-hypnotisch, plätschert aber im Folgenden etwas zu simpel-beliebig vor sich hin), hat stattdessen viel gelungenes und einige Überraschungen zu bieten. „A Man Who Was Gonna Die Young”, “Cold One” und “Talladega“ sind Schleicher mit erheblichem Country-Flair (METALLICA? Nur für die Arglosen im Ausland), „Like A Wrecking Ball“ brilliert mit PROCOL HARUM-Orgel und hat mit MILEY CYRUS nichts zu tun und lässt sie trotz Abrisskugel verblassen, „That‘s Damn Rock & Roll“ ist genau das, nicht neu und geschliffen, guter Standard, rau und unbehauen, mit genügend Rebel-on-the-run-Attitüde vorgetragen um zu gefallen. Findet ein recht ähnliches, wild-verzwicktes Ablegerchen in „Devil Devil“.

Zweiter Übersong des Albums ist „Dark Side“, jene nachtschwarze Moritat, die JOHNNY CASH, TOM WAITS, SHOOTER JENNINGS und NICK CAVE gut gefallen dürfte. From the deep haunted Heart of Texas. Oder von sonst woher, wo der sehnsüchtige Abgrund nur darauf wartet zurückstarren zu dürfen.

Wenn am Ende, nach der flirrenden „Give Me Back My Hometown“-Independent-Disco-Suite, „The Joint“ gereicht wird, können wir alle gepflegt einen durchziehen. Country Boys, denen das zu poppig und/oder freaky ist, dürfen gerne alternativ ihre Automobile mit Holz verkleiden. Ihnen entgeht allerdings coole Kirchenmusik der anderen Art.

FAZIT: Vielleicht ist ERIC CHURCH ein Poser, mag sein, aber hey, „The Outsiders“ waren C. Thomas Howell, Matt Dillon, Patrick Swayze und Tom Cruise. Trotzdem ein klasse und überzeugender Film. Mit CHURCH mag es ähnlich zugehen; ein bisschen zu smart um als hundertprozentig authentisch durchzugehen. Aber der Mann hat ein Gespür für herz- und andere Körperteile erwärmende Melodien, die klangliche und handwerkliche Umsetzung ist rundum gelungen. Kleine Schwächen sind zu vernachlässigen, Udo Kier rockt sowieso immer und so gehen beide Daumen geschmeidig nach oben.

Jochen König (Info) (Review 8592x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • The Outsiders
  • A Man Who Was Gonna Die Young
  • Cold One
  • Roller Coaster Ride
  • Talladega
  • Broke Record
  • Like A Wrecking Ball
  • That’s Damn Rock’n'Roll
  • Dark Side
  • Devil, Devil
  • Give Me Back My Hometown
  • The Joint

Besetzung:

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