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Expulsion: Certain Corpses Never Decay (Compilation) (Review)

Artist:

Expulsion

Expulsion: Certain Corpses Never Decay (Compilation)
Album:

Certain Corpses Never Decay (Compilation)

Medium: CD
Stil:

Doom/Death Metal

Label: Vic Records
Spieldauer: 63:58
Erschienen: 26.05.2014
Website: -

Die Metalfamilie ist so groß und doch so klein. Wem die Doom/Deather von EXPULSION was sagen, der ist entweder schon lange dabei oder ein echter Szenekenner. Zwar gab es die Kombo noch bis ins Jahr 2000, doch nach 1989 haben die Schweden nur noch Unterirdisches veröffentlicht. Bei der Recherche zur Compilation "Certain Corpses Never Decay" stößt man dann auf die ein oder andere Querverbindung.

Anders Holmberg und Stefan Lagergren spielten 1988/89 die legendären TREBLINKA-Demos und 1990 das TIAMAT-Debüt "Sumerian Cry" ein, sind danach aber schnell von der Bildfläche verschwunden. Heute ist Lagergren bei den Horror-Death Metallern MR. DEATH tätig, Chris Vowden zockt bei den Thrashern DENIED. Um die kurze Hochphase der Musiker zu komplettieren, veröffentlicht Vic Records die abermals vergriffenen Demos "Cerebral Cessation" und "Veiled In The Mists Of Mystery" im Doppelpack. Der old-schoolige Charme des Demosounds ist beim Remastering-Programm aber nicht verloren gegangen.

Dazu gibt es zwei bisher unveröffentlichte Tracks einer 7'' Single ('Soul Upheaval', 'Lain Hidden'), sowie den Titeltrack, der auf einer Ausgabe des schwedischen Death Metal-Samplers "Hymns Of The Dead" erschien. Erstere sind mit der besten Soundqualität ausgestattet, beim Letzteren muss man dann tatsächlich für Demoaufnahmen typische Abstriche machen, der Sound ist verwaschen und basslastig. Musikalisch stechen alle drei nicht wirklich heraus (die Unveröffentlichten rücken etwas zu nah an den Sound von ASPHYX und BOLT THROWER) und sind tatsächlich für diejenigen Sammler gedacht, die verzweifelt nach den letzten Mosaiksteinen im EXPULSION-Katalog gesucht haben.

Im Kern geht es aber um die beiden, schon angesprochenen Demos, die ihren Status als Geheimtipp zumindest teilweise bis ins Jahr 2014 herüber retten konnten. Dabei versprüht der rohe, leicht okkulte Doom/Death Metal noch heute einen gewissen Charme. 'Extreme Hypothermia' läutet die erste Demo mit unheimlichen Orgelklängen ein, um dann zwischen Blastbeats und Midtempo zu einem fast schon eingängigen Song zu werden. Besonders interessant wirkt 'Old Time Entombed', der mit mehreren Akustik-Gitarren-Parts auf einmal in ganz anderen, spirituellen Ebenen schwebt, bis der hämmernde Death Metal zurückkehrt. 'The Prophecy Of Doom' groovt nicht nur wegen des wunderbar in Szene gesetzten Bass' unwiderstehlich doomig, hauptsächlich wird aber wie im Abschlussdoppel 'Cerebal Cessation' im Uptempobereich angesiedelter Death Metal dargeboten. Auch wenn das Niveau nicht immer auf dem Topniveau der damaligen Konkurrenten (AUTOPSY, ASPHYX) bleibt, ist es bemerkenswert, dass EXPULSION schon auf ihrem ersten Demotape einen eigenständigen Sound präsentieren konnten.

Auf Demo Nr.2 ändern die Schweden logischerweise nicht viel an ihrer Ausrichtung, einzig der Doomanteil wird etwas erhöht. 'Veiled In The Mists Of Mystery' tritt in die Fußstapfen von 'Old Time Entombed' und auch im doomigen 'Undersea' kommt eine Akustik-Gitarre zum Einsatz. Zusammen genommen hätten die beiden Demos durchaus ein in sich geschlossenes, gutklassiges Album bilden können, das manch ein Death Metal-Studioalbum der Zeit klangtechnisch übertroffen hätte. Doch das Erstwerk "Overflow" erschien erst 1994 und hatte nicht mehr viel mit dem inspirierten Death Metal der Anfangstage zu tun, den Nachfolger "Man Against" lassen wir als Gothic Metal-Totalreinfall an dieser Stelle mal unter den Tisch fallen.

FAZIT: Sammler stellen sich die Raritäten-Compilation "Certain Corpses Never Decay" auf jeden Fall in den Schrank, da sie zwei bislang unveröffentlichte Songs enthält. Zu den beiden bekannten und zum Teil geliebten Demos "Cerebral Cessation" und "Veiled In The Mists Of Mystery" gibt es noch den Titelsong als Sampler-Rarität. Fans von rumpeligen Doom/Death Metal mit leichtem Okkult-Touch und eigenständigem Sound kommen hier auf ihre Kosten, auch wenn das Niveau nicht immer mit der damaligen Konkurrenz mithalten kann.

Norman R. (Info) (Review 7220x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Extreme Hypothermia
  • Whisper from the Abyss
  • Old Time Entombed
  • The Prophecy of Doom
  • Cerebral Cessation (Part I)
  • Innominandum (Part II)
  • Darkside
  • Bastard Son of God
  • Veiled in the Mists of Mystery
  • Undersea (Part III)
  • Soul Upheaval
  • Lain Hidden
  • Certain Corpses Never Decay

Besetzung:

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