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Felidae Trick: Patrimony (Review)
Artist: | Felidae Trick |
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Album: | Patrimony |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Indie Rock aus Berlin mit israelischen Wurzeln |
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Label: | Eventartmedia Records | |
Spieldauer: | 42:23 | |
Erschienen: | 04.04.2014 | |
Website: | [Link] |
„They were written songs about love / Nothing can go wrong.“, heißt es so schön auf „Lots Of Songs“, einem Titel vom zweiten Album der Wahlberliner von FELIDAE TRICK. Und schon beim ersten genaueren Hin- und Zuhören, was da musikalisch und textlich auf „Patrimony“ passiert, wissen wir, dass in der Musik des Quartetts das Glattpolierte, Wohlgemute und Stromlinienförmige nicht deren Ding ist, sondern gerade das interessiert, was im Leben schief läuft, statt glatt geht. Das Leben ist eben kein Liebeslied, sondern viel zu oft ein Tritt in den Allerwertesten und auch keine blühende Landschaft, sondern eher eine wüste Öde wie auf dem Album-Cover - und von den Anfangs so blumigen Liebesliedern bleiben am Ende eben nur noch kleine oder große Rosenkriege übrig, während die versprochenen blühenden Landschaften im Geplänkel der Mächtigen austrocknen und veröden. Darum werden gerade die ungehaltenen leeren Worte und die großkotzigen, nie eingehaltenen Versprechen viel lieber von FELIDAE TRICK besungen.
Da kann durchaus der Berliner Stadtbezirk Neukölln schon mal auf „At The Backyard“ sein Fett wegbekommen: „No it's not your home / We can never be, never be together.“ oder es wird gleich das ganze Leben auf „Life Before Death“ in Frage gestellt: „I thought to change my life / But I know, it will remain the same.“
Wer solche Zeilen schreibt, der will nicht nur was sagen und singen, sondern auch jemanden erreichen und nachdenklich machen. OMER LIECHTENSTEIN, der Sänger der Band, stammt aus Israel und lebt seit drei Jahren in Berlin. In Tel Aviv aber hat er wohl die eindrücklichsten Erfahrungen für sein Leben gesammelt: „Offenheit ist die wichtigste Lektion, die mich das Leben in Tel Aviv gelehrt hat.“ Und dass solche Lehren nicht in irgendwelchen poppigen Schüttelreimchen oder schlagerhaften Heile-Welt-Botschaften verpackt werden können, ist wohl mehr als logisch. Also bekommen wir auf „Patrimony“ eine Musik-Mischung aus Indie-Rock und New Wave geboten, die sich zwischen MUSE & dEUS genauso wie zwischen CURE & den ARCTIC MONKEYS bewegt. Manchmal aber klingt sie auch wie eine nicht immer stimmige Mischung aus den SMITHS und R.E.M.
Besonders spannend an der Musik sind die Momente, in denen sogar eine arabische Kurzhalslaute erklingt oder die atmosphärische Düsternis einiger Songs noch intensiver zu spüren ist, als der Sonnenschein vor unseren Fenstern. „Patrimony“ ist ein stürmisches, oft dunkles und nur selten Gutwetter verbreitendes Album - nichts für romantische Stunden, sondern für die Momente, in denen man einen Riesenhaufen auf das, was um uns herumn geschieht, scheißen könnte.
Einen dicken Minuspunkt gibt's auf jeden Fall für die schwammige, wechselhafte Produktion des Albums, die nach späten 60ern oder frühen 70er Jahren klingt, als der Mann am Regler seines Mischpults die wenigen zur Verfügung stehenden Spuren nicht richtig aussteuerte. Selbst wenn einige Songs auf „Patrimony“ druchaus mit dem Punk liebäugeln, wie „At The Backyard“, sollte man trotzdem nicht laienhaft auch produktionstechnisch schludern. Schade, dass dies viel zu oft während der knapp 43 Musik-Minuten geschieht.
FAZIT: Manchmal erhalten wir zu unseren Alben, die wir besprechen, schon seltsame Promo-Infos, wie diese: „FELIDAE TRICK sind auf dem richtigen Weg. Wohin der führen wird? Das ist - weil es einfach so sein muss - völlig offen.“ Äähh??? Was soll das bedeuten? Sind sie nun auf dem richtige Weg oder ist noch völlig unklar, wo ihr Ziel liegt? Mit „Patrimony“ schlägt die Band einen rockigen Indie-Weg ein, dem wir noch nicht richtig folgen können, weil wir einfach nicht wissen, wo er endet.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Left My Home
- Romantically High
- Spread Feathers
- At The Backyard
- Lots Of Songs
- You In Front
- Back Into Nothing
- In Walked Europe
- Sheikh Jarrah
- French Movies
- Loving Nowadays
- Life Before Death
- Bass - Roni Meir
- Gesang - Omer Liechtenstein
- Gitarre - Julian Adam Pajzs
- Keys - Omer Liechtenstein
- Schlagzeug - Mesut Gürsoy
- Felidae Trick (2013)
- Patrimony (2014) - 7/15 Punkten
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