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Gruenewald: III (Review)
Artist: | Gruenewald |
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Album: | III |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Instrumental |
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Label: | Zeitgeister | |
Spieldauer: | 36:06 | |
Erschienen: | 15.12.2014 | |
Website: | [Link] |
Das dritte GRUENEWALD-Album zählt zu den rein instrumentalen Höhepunkten des Jahres aus dem sehr weit übergeordneten Metal-Kontext (Zerrfreunde schauen in die Röhre, aber die Zeitgeister-Klientel dürfte weithin aus dem harten Lager stammen), was neben Christian Kolfs bewährt schrankenlosem Songwriting vor allem Schlagzeuger Calman zu verdanken ist.
Der Mann trommelt um sein Leben, und die tolle Drum-Produktion setzt ihn bestens in Szene. Kolf hält sich vielleicht gerade deshalb oftmals zurück und legt nur Klangflächen aus, sei es mit Keyboard oder minimalistisch gespielter Gitarre. Schon "Advent" bringt vor lauter Spannungserzeugung um den Verstand, dämpft die Erwartungen wiederholt mit fast stillen Parts und schwingt sich kurz vor Schluss zu wirbelnder Dramatik auf, dass dem Hörer der Unterkiefer absackt.
Das kürzeste Stück "Orbit" erweckt am ehesten ein beklommenes Gefühl - aber nur phasenweise, denn irgendwie spürt man hier auch etwas Gelöstes -, wie es düsterem Metal zu eigen ist, aber wie angedeutet: GRUENEWALD sind viel mehr als das und 2014 kaum mehr mit Kolfs vorigen Werken zu vergleichen. "Winter" fungiert als Soundtrack für einen Endzeitfilm mit wenn nicht hoffnungsvollem, so doch auf jeden Fall ambivalentem Ende, wie man es vielleicht insgesamt auf "III" münzen könnte: assoziationsreiche Musik, die aus einer reinen Ansammlung von Klängen erst zu solcher wird, weil der Kopf des Empfängers beim Hören Verbindungen knüpft wie verrückt.
Dass der Drummer viel mit Jazz zu tun hat, hört man nicht nur anhand seines sachten Spiels zu Beginn von "Feld" sondern generell in der freien Anlage seiner Rhythmen. Wo Kolf stoischen Ambient macht, deutet er verhältnismäßig getragene Momente und bewusste Gleichförmigkeit in kleine rhythmische Geschichten um, denen man speziell unterm Kopfhörer unheimlich gerne lauscht, aber: Das möchte man unbedingt auch live sehen.
FAZIT: Eines der zwingendsten Zeitgeister-Alben, wenn nicht sogar das bisherige Bravourstück des Labels beziehungsweise von Christian Kolf schlechthin. GRUENEWALD müssen hiermit unbedingt über Post-Rock- und Metal-Klischees hinaus wahrgenommen werden, denn so etwas wie "III" würde als Untermalung für ambitioniertes Kunstkino auch Cineasten packen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Advent
- Feld
- Orbit
- Winter
- Gitarre - Christian Kolf
- Keys - Christian Kolf
- Schlagzeug - Rafael Calman
Interviews:
Kommentare | |
Luca
gepostet am: 02.01.2015 User-Wertung: 13 Punkte |
Kann dem Autor dieser Rezension nur zustimmen.
Tolles Album, Highlight für mich "Winter". |