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Hell (US): Trilogy (Review)

Artist:

Hell (US)

Hell (US): Trilogy
Album:

Trilogy

Medium: LP
Stil:

Doom/Sludge/Drone/Noise/Extreme Metal

Label: Pesanta Urfolk
Spieldauer: 144:04
Erschienen: 16.05.2014
Website: [Link]

Dass sich die Namensvetter aus UK noch mal zusammenrotten würden, das hätten HELL aus den USA wohl auch nicht für möglich gehalten, denn mit ihrer Gründung 2006 haben sie wohl nicht mehr mit einer Namensteilung gerechnet. Andererseits kann es ja auch nicht schaden, wenn sich einige Metalheads mal verklicken und zufällig Gefallen an der Sache finden. Zu diesem Anlass erscheint nun die HELL-"Trilogy", ein Boxset, das alle drei bisher veröffentlichten Alben auf vier Vinyl-LPs verteilt enthält. Insofern eine sinnvolle Angelegenheit, als dass die Alben allesamt ausverkauft sind bzw. sowieso nur ausschließlich im Kassetten-Format erhältlich waren. Aber nun zum Inhalt:

Wo HELL draufsteht, ist auch Hölle drin. Der Sound des 1-Mann-Projekts fußt irgendwo zwischen Doom, Sludge, Drone und Noise, was eigentlich schon ausreicht, um eine höllische Atmosphäre zu erzeugen. Dazu bindet Alleinunterhalter M.S.W. aber auch noch allerhand Stilmittel ein, die den morbiden Eindruck noch verstärken. 'Brutus' überrascht im Mittelteil beispielsweise mit einer rockigen Passage, die erstaunlich gut in den abgefuckten, morbiden Kontext inklusive geschriener Texte passt und endet mit einem kaputten Plattenspieler. 'Infernus' öffnet das Tor zur Unterwelt, man kann die Lavaströme spüren und die toten Seelen schreien hören. Ähnlich wie bei TRIPTYKON treibt einen das Gehörte an, Genrenamen wie Black oder Death Metal zu bemühen, obwohl es die Sache zumindest im Sinne der Musik nicht ganz trifft. Es geht hier mehr um die Atmosphäre, die mit den simpelsten Mitteln eindrucksvolle Bilder im Kopf des Hörers erzeugt. "Hell I" endet mit der fast 16-minütigen Noise-Orgie 'Maeror', die genug Raum für eigene Interpretationsansätze lässt, trotz des abgespeckten Sounds aber nicht minder eindrucksvoll ist als der Rest des Albums.

"Hell II" kommt mit zwei Songs weniger aus, verlängert die Spielzeit aber um 10 Minuten auf knapp eine Stunde. Alleine der Einstieg 'Gog' dauert 20 Minuten, rifft zwischendurch sogar recht traditionell, verzichtet aber natürlich nicht auf einen ausgiebigen Noise-Part. "Hell 3" subtrahiert noch einmal zwei Songs und kommt nur noch auf ca. 37 Minuten. In 'Decedere' wird abschließend sogar noch ein Blastbeat eingebaut, aber um nicht alles zu verraten, belasse ich es jetzt bei der Beschreibung. Das Schöne an der Musik von HELL ist, dass sie voller Ideen steckt, die es erst mal zu entdecken gilt, solange man sich für ihre Hässlichkeit begeistern kann. Wer an Bord bleibt, bekommt also 2 1/2 Stunden vertonte Hölle geboten, denen man sicherlich einige Durchläufe gönnen muss und anschließend will. Zugegeben, 75$ ist keine Ausgabe, die aus mal eben aus der Portokasse bestritten wird, doch wer sich als Kenner der Szene definiert oder noch nicht im Besitz der vergriffenen Tapes ist, der kann über einen Kauf nachdenken.

FAZIT: Mit "Trilogy" sind endlich wieder alle HELL-Alben erhältlich, erstmals auch auf Vinyl anstatt auf Kassette. Das Ein-Mann-Projekt verbindet Doom, Sludge, Drone und Noise mit allerlei Versatzstücken aus anderen Extreme-Metal-Spielarten und wagt einige Experimente. Wer schon immer wissen wollte, wie sich die Hölle anhört und das nötige Geld parat hat, der greift zu, Fans, die noch nicht im Besitz der Kassetten sind sowieso.

Norman R. (Info) (Review 5199x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Hell:
  • Brutus
  • Infernus
  • Tyranno
  • Deflagatio
  • Lethe
  • Maeror
  • Hell II:
  • Gog
  • Umbilicus
  • Metnal
  • Trucid
  • Hell III:
  • Mourn
  • Decedere

Besetzung:

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